Edwin Rausch

Edwin Rausch

Edwin Rausch (* 1. Februar 1906; † 4. Mai 1994) zählt zu den bedeutendsten Vertretern der Gestalttheorie bzw. der Gestaltpsychologie der zweiten Generation in Deutschland - zusammen mit Wolfgang Metzger und Kurt Gottschaldt.

Nach dem Studium der Mathematik an der Universität Bonn kam Rausch nach Frankfurt am Main zum Begründer der Gestaltpsychologie, Max Wertheimer, um Psychologie zu studieren. Wertheimer verließ jedoch angesichts des bevorstehenden Machtantritts der Nationalsozialisten 1933 Deutschland, sodass er die Dissertation von Rausch "Über Summativität und Nicht-Summativität" nicht mehr selbst zu Ende betreuen konnte - Wolfgang Metzger tat dies an seiner Stelle. In dieser grundlegenden Arbeit geht es um eine systematische Analyse der Konzepte Teil und Ganzes.

Nach seiner Rückkehr aus Kriegsdienst und Kriegsgefangenschaft trat Rausch 1945 wieder seine Assistentenstelle am Psychologischen Institut der Universität Frankfurt an. 1954 wurde er zum ordentlichen Professor berufen und blieb bis zu seiner Emeritierung in den 70er-Jahren an der Frankfurter Universität in Lehre und Forschung tätig.

Aus dem Kreis seiner Schüler haben sich im Sinne der Fortführung der gestaltpsychologischen Forschungstradition unter anderem der Sportpsychologe Kurt Kohl, der Persönlichkeitspsychologe Manfred Sader, der Sportpsychologe und international bekannte Forscher auf dem Gebiet des Klartraums Paul Tholey sowie Wolfgang Schönpflug, Josefa Zoltobrocki und Friedrich Hoeth einen Namen gemacht.

1978 wurde Edwin Rausch Ehrenmitglied der internationalen Gesellschaft für Gestalttheorie und ihre Anwendungen (GTA).

Ausgewählte Publikationen

  • Über Summativität und Nicht-Summativität. Psychologische Forschung, 21 (1937); Neudruck: Darmstadt 1967
  • Variabilität und Konstanz als phänomenologische Kategorien. Psychologische Forschung, 23 (1949)
  • Zur Ganzheitsproblematik in der Psychologie des Denkens. Studium Generale 5 (1952)
  • Struktur und Metrik figural-optischer Wahrnehmung. Frankfurt, Verlag Waldemar Kramer: 1952
  • Bild und Wahrnehmung. Psychologische Studien ausgehend von Graphiken Volker Bußmanns. Kramer: Frankfurt 1982

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