Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte

„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ ist ein Sprichwort und eine Metapher für den Mehrwert von Bildern gegenüber ausschließlichem Text. Es bezieht sich darauf, dass komplizierte Sachverhalte oft mit einem Bild oder einer Darstellung sehr einfach erklärt werden können und ein Bild meist einen stärkeren Eindruck auf den Betrachter ausübt als ein umfangreicher Text.

Inhaltsverzeichnis

Ursprung

Der erste gedruckte Nachweis findet sich im englischen Sprachraum. Am 8. Dezember 1921 veröffentlichte Fred R. Barnard in einer Zeitschrift der Werbebranche, Printers’ Ink, eine Anzeige mit dem Slogan „One Look is Worth A Thousand Words“. Es handelte sich um eine Fachzeitschrift der Werbebranche. Die Anzeige warb für den Gebrauch von Bildern in Werbeaufdrucken auf Straßenbahnen. Am 10. März 1927 erschien eine zweite Anzeige mit der Phrase „One Picture is Worth Ten Thousand Words“. Dort wird behauptet, es handele sich um ein chinesisches Sprichwort. Das Buch The Home Book of Proverbs, Maxims, and Familiar Phrases zitiert den Autor Barnard, der sagte, er habe den Slogan „als chinesisches Sprichwort betitelt, damit die Leute es ernst nehmen“.

Hintergrund und Bedeutung

Vom Thema sind sehr viele Disziplinen betroffen, beispielsweise: Ästhetik und Kunstwissenschaft, Psychologie, Kommunikationswissenschaften und Semiotik, Medien, Werbung, Propaganda, Politische Psychologie und Soziologie. Die Bedeutung der Bilder ergibt sich aus den Medien, der Werbung, der Kriegspropaganda. Auch die Bedeutung und Pflege der äußeren Erscheinung zeigt: für die meisten Menschen ist es sehr wichtig, wie sie aussehen und wie ihr Aussehen von anderen bewertet wird (Attraktivität).

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Erkenntnisse der Ästhetik und Kommunikationswissenschaften zeigen:

  1. Bilder liefern simultane (parallele, gleichzeitige, ganzheitliche) Information.
  2. Bilder verfügen über Ausdrucksmöglichkeiten, die dem Wort, der Sprache fehlen.
  3. Bilder können Information sehr stark verdichten.
  4. Bilder sprechen die Affekte stärker an, erreichen also mehr Menschen und intensiver als Worte.
  5. Bilder erfordern bei entsprechender Gestaltung keine Bildungsvoraussetzungen.

Zum Thema „Propaganda mit Bildern“ gab es seitens des Haus der Geschichte eine Ausstellung: „X für U. Bilder, die lügen“.[1] Die starke Bedeutung der Aussagekraft von Bildern kann man auch der Redewendung in den Medien vom „Krieg der Bilder“ entnehmen. [2]

Anders als die Bilder kann die Sprache Inhalte und Zusammenhänge nur linear, nacheinander, in der Zeit darstellen. Das ist mit ein Grund, weshalb die Ideen der Bewusstseinsstromliteratur nur sehr entfernt Bewusstsein wiedergeben können. Sprache kann Bilder grundsätzlich nicht 'äquivalent' wiedergeben. Nikolai Hartmann führt diesen Standpunkt in seiner Ästhetik zur Eigengesetzlichkeit des Ästhetischen sehr pessimistisch und radikal aus:

Diese besondere Gesetzlichkeit entzieht sich grundsätzlich aller philosophischen Analyse.
Sie ist mit den Mitteln der Erkenntnis nicht zu fassen.
[3]

Die grundsätzliche Unterscheidung der Raumkünste (z. B. Bilder) und Zeitkünste (z. B. Literatur), geht nach Benedetto Croce in seiner Ästhetik auf Gotthold Ephraim Lessing zurück.[4] Ein Bild liefert für einen Betrachter sofort die gesamte Information. Ein Text hingegen muss Wort für Wort, vom Anfang bis zum Ende nacheinander gelesen werden.

Literatur

  • Croce, Benedetto (dt. 1930): Aesthetik als Wissenschaft vom Ausdruck. Tübingen: Mohr & Siebeck.
  • Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland: X für U. Bilder, die lügen, 2003, Bonn: Bouvier.
  • Hartmann, Nicolai (1966, 2.A.): Ästhetik. Berlin: DeGruyter.
  • Kerner, Günter & Duroy, Rold (1981 ff): Bildsprache. Lehrbuch für den Fachbereich Bildende Kunst. Visuelle Kommunikation in der Sekundarstufe II. Zwei Bde. München: Don Bosco.
  • Stevenson, Burton. (1948): The Home Book of Proverbs, Maxims, and Familiar Phrases. New York: Macmillan. p. 2611.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.hdg.de/index.php?id=3767&L=&Fsize=2
  2. http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/2344/finden_sie_die_fehler.html
  3. Nikolai Hartmann: Ästhetik, S. 3
  4. Croce: Ästhetik, dt. 1930, S. 468

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