Agnes Sapper

Agnes Sapper
Agnes Sapper mit ihrem ersten Töchterchen, ca. 1885.

Agnes Sapper (* 12. April 1852 in München; † 19. März 1929 in Würzburg; gebürtig Agnes Brater) war eine deutsche Schriftstellerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

In München geboren, wuchs sie als Tochter des Juristen und Politikers Karl Brater sowie der Pauline Brater geb. Pfaff auf. Sie heiratete 1875 Eduard Sapper, der in Blaubeuren Stadtschultheiß war. Das Paar bekam drei Söhne, von denen zwei im Kleinkindalter starben. 1882 zog die Familie nach Neckartailfingen, wo Eduard Sapper als Notar arbeitete. Hier wurden ihre beiden Töchter Anna und Agnes geboren. 1888 zog die Familie nach Esslingen, drei Jahre später nach Calw.

Agnes Sapper begann ihre schriftstellerische Karriere mit der Erzählung In Wasserfluten anlässlich eines Preisausschreibens der Zeitschrift Immergrün im Jahr 1882. Nach dem Tode ihres Mannes im Jahre 1898 wurde sie in Würzburg ansässig und begann dort ihre eigentliche schriftstellerische Tätigkeit, mit der sie eine der erfolgreichsten Autorinnen des 20. Jahrhunderts wurde. Ihre Bücher erschienen in einer Gesamtauflage von 3 Millionen Exemplaren. Übersetzungen ihrer Werke erschienen in den USA, Dänemark, Frankreich, Holland, Japan, Norwegen und Schweden.

In Würzburg ist heute ein Wohnheim für psychisch Kranke nach Agnes Sapper benannt. Es ist aus einem Altenheim hervorgegangen, das Agnes Sapper der Stadt gestiftet hatte. Sie verwendete dazu ihr Honorar für Die Familie Pfäffling. Agnes Sappers Grab befindet sich auf dem Würzburger Hauptfriedhof. Im Jahr 2006 konnte die Zerstörung des Grabsteins und die Einebnung des Grabes im letzten Moment abgewendet werden. Das Diakonische Werk Würzburg übernahm damals den Unterhalt des Grabes für weitere 15 Jahre.[1]

In jüngerer Zeit wurden in Deutschland neu aufgelegt: Das erste Schuljahr in der „ZEIT Kinder-Edition“ sowie Die Familie Pfäffling im Würzburger Arena Verlag. Das kleine Dummerle erschien Mitte 2008, Die Familie Pfäffling 2009 als Hörbuch.

Werke

Kinderbücher

Gretchen Reinwald
  • 1894 Das erste Schuljahr; heute noch erhältlich als DIE ZEIT Kinder-Edition. Band 7, ISBN 3938899069.
  • 1901 Gretchen Reinwald's letztes Schuljahr
  • 1908 Gretchen Reinwalds erstes und letztes Schuljahr[2]
Familie Pfäffling
Kurzgeschichtensammlungen
  • 1892 Für kleine Mädchen
  • 1902 Drei Erzählungen für kleine Mädchen
  • 1907 Grimms Märchen (Stuttgart, Levy & Müller)
  • 1907 Lieschens Streiche und andere Erzählungen
  • 1916 Sechs Erzählungen für die Jugend
  • 1916 Regine Lenz, Ein geplagter Mann, hoch droben (Auch enthalten in „Das kleine Dummerle“)
  • 1922 In Not bewährt. 5 Erzählungen
  • 1924 Johannes Ruhn. Feuerschau, Adlerapotheke (3 Erzählungen aus „Das kleine Dummerle“)
  • 1926 Ein Wunderkind und andere Erzählungen (Auch enthalten „Das kleine Dummerle“)
  • 1927 Erzählungen
  • 1938 Die Heimkehr und andere Erzählungen aus Krieg und Frieden
Einzelgeschichten und Romane
  • 1893 In Wasserfluten (Enthalten in „In Not bewährt“)
  • 1896 Gruß von Rigi den Kindern daheim
  • 1896 Kuoni, eine Geschichte aus dem 30-jährigen Krieg
  • 1911 In der Adlerapotheke (Auch enthalten in „Das kleine Dummerle“)
  • 1912 Mutter und Tochter (Auch enthalten in „Das kleine Dummerle“)
  • 1913 Das Dienstmädchen
  • 1914 Im Thüringer Wald
  • 1914 Kriegsbüchlein für unsere Kinder
  • 1915 Ohne den Vater
  • 1915 Kriegsgeschichten (I Kriegsbüchlein. II Ohne den Vater)
  • 1916 Ein geplagter Mann (Auch enthalten in „Das kleine Dummerle“)
  • 1917 Das Enkelhaus
  • 1922 Der junge Gärtner (Auch enthalten „Das kleine Dummerle“)
  • 1922 Valentin Andrea und sein Patenkind
  • 1922 Der Wahrheit die Ehre!
  • 1923 Die Weihnachtskiste
  • 1924 Lili. Erzählung aus dem Leben eines mutterlosen Kindes (Aus „Lieschens Streiche und andere Erzählungen“ und „Für kleine Mädchen“)
  • 1926 Im Familienkreis
  • 1926 Der Vikar vom Heiligengrund (Erschienen in „Immergrün“)
  • 1927 Nach Hamburg

Theaterstücke

  • 1916 Uschele hoch! Ein Lustspiel für das Haustheater in 3 Auftritten (Auch enthalten in „Im Familienkreis“)

Erziehungsratgeber

  • 1895 Die Mutter unter ihren Kindern. Ein Büchlein für Mütter (2. Auflage 1926)
  • 1912 Erziehen oder Werdenlassen?

Biographien

  • 1908 Frau Pauline Brater

Autobiographie

  • 1922 Ein Gruß an die Freunde meiner Bücher

Fremdsprachige Ausgaben

Die Werke von Sapper wurden in viele Sprachen übertragen, so erschienen Ausgaben in Schweden, Frankreich, Dänemark, den Niederlanden und Japan.

Literatur

  • verschiedene Autoren: Zum 70. Geburtstag Festschrift. 1922.
  • Agnes Herding-Sapper: Ihr Weg und ihr Wirken. Biographie. 1931.

Weblinks

Hörbücher

Einzelnachweise

  1. http://omnibus.uni-freiburg.de/~stebel/Agnes%20Sapper/Agnes%20Sapper.htm
  2. Kurzbesprechung in einem Blog, abgerufen am 26. Juli 2011

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