- Einfacher Flaschenzug
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Einfacher Flaschenzug Typ Seilspanner Anwendung Lasten heben
Seile spannenAshley-Nr 3225 Englisch Double Whip Der einfache Flaschenzug ist eine Technik, beim Klettern oder in der Bergrettung mit vorhandenen Mitteln das Prinzip des Flaschenzugs improvisiert anzuwenden.
Inhaltsverzeichnis
Anwendung
Der einfache Flaschenzug mit Kletter- oder Statikseilen dient in der Jugendarbeit und im Outdoortraining zum Spannen von Seilen, beispielsweise das Tragseil, die Geländerseile und das Sicherungsseil bei einer Seilbrücke oder bei einer Seilbahn.
Er dient auch zum Heben oder Ziehen von Lasten, beispielsweise in der Bergrettung und in der Höhenrettung.
Als "Selbstaufzug" dient er als Alternative zum Aufstieg mit Prusikschlingen.
Herstellung
Eine Seilrolle dient als Umlenkpunkt, fixiert beilspielsweise mit einer Bandschlinge an einem Baum. Dabei soll die Bandschlinge ein Kräftedreieck bilden, dessen Winkel an der Rolle kleiner als 60 Grad ist. Das Zugseil wird durch die Rolle geführt. Am Lastseil wird eine zweite Umlenkrolle besfestigt, beispielsweise mit einer Prusikschlinge und einem Prusikknoten, oder einem Kreuzklemmknoten, oder einem Karabinerklemmknoten. Der Kreuzklemmknoten und der Karabinerklemmknoten funktioniert auch mit einer Bandschlinge. Alternativ kann auch eine Brust- oder Steigklemme oder ein Tibloc verwendet werden.
Rücklaufsperre
Wenn der Flaschenzug zum Ziehen oder Heben von Lasten verwendet wird, muss eine Rücklaufsperre in das Lastseil eingebaut werden. Beispielsweise eine Gardaschlinge mit zwei baugleichen Karabinern, eine Kara-Acht-Schlinge mit einem Karabiner und einem Abseilachter, eine Brust- oder Steigklemme oder ein Tibloc. Dann blockiert die Rücklaufsperre das Lastseil nach jedem Hub, und die zweite Rolle kann für den nächsten Hub wieder weiter weg geschoben werden.
Alternativ kann statt der ersten Umlenkrolle auch eine Garda-Rücklaufsperre verwendet werden. Oder eine Seilrolle mit eingebauter Rücklaufsperre. Oder kostengünstiger, aber etwas aufwändiger, da sie bei jedem Hub von Hand nachgeschoben werden muss, eine Prusikschlinge.
Übersetzung und Reibungsverlust
Das theoretische Übersetzungverhältnis beträgt 1 : 2. Am Zugseil muss also lediglich die halbe Kraft (50 %) aufgewendet werden. Durch Reibungsverluste wird dieses Ideal aber nicht erreicht:
Umlenkung aufzuwendende Kraft Übersetzung theoretisch (50 %) (1 : 2) bolzengelagerte Rolle 58 % 3 : 5 Karabinerhaken 66 % 2 : 3 Die Differenz wird in Wärme und Abrieb umgesetzt. Der Weg am Zugseil ist davon unabhängig doppelt so groß wie am Lastseil.
Alternativen
- Einfacher ist ein Flaschenzug mit Karabinerhaken als Umlenkung (hat aber mehr Reibung als mit Rollen).
- Der Seilspanner oder Fuhrmannsknoten verwendet gar keine metallenen Umlenkungen, sondern eine Seilschlaufe und ist deshalb nur für geringe Lasten geeignet (siehe Gefahren).
Gefahren
Das Seil muss immer über eine Rolle laufen.
Wenn Seil über Seil oder durch eine Bandschlinge laufen würde, entsteht durch den Druck und die Bewegung zu viel Reibungswärme, die zur Verbrennung des Materials führt.
Die Rücklaufsicherung versagt bei größerer Last, beispielsweise eine Seilklemme bei ca. 400 daN. Die Gardaschlinge quetscht das Seil und verringert die Bruchlast.
Abwandlungen
Weitere Formen sind im theoretischen Artikel Flaschenzug beschrieben.
- Dreifache oder fünffache Übersetzung findet man bei Astscheren für den Obstbaumschnitt.
- Vierfache Übersetzung hat der doppelte Flaschenzug.
- Fünffache Übersetzung hat der Schweizer Flaschenzug.
Weblinks
- verschiedene Flaschenzüge bei „Bergsteigen und Klettern - was sagt die Physik dazu?“ PDF, 486 KB
- Einfacher Flaschenzug bei Höhlenrettung
Siehe auch
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