Eclipse (Pferd)

Eclipse (Pferd)
Eclipse
Eclipse(horse).jpg
Eclipse, Portrait von George Stubbs
Rasse: Englisches Vollblut
Vater: Marske
Mutter: Spiletta
Mutter-Vater: Regulus
Geschlecht: Hengst
Geburtsjahr: 1764
Sterbejahr: 1789
Land: England
Farbe: Fuchs
Züchter: Wilhelm August, Herzog von Cumberland
Besitzer: Dennis O’Kelly
Rekord: 18 Starts: 18 Siege

Infobox zuletzt modifiziert am: 7. Dezember 2007.

Eclipse (* 1. April 1764; † 27. Februar 1789) war ein englisches Rennpferd. Der Fuchshengst sollte ein Stammvater der Pferderasse Englisches Vollblut werden. Seine Schulterhöhe (Stockmaß) betrug circa 1,60 m - nach englischem Maß 63 Inches - für damalige Verhältnisse ein großes, heute ein eher kleines Rennpferd.

Eclipse wurde wiederholt von George Stubbs portraitiert, der für seine realistischen Gemälde von Pferden berühmt war.

Inhaltsverzeichnis

Vor- und Nachfahren

Eclipse stammt von Marske a.d. Spiletta von Regulus. Marske hatte die Jockey Club Pate (100 Guinees) gewonnen, galt aber nicht als das beste Rennpferd seiner Generation, Spiletta hat kein Rennen bestritten. Nach neueren Untersuchungen könnte auch Shakespeare der mögliche Vater von Eclipse sein. Der Ur-Großvater mütterlicherseits (fachsprachlich: der dritte Vater in mütterlicher Linie) war einer der Urväter der englischen Vollblüter: Godolphin Barb. Direkter väterlicher Ahn war Darley Arabian.

Wie viele Fohlen Eclipse zeugte, ist unklar. Die Zahlen reichen von 335 über 344 bis zu 400. Sicher ist aber, dass seine direkten Nachkommen in England 862 Rennen im Werte von 158.047 £ gewannen, eine nach heutigem Geldwert immens hohe Preisgeldsumme. Drei seiner Nachkommen gewannen das Derby. Dies waren Young Eclipse (1781), Saltram (1783) und Sergeant (1784). Überraschenderweise war er nie Champion-Vaterpferd von England, in dieser Jahreswertung belegte er 11 Mal den zweiten Platz, zumeist hinter Herod. Heute stammen aber über 90 % aller lebenden Vollblüter in direkter männlicher Linie von Eclipse ab. In kompletten Stammtafeln dieser Pferde erscheint er jeweils einige 100 Mal. Hingegen sind die männlichen Linien von Herod und Matchem, zu Eclipse’ Lebzeiten die erfolgreicheren Vaterpferde, fast ausgestorben. Diese Hengste sind dennoch in dem kompletten Stammtafeln heutiger Vollblüter ähnlich häufig wie Eclipse vorzufinden.

Die bedeutendsten gemeinsamen Merkmale seiner Nachkommen waren Reizbarkeit, aber auch Schnelligkeit und Frühreife - insofern war er nach heutigen vollblutzüchterischen Maßstäben ein sehr moderner Vererber.

Die von Eclipse gezeugten Derbysieger waren aber nicht die großen Vererber. Dies waren vielmehr Pot-8-Os (1773), Joe Andrew (1778) und Mercury (1778). Von diesen war wiederum Pot-8-Os der bedeutendste. Der sonderbar wirkende Name rührt daher, daß der Stallknecht, der den Namen an die Boxentür des Pferdes schreiben sollte, Potato nicht kannte und schrieb, was er verstanden hat.

Leben

Eclipse erhielt seinen Namen nach der an seinem überlieferten Geburtstag aufgetretenen (und von Nicole Lepaute zuvor berechneten) ringförmigen Sonnenfinsternis (engl. eclipse = „Sonnenfinsternis“).

Gezüchtet wurde Eclipse vom englischen Herzog von Cumberland Wilhelm August, einem Sohn von König Georg II. Eclipse wurde nach dem Tod des Herzogs (1765) an den Züchter William Wildeman für 75 Guinees verkauft. Nach seinem zweiten Sieg in einem Rennen (Mai 1769) zeigte der irische Abenteurer Colonel Dennis O’Kelly großes Interesse und kaufte Eclipse in zwei Schritten (50 Prozent im Juni 1769 für 650 Guinees, 50 Prozent im April 1770 für 1100 Guinees). Ab 1771 bestritt Eclipse keine Pferderennen mehr, da niemand mehr auf ein anderes Pferd wetten wollte, sobald er an der Startstelle eines Rennens erschien. Von nun an wurde er in der Zucht eingesetzt.

Eclipse starb im Alter von 24 Jahren an den Folgen einer Kolik. Bei seiner Autopsie wurde ein ungewöhnlich großes Herz entdeckt, das als Grund für seine überragenden Rennleistungen herhielt. Sein präpariertes Skelett ist heute im Nationalen Pferdemuseum in Newmarket zu sehen. Die Authentizität des Skeletts ist allerdings umstritten. Man vermutet, dass es sich nur teilweise um Originalknochen handelt.

Leben als Rennpferd

Am 3. Mai 1769 nahm Eclipse in Epsom zum ersten Mal an einem Pferderennen teil, das er mit großem Abstand zum Rest des Feldes gewann. Eclipse blieb in allen seinen 18 Rennen ungeschlagen, elf dieser Rennen waren sogenannte »King's Plates«, nach heutigen Begriffen bedeutende Zuchtrennen. Sieben dieser »King's Plates« gewann er im Alleingang (sogenannte »walk over«). Eclipse stellte auch Rekorde auf. Allerdings darf man den überlieferten Zeiten nicht immer Glauben schenken, wie z. B. den 6:04 min in einem Rennen über 7.190 m, bei dieser Zeit könnte es sich um einen Zeichendreher handeln, weil 9:04 min für diese Distanz als eine realistische Zeit anzusehen sind. Da Eclipse fast jedes Rennen überlegen gewann, lautete der Richterspruch häufig: „Eclipse the first, the rest nowhere!“ (Eclipse Erster, der Rest nirgendwo!) - d. h. die Gegner hatten noch nicht einmal den Distanzpfosten ca. 240 yards vor dem Ziel erreicht, wenn Eclipse die Ziellinie überlief. Seine Gegner wurden damit summarisch unter »ferner liefen« notiert, wobei die weitere Reihenfolge des Zieleinlaufs keine Rolle mehr spielte.

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