E. C. Tubb

E. C. Tubb

Edwin Charles Tubb (* 15. Oktober 1919 in London; † 10. September 2010 ebenda) war ein britischer Science-Fiction-Autor, der hauptsächlich durch seine Romane um den Weltraumbummler Earl Dumarest bekannt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Edwin Charles Tubb war der Sohn eines Ingenieurs und einer Modeschöpferin und bereits als Kind von SF begeistert. Tubb begann in den 50er Jahren Science-Fiction-Geschichten zu schreiben. Viele seiner frühen Geschichten erschienen in dem Magazin Authentic Science Fiction, dessen Chefredakteur er eine Zeit lang war, nachdem er seinen Beruf als Druckereimaschinenverkäufer aufgegeben hatte, um sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Um den Raum in Authentic zu füllen, veröffentlichte er mitunter mehrere seiner Geschichten in derselben Ausgabe. Nummer 68, im April 1956 erschienen, bestand komplett aus Tubb-Texten, einschließlich der Leserbriefseiten. Tubb war besonders zu Anfang seiner Karriere ein Vielschreiber und veröffentlichte darum unter etwa 50 Pseudonymen, darunter Charles Grey, George Holt, Eric Wilding, Alice Beecham, Norman Dale, Alan Guthrie, Julian Cary, Douglas West, Ken Wainwright, Ron Lowam, Stuart Allen Gordon Kent, Gregory Kern, Eric Storm, Brian Shaw, Anthony Armstrong und Roy Sheldon. Ende der fünfziger Jahre veröffentlichte er zusätzlich eine Reihe von Westernromanen unter Pseudonym.

Einige seiner besten Kurzgeschichten sind unter dem Titel Ten from Tomorrow 1966 erschienen. In Deutschland war er so populär, dass der Moewig-Verlag Ende der 70er Jahre ihm sogar eine eigene Taschenbuchreihe widmete, die es auf fast dreißig Bände brachte. Als Gregory Kern schrieb er die Serie Cap Kennedy, die in Deutschland als Commander Scott veröffentlicht wurde (erweitert um Romane deutscher Autoren). Auch einige Romanfassungen der Serie Mondbasis Alpha 1 (orig. Space: 1999) stammen von ihm.

Dumarest

1967 erfand er die Figur des Earl Dumarest in dem Roman Planet der Stürme (orig. The Winds of Gath). Es folgten insgesamt weitere 32 Abenteuer. Dumarest reist in einer fernen Zukunft von Planet zu Planet, immer auf der Suche nach seinem Heimatplaneten, der Erde, und gleichzeitig auf der Flucht vor einer Galaxis-weiten Organisation namens Cyclan. Die Erde ist nur noch eine Legende, und Dumarest stößt zumeist auf Unglauben und Unverständnis, wenn er sie erwähnt. Jedoch gelingt es ihm nach und nach, immer mehr Informationen zu erhalten, so den Sektor, in dem sich die Erde befindet, das Spektrum der Sonne, die Tierkreiszeichen (aus denen er die Position mit Hilfe eines Computers errechnen zu können glaubt).

Alle bewohnten Planeten in der von Tubb beschriebenen Zukunft sind offenbar ehemalige Kolonialplaneten der Erde, es kommen praktisch nie „Außeriridische“ vor. Allerdings ist diese Zukunft eher noch düsterer, es gibt beinahe nur Planeten mit autoritärer, feudaler Struktur. Die meisten der Abenteuer Dumarests könnten beinahe ebenso im Mittelalter spielen. Es gibt Sklaven und Hofintrigen und fast in jedem Roman muss Dumarest mindestens einen Zweikampf auf Leben und Tod, oft als Gladiator, bestehen. Dabei kämpft er immer mit einem einfachen Messer. Klassische Science-Fiction-Elemente setzt Tubb eher sparsam ein. Es gibt interstellare Raumfahrt, aber auch hier existiert eine Zweiklassengesellschaft, die Betuchten verkürzen sich die Zeit mit einer Droge, Quick Time, die anderen werden in künstlichen Schlaf versetzt, mit einer 15-prozentigen Wahrscheinlichkeit, nicht zu überleben. Dumarest ist im Besitz des Geheimnisses des Affinitätszwillings, einer chemischen Substanz, die die vollständige Kontrolle über andere Menschen ermöglicht, und die versucht der Cyclan ihm abzujagen.

Tubb hatte ab Mitte der 1980er Jahre Probleme, Verleger für neue Fortsetzungen zu finden. Nach einer langen Pause erschien der als Abschlussband angekündigte Roman, The Return, zunächst in Frankreich, bevor er 1997 einen kleinen Verleger in den USA fand. 2008 hat Tubb aber mit Child of Earth eine weitere Fortsetzung veröffentlicht.

Werke (unvollständig)

Die Dumarest-Romane

  • Planet der Stürme (The Winds of Gath), 1967
  • Die Telepathin (Derai), 1968
  • Planet der Spieler (Toyman), 1969
  • Kalin - die Hexe (Kalin), 1969
  • Das Schiff des Jokers (The Jester at Scar), 1970
  • Im Netz der Sterne (Lallia), 1971
  • Technos (Technos), 1972
  • Rivalen der Macht (Veruchia), 1973
  • Planet im Nichts (Mayenne), 1973
  • Der Horror-Planet (Jondelle), 1973
  • Söldner des Schlangenclans (Zenya), 1974
  • Im Bann des Computers (Eloise), 1975
  • Hüter der Vergangenheit (Eye of the Zodiac), 1975
  • Labyrinth der Illusionen (Jack of Swords), 1976
  • Spektrum der vergessenen Sonne (Spectrum of a Forgotten Sun), 1976
  • Tor ins Jenseits (Haven of Darkness), 1977
  • Gefangene der Nacht (Prison of Night), 1977
  • Zwischenspiel auf Ath (Incident on Ath), 1978
  • Der Menschenjäger (The Quillian Sector), 1978
  • Tunnel des Todes (Web of Sand), 1979
  • Die Gedankenhölle (Iduna's Universe), 1979
  • Planet der Tagträumer (The Terra Data), 1980
  • Spur der Verheissung (World of Promise), 1980
  • Nectar of Heaven, 1981
  • The Terridae, 1981
  • The Coming Event, 1982
  • Earth is Heaven, 1982
  • Melome, 1983
  • Angado, 1984
  • Symbol of Terra, 1984
  • The Temple of Truth, 1985
  • The Return, 1997
  • Child of Earth, 2008

Andere

  • The Ming-Vase, dt. Projekt Ming-Vase
  • Death Of A Dream, dt. Käfig der Zeit
  • Atomwar On Mars, dt. Freiheit ohne Schranken
  • Pawn Of The Omphalos, dt. Im Bann des Omphalos
  • Escape Into Space, dt. Rückkehr zur Erde
  • Stardeath, dt. Kontinuum des Todes
  • Venusian Adventure, dt. Die Goldene Pyramide
  • Starship, dt. Unter den Sternen
  • Hell Planet, dt. Hölle im Zwielicht
  • Kinder des Weltalls
  • Die interstellare Mission
  • Die verbotene Stadt
  • Fluch der Unsterblichkeit
  • Die Glücksmaschine
  • Wettlauf der Zeit
  • Die Marskolonie
  • Der Primitive

Romane zu Mondbasis Alpha 1 (Space: 1999)

  • Breakaway (1975)
  • Collision Course (1975)
  • Alien Seed (1976)
  • Rogue Planet (1976)
  • Earthfall (1977, überarbeitet nochmals 2002)
  • Earthbound (2003)

Kommentierte Bibliographie

  • Sean Wallace und Philip Harbottle: The Tall Adventurer: The Works of E. C. Tubb

Weblinks


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