- Echte Mehlbeere
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Echte Mehlbeere Echte Mehlbeere (Sorbus aria)
Systematik Familie: Rosengewächse (Rosaceae) Unterfamilie: Spiraeoideae Tribus: Pyreae Untertribus: Kernobstgewächse (Pyrinae) Gattung: Mehlbeeren (Sorbus) Art: Echte Mehlbeere Wissenschaftlicher Name Sorbus aria (L.) Crantz Die Echte Mehlbeere (Sorbus aria) ist ein Baum in der Gattung der Mehlbeeren (Sorbus) aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae).
Inhaltsverzeichnis
Vorkommen
Die Echte Mehlbeere ist in West-, Mittel- und Südeuropa verbreitet. In Nordeuropa und in Teilen Südosteuropas fehlt sie dagegen. Man findet die Gewöhnliche Mehlbeere zerstreut in sonnigen Eichen- und Buchenwäldern, im Trockengebüsch, auf Steinriegeln und an Felsen, auch im subalpinen Hochstaudengebüsch. Sie bevorzugt trockene, kalkreiche Böden an sommerwarmen Stellen. Angebaut in Parks sowie wegen der behaarten Blattunterseiten als Staubfang an Straßenrändern.
Nach Ellenberg ist sie ein Mäßigwärmezeiger, subozeanisch verbreitet, ein Schwachsäure- bis Schwachbasezeiger, stickstoffarme Standorte bevorzugend und eine Ordnungscharakterart Trockenheitsertragender Eichenmischwälder (Quercetalia pubescenti-petraeae).
Merkmale
Die Mehlbeere ist ein Strauch oder Baum von drei bis zwölf Metern Höhe. Die glatte, graue Rinde wird im Alter leicht rissig. Die sechs bis zwölf Zentimeter großen Blätter sind elliptisch geformt, die Ränder ungleichmäßig doppelzahnig eingeschnitten. Die dunkelgrüne Oberseite ist anfangs samtig behaart, später jedoch glatt. Die weiße Unterseite ist von einem dichten Haarfilz bedeckt. Im Mai und Juni bildet die Mehlbeere weiße Blüten in Rispen von acht bis zehn Zentimetern Durchmesser. Ab August bilden sich die gelbrot bis scharlachroten Früchte. Sie sind eiförmig-kugelig und sehen wie kleine Äpfel aus.
Ökologie
Die Blüten sind vorweibliche, nektarführende Scheibenblumen; sie werden durch Insekten bestäubt und sind als Bienenweide von Bedeutung. Die Fortpflanzung erfolgt sexuell und apomiktisch. Fruchtreife: September bis Oktober; Wintersteher. Wurzeln mit ektotropher Mykorrhiza. Die konkurrenzschwache Art tritt nie in reinen Beständen auf, sondern immer nur eingesprengt als Mischbaumart.
Verwendung
Aufgrund des Gehalts an Parasorbinsäure können die Früchte roh gegessen zu Magenverstimmungen führen. Da Parasorbinsäure durch Hitze zerstört wird, lassen sich Mehlbeeren theoretisch zu Marmelade oder anderen gekochten Fruchtzubereitungen verwenden. Der fad-mehlige Geschmack lohnt aber kaum den Aufwand. Getrocknete und gemahlene Mehlbeeren wurden früher als Mehlersatz genutzt und zum Brotbacken verwendet.
Das Holz der Mehlbeere ist eines der härtesten europäischen Hölzer. Es ist zerstreutporig und der Kern wird normalerweise nicht farblich abgesetzt. Es wirft sich beim Trocknen sehr. Durch seine Ähnlichkeit zur Birne wird das Holz der Mehlbeere zusammen mit anderen Sorbus-Arten (Speierling, Elsbeere, Vogelbeere) unter der Handelsbezeichnung „Schweizer Birnbaum“ verkauft.
Literatur
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage Auflage. Ulmer-Verlag, 2001, ISBN 3-8001-3131-5.
- Heinz Ellenberg: Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen. 5. Auflage Auflage. Ulmer-Verlag, 1996.
- Margot Spohn, Marianne Golte-Bechtle: Was blüht denn da?. Enzyklopädie. Kosmosverlag, 2005.
- Schütt, Weisgerber, Schuck, Lang, Stimm, Roloff: Enzyklopädie der Laubbäume. 2006, ISBN 978-3-937872-39-1.
- Schmeil-Fitschen: Die Flora von Deutschland interaktiv. ISBN 3-494-01368-3.
Weblinks
Commons: Sorbus aria – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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