15-cm-Schwere Feldhaubitze 18

15-cm-Schwere Feldhaubitze 18
15-cm-Schwere Feldhaubitze 18


Allgemeine Angaben
Militärische Bezeichnung: 15-cm Schwere Feldhaubitze 18
Herstellerland: Deutsches Reich
Entwickler/Hersteller: Krupp, Rheinmetall
Entwicklungsjahr: 1926 bis 1933
Produktionszeit: 1933 bis 1945
Technische Daten
Rohrlänge: 3,98 m
Kaliber:

150 mm

Kaliberlänge: L/29,5
Kadenz: 4 Schuss/min
Höhenrichtbereich: –3° bis +45 °
Seitenrichtbereich: 60°

Die 15-cm-schwere Feldhaubitze 18 (kurz sFH 18) war ein Standardgeschütz der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung und Produktion

Die sFH 18 wurde von den Unternehmen Rheinmetall in Düsseldorf und Krupp in Essen zwischen 1926 und 1930 getrennt voneinander entwickelt; die besten Eigenschaften beider Konstruktionen wurden bis 1933 in einem Geschütz vereint. Produziert wurde die Feldhaubitze ab Ende 1933 im Rheinmetallwerk Düsseldorf, außerdem von den Nachbaufirmen Spreewerk in Berlin, MAN in Augsburg, Dörries-Füllner in Bad Warmbrunn und Škoda in Dubnica/Slowakei. Sie wurde bis zum Ende des Krieges produziert, wobei insgesamt 7400 Exemplare an die Truppe ausgeliefert wurden. Der Herstellungspreis des Geschützes im Jahre 1938 betrug 44.000 RM.[1] Die sFH 18 besaß eine ähnliche Konstruktion wie die leichte Feldhaubitze 18 mit vollgummibereiften Leichtmetallscheibenrädern und Eisenfelgen.

Munition

Die Splitterwirkung der Sprenggranate betrug 15 Meter nach vorn, 40 bis 50 Meter nach den Seiten und 3 Meter nach hinten. Bei direkten Treffern konnten bis zu drei Meter Erddeckung durchschlagen werden.

Einsatz

Die sFH 18 fand in den schweren Abteilungen der Artillerieregimenter Verwendung und wurde dort zu je vier (später sechs) Geschützen je Batterie eingesetzt. Das Geschütz konnte im Pferdezug oder im motorisierten Zug beweglich gemacht werden.

Im Pferdezug wurde das Geschütz mit je sechs Pferden bespannt in zwei Lasten mit Lafetten- und Rohrwagen hinter je einer Protze gefahren. Vor dem Marsch wurde das Rohr vollständig aus der Wiege heraus und auf einen zweirädrigen Transportwagen gezogen. Die Lafette wurde mit den zusammengeklappten Holmen ebenfalls auf einen Transportwagen gehoben. Trotz dieser zwei Zuglasten war das Geschütz im späteren Verlauf des Ostfeldzuges bei den schlechten Wetter- und Wegeverhältnissen viel zu schwer, und es wurden oft Gespanne von bis zu zehn Pferden für ein Vorwärtskommen benötigt. Beim Instellunggehen musste der Rohrwagen vor die abgeprotzte Lafette gezogen und nach dem Abprotzen des Rohrwagens das Geschützrohr übergezogen werden.

Im motorisierten Zug wurde die Feldhaubitze hinter einen mittleren Zugkraftwagen 8 t (Sd.Kfz. 7) oder einen schweren Zugkraftwagen 12 t (Sd.Kfz. 8) in einer Last gefahren.

Ab 1943 wurde das Geschütz auch als Panzerhaubitze Hummel eingesetzt.

Bei Kriegsbeginn 1939 befanden sich in den Infanterie-Divisionen in der IV. schweren Abteilung eines Artillerie-Regiments zwölf schwere Feldhaubitzen 18.

In den Panzerdivisionen befanden sich acht schwere Feldhaubitzen 18 zusammen mit vier 10-cm-Kanonen in der III. schweren Abteilung eines Panzerartillerieregiments.

Der Bestand in der Wehrmacht erhöhte sich kontinuierlich von 2049 Haubitzen (1. September 1939) über 2867 (1. Juni 1941) auf bis zu 3000 Haubitzen (1. Januar 1945).

Das modifizierte Verschlussteil der sFH 18 fand auch Verwendung als Bodenstück der V3.

Weiterentwicklungen

  • sFH36
  • sFH40
  • sFH18/40.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: 15-cm-Schwere Feldhaubitze 18 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Joachim Engelmann: Das Buch der Artillerie 1939–1945, Dörfler Zeitgeschichte Verlag, ISBN 3-89555-179-1
  • Wolfgang Fleischer/Richard Eiermann: Die motorisierte Artillerie und Panzerartillerie des deutschen Heeres 1935–1945, Podzun-Pallas Verlag, ISBN 3-7909-0721-9
  • Terry Gander, Peter Chamberlain: Enzyklopädie deutscher Waffen 1939–1945, Motorbuchverlag, ISBN 3-613-02481-0
  • Chris Bishop, The Encyclopedia of Weapons of World War II, 2002, Sterling Publishing Company, ISBN 978-1-58663-762-0

Quellen

  1. Wolfgang Fleischer/Richard Eiermann: Die motorisierte Artillerie und Panzerartillerie des deutschen Heeres 1935–1945, Podzun-Pallas Verlag 2000, ISBN 3-7909-0721-9 S. 26

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