- Eberhard Bodenschatz
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Eberhard Bodenschatz (* 22. April 1959 in Rehau) ist ein deutscher Physiker.
Leben und Wirken
Eberhard Bodenschatz absolvierte ein Studium der Physik und Technischen Physik an der Universität Bayreuth, wo er im Jahre 1989 in theoretischer Physik mit der Dissertation Muster und Defekte im Rahmen der schwach nichtlinearen Analyse von anisotropen strukturbildenden Systemen bei Prof. Lorenz Kramer promovierte. Es folgte ein zweieinhalbjähriger Forschungsaufenthalt an der University of California, Santa Barbara bei Prof. Guenter Ahlers. Während dieser Zeit entdeckte er Gigantische Spiralen und Spiral-Defekt-Chaos, das seither als Prototyp für Raumzeitliches Chaos gilt. Von 1992 bis 2005 arbeitete Eberhard Bodenschatz als Professor für Experimentalphysik an der Cornell University. Im Jahr 2003 wurde er Direktor im Nebenamt und Wissenschaftliches Mitglied am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation[1] in Göttingen, seit 2005 ist er an gleicher Stelle hauptamtlicher Direktor und Adjunct Professor of Physics und Adjunct Professor of Mechanical and Aerospace Engineering an der Cornell University. Seit 2007 ist er zudem Professor der Physik an der Universität Göttingen. Er ist Alfred P. Sloan Research Fellow (1993), Cottrell Scholar [2] (1995) und Fellow of the American Physical Society (2003). Er ist Editor in Chief des New Journal of Physics, einem Open Access Journal, das zusammen von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und dem Institute of Physics herausgegeben wird. Er ist Mitglied des Editorial Boards von Annual Review of Condensed Matter Physics, des Advisory Boards des Kavli Institute for Theoretical Physics (Santa Barbara) und einer der Direktoren der Materials Research Society[3]. Er arbeitet auf dem Gebiet der Physik komplexer Systeme. Am bekanntesten sind seine grundlegenden Arbeiten auf dem Gebiet der Turbulenzforschung. Seine Arbeiten zur Teilchenverfolgung in turbulenten Strömungen haben es erstmals erlaubt, theoretische Vorhersagen von Richardson (1927), Heisenberg (1948), Yaglom (1949) und Batchelor (1950) zu überprüfen. Seine Arbeiten schufen die Grundlagen auf dem derzeit besonders stark bearbeiteten Gebiet der Lagrangeschen Turbulenz. Neben seiner Tätigkeit als Wissenschaftler fördert er das Felix-Klein-Gymnasium in Göttingen, die erste öffentliche internationale Schule in Niedersachsen, und er ist ein starker Befürworter von Open Access Publishing (siehe seine Artikel im UNESCO Open Access Handbook [4]).
Weblinks
Einzelnachweise
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