- Echolink
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EchoLink ist keine Betriebsart im Amateurfunk, sondern eine Drahtanbindung über das Internet, bei der z. b. die Betriebsart "Fonie" eingesetzt wird.
EchoLink wurde ursprünglich von Jonathan Taylor (K1RFD) entwickelt. Die gleichnamige Software für Microsoft Windows wird kostenlos angeboten und kann von lizenzierten Funkamateuren von der Echolink-Website heruntergeladen werden. Echolink ist ein eingetragenes Warenzeichen von Synergenics, LLC.
Inhaltsverzeichnis
Überblick
Bei EchoLink werden vorhandene Amateurfunk-Relais per Voice-over-IP über das Internet vernetzt, aber auch die Verbindung über Funkgeräten auf Direktfrequenzen und der direkte Kontakt zwischen Funkamateuren ist möglich. Diese Möglichkeit ist erst seit einigen Jahren zulässig, da die Verbindung von Funkeinrichtungen mit öffentlichen Kommunikationsnetzen früher in Deutschland per Gesetz untersagt war.
Zur Sprachübertragung wird der GSM-Codec verwendet. Die VoIP-Software übernimmt dabei nicht nur die (De-)Codierung der Sprache, sondern steuert gleichzeitig das angeschlossene Funkgerät. Eine in die Software eingebaute Rauschsperre erkennt, ob jemand spricht und ein DTMF-Decoder dient zur Fernsteuerung über die Funkschnittstelle z.B. zum Verbindungsaufbau.
Mit dem Echolink-System ist es möglich, über eine handliche mobile Funkstation im 2-m- oder 70-cm-Band (eine EchoLink-fähige Relaisfunkstelle in Reichweite vorausgesetzt) oder einen PC mit dem EchoLink-Programm mit einem Funkamateur in Verbindung zu treten, den man sonst nur unter günstigen Bedingungen oder mit großem Aufwand erreicht. Daneben ist es auch möglich, ohne Einschaltung eines Funkgeräts direkt von Rufzeicheninhaber zu Rufzeicheninhaber alleine über den PC und eine Kopfhörer-Mikrofon-Kombination miteinander Verbindung aufzunehmen, um damit auf die Anschaffung eines Funkgerätes ganz zu verzichten. Weiterhin gibt es so genannte Konferenzräume, in denen sich eine Vielzahl von Teilnehmern treffen und miteinander kommunizieren können. Für die Einrichtung eines EchoLink-Relais benötigt man (neben einer Zulassung zum Amateurfunkdienst):
- zunächst einen PC mit möglichst schnellem Internet-Zugang. Er übernimmt die Encodierung und Decodierung der Sprachsignale.
Außerdem braucht man
- eine Soundkarte,
- einen Amateurfunk-Transceiver
sowie
- eine spezielle Interface-Karte. Sie schaltet den angeschlossenen Transceiver wechselweise in den Sende- oder Empfangsbetrieb und wertet die DTMF-Wähltöne der verbindungssuchenden Funkstationen aus.
EchoLink ist wegen der Kopplung aus Amateurfunk mit im Vergleich zu großen Kurzwellen-Antennen handlichen Geräten und Antennen mit dem inzwischen allgegenwärtigen Internet besonders für mobile Funkamateure, für Funkamateure mit mangelnden Antennenmöglichkeiten (Dienstreise, Urlaub, Hotels, Stadtwohnungen..) sowie für Funkamateure mit Interesse an modernen Betriebsarten attraktiv.
Eine zunehmende Bedeutung gewinnt EchoLink seit einigen Jahren dank stabiler Verbindungen (im Vergleich zu Kurzwelle) und guter Sprachqualität im Notfunk (Katastrophen-Hilfe etc.). Voraussetzung sind notstrombetriebene Relais und betriebsbereite Internetverbindungen.
Das EchoLink-Netz zählt bereits mehr als 400.000 zugelassene Benutzer (alles lizenzierte Funkamateure) in 162 Ländern - mit ca. 4200 Stationen, die zu jeder Zeit online sind.[1]
Kritik
Wie bei Einführung einer neuen Technik (nicht Betriebsart) im Amateurfunkdienst sorgte auch Echolink vor allem bei richtigen Funkamateuren für rege Debatten. Sie meinten, EchoLink sei aufgrund des dazwischen geschalteten Internets kein "echter" Funkbetrieb mehr und läute das Ende des Amateurfunks ein. Inzwischen hat sich die Diskussion jedoch wieder etwas beruhigt.
Einige Funkamateure argumentieren, dass der Amateurfunk ein experimenteller Funkdienst sei und die Software nur genutzt werden dürfe, wenn Protokolle und Spezifikationen von Echolink offengelegt sind, bzw. jeder eine eigene Software entwickeln darf, ohne irgendwelche Lizenzkosten zahlen zu müssen. Echolink ist aber keine Modulationsart, sondern beschreibt die Kombination aus VoIP-Frontend, der Software und der Internet-Infrastruktur. Die Spezifikationen der betreffenden Protokolle sind offen gelegt. Interessierte können sich anhand der Linux-Software [2][3] oder die Software für den Apple Macintosh [4] deren Quellcode frei verfügbar ist, informieren.
Frequenzen
Es gibt für EchoLink folgende Simplex-Frequenzen:
2-Meter-Band Region 144,9625 MHz Deutschland 144,975 MHz Deutschland 70-Zentimeter-Band Region 430,025 MHz Deutschland 430,050 MHz Deutschland 432,800 MHz Deutschland 432,825 MHz Deutschland 432,850 MHz Deutschland 432,875 MHz Deutschland Einzelnachweise
- ↑ [1] Echolink-Hauptseite (englisch)
- ↑ [2] CQiNet Linux-Software für den Echolink-Betrieb
- ↑ [3] svxLink Linux-Software für Echolink-Relaisfunkstellen und Benutzer
- ↑ [4] EchoMac - Echolink-Software für Apple Macintosh
Weblinks
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