Afrikanisches Viertel

Afrikanisches Viertel

Das Afrikanische Viertel liegt im Berliner Ortsteil Wedding (Bezirk Mitte). Es wird durch die Müller- und Seestraße sowie den Volkspark Rehberge (mit Goethepark) und die Bezirksgrenze zum Bezirk Reinickendorf eingegrenzt. Folgende Straßen liegen im Viertel:

Afrikanische Straße, Damarastraße, Dualastraße, Ghanastraße, Guineastraße, Kameruner Straße, Kongostraße, Lüderitzstraße, Mohasistraße, Otawistraße, Petersallee, Sambesistraße, Sansibarstraße, Senegalstraße, Swakopmunder Straße, Tangastraße, Togostraße, Transvaalstraße, Ugandastraße, Usambarastraße und Windhuker Straße sowie der Nachtigalplatz (benannt nach Gustav Nachtigal).

Inhaltsverzeichnis

Namensgebung

Carl Hagenbeck plante vor dem Ersten Weltkrieg für den heutigen Volkspark Rehberge eine – seinem Hamburger Tierpark ähnliche – Anlage, in der er unter anderem Tiere aus den damaligen deutschen Kolonien auf dem afrikanischen Kontinent präsentieren wollte. Der Krieg verhinderte diese Pläne, aber die Straßennamen waren bereits vergeben, sodass sie bis heute existieren.

Kontroversen gibt es bis heute um die Namensgebung, beispielsweise um den Namen des Dauerkleingartenvereins Togo e. V. (Kurzform: Dauerkolonie Togo e.V.). Während die Bewohner diese Namen im täglichen Leben nicht wahrnehmen, werden sie von Kritikern als Relikte aus der Zeit des Imperialismus und Kolonialismus als diskriminerend gegenüber den Afrikanern und daher als problematisch angesehen.

Architektur

Im Gegensatz zu weiten Teilen des Weddings wird das Viertel durch Siedlungsbauten der 1920er- und 1930er-Jahre geprägt. Zu nennen sind hier vor allem die Friedrich-Ebert-Siedlung sowie die von Ludwig Mies van der Rohe errichteten vier Gebäude zwischen Sambesi- und Seestraße an der Afrikanischen Straße.

Literatur

  • Berlin-Wedding; Verlag Karl Baedeker GmbH Freiburg; 2. Auflage 1983; S. 34/35
  • Ulrich van der Heyden: Auf Afrikas Spuren in Berlin. Die Mohrenstrasse und andere koloniale Erblasten. Berlin 2008

Weblinks

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