- E. E. Cummings
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Edward Estlin Cummings (* 14. Oktober 1894 in Cambridge; Massachusetts; † 3. September 1962 in North Conway, New Hampshire) war ein US-amerikanischer Dichter und Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Cummings entstammte einer sehr liberalen Familie. Sein frühes Interesse an Lyrik (bereits 1904, als Zehnjähriger, soll er Gedichte geschrieben haben), wurde von seinen Eltern gefördert. Von 1911 bis 1915 studierte er in Harvard Literatur, wo er in der Redaktion der Universitätszeitung John Dos Passos begegnete, mit dem er sich anfreundete. 1912 erschien in eben jener Universitätszeitung erstmals einer seiner Texte. In seinem Abschlussjahr kam er in Kontakt mit modernen, avantgardistischen Texten von Autoren wie Gertrude Stein oder Ezra Pound, die ihn beeinflussten. 1917 veröffentlichte er erstmals Gedichte in einer Sammlung. Kurz darauf meldete er sich freiwillig als Sanitäter und ging nach Frankreich, wo er am Ersten Weltkrieg teilnahm. Irrtümlich wurde er dort für einen Verräter gehalten und für vier Monate in einem Lager in der Normandie interniert. Diese Erfahrung bildete die Grundlage seines Romans Der ungeheure Raum. Nach Kriegsende blieb Cummings in Paris, wo er unter anderem Pablo Picasso begegnete, der ihn sehr beeindruckte.
1923 erschien sein erster Gedichtband, Tulips & Chimneys. In den 1920er und 1930er Jahren reiste Cummings viel, unter anderem in die Sowjetunion, lebte abwechselnd in den USA und Frankreich, heiratete dreimal und veröffentlichte regelmäßig neue Gedichtbände.
Cummings war intellektuell nie so radikal und unzugänglich wie seine revolutionären Vorbilder, seine schlichte, aber nie einfältige Sicht auf die Welt machte ihn jedoch zu einem der volkstümlichsten modernen Lyriker englischer Sprache. Er war Unterstützer des America First Committees, einer isolationistischen Bewegung, die 1940/41 die Teilnahme der USA am Zweiten Weltkrieg zu verhindern suchte.
Rezeption
Pierre Boulez komponierte „Cummings ist der Dichter“ nach Texten von Cummings. Aribert Reimann vertonte Cummings in „Impressionen IV“ (1961) für Sopran und Klavier. Im Film Der Club der toten Dichter wird ein Gedicht von Cummings fast vollständig zitiert, um das Filmmotto „Carpe diem“ herauszustellen.
Werke
- The Enormous Room (dt.: Der ungeheure Raum), 1922
- Tulips and Chimneys, 1923
- &, 1925
- XLI Poems, 1925
- Is 5, 1926
- Him, 1927
- CIOPW, 1931
- ViVa?, 1931
- Eimi, 1933
- No Thanks, 1935
- Tom, 1935
- Collected Poems, 1938
- 50 Poems, 1940
- 1 x 1, 1944
- Santa Claus, 1946
- Xaipe, 1950
- I: six nonlectures, 1953
- Poems 1923–1954, 1954
- 95 Poems, 1958
- 73 Poems, 1963
- Complete Poems, 1981
- like a perhaps hand, Poems - Gedichte, English - Deutsch, ISBN 978-3-7846-0550-0, 2002
Literatur
- Norman Friedman (Hrsg.): E. E. Cummings, a collection of critical essays. Prentice-Hall, Englewood Cliffs 1972. ISBN 0-13-195552-7
- Martin Heusser: I am my writing. The poetry of E. E. Cummings. Stauffenburg-Verlag, Tübingen 1997. ISBN 3-86057-065-X
- Richard S. Kennedy: Dreams in the mirror, a biography of E. E. Cummings. Liveright Publications, New York 1980. ISBN 0-87140-638-1
- Richard S. Kennedy: E. E. Cummings revisited. Twayne, New York 1994. ISBN 0-8057-3995-5
- Rushworth M. Kidder; E. E. Cummings, an introduction to the poetry. Columbia University Press, New York 1979. ISBN 0-231-04044-X
- Guy L. Rotella: E. E. Cummings, a reference guide. Hall, Boston 1979. ISBN 0-8161-8079-2
Weblinks
Commons: E. E. Cummings – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Literatur von und über E. E. Cummings im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- E. E. Cummings in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
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