- Einstreu
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Tiereinstreu oder Einstreu bezeichnet Materialien, die in der Tierhaltung genutzt werden, um auf dem Boden von Stallungen und Käfigen den Boden abzudecken und die Ausscheidungen der dort lebenden Tiere aufzunehmen. Ist die Einstreu mit tierischen Ausscheidungen gesättigt, spricht man von Mist. Einen ähnlichen Zweck erfüllt die Katzenstreu in Katzentoiletten.
Inhaltsverzeichnis
Materialien
Verwendet werden organische und mineralische Materialien, meist kostengünstige landwirtschaftliche oder industrielle Nebenprodukte oder preiswerte Rohstoffe. Zu den traditionellen und weit verbreiteten Materialien zählen (Getreide-)Stroh, Holzspäne aus Harthölzern wie Buchen oder Espen und aus Weichhölzern wie Kiefern und Zedern sowie Sand. Weitere organische Materialien für Tiereinstreu sind Wiesenheu, Schäben aus der Hanf- und Flachsproduktion und Papier. Bei der Auswahl spielen vor allem die Größe und Art der Haustiere eine Rolle. Wichtige Materialeigenschaften sind die Aufnahmefähigkeit der Einstreu für Flüssigkeiten, die Geruchsbekämpfung, die Lauf- und Liegeeigenschaften für die Haustiere, die möglichst geringe Staubentwicklung die Eigenschaften in Bezug auf gegenüber Fäulnis, Schimmelbildung und Schädlingsbesiedelung. Die Möglichkeiten zur Entsorgung beziehungsweise Weiternutzung – in der Regel gemeinsam mit den Tierausscheidungen als Wirtschaftsdünger, bei Kleintieren in Haushalten teilweise auch als Bioabfall – sind ebenfalls entscheidend für die Materialwahl.
Bei der Großtierhaltung, vor allem bei Rindern, Pferden und Schweinen in landwirtschaftlichen Betrieben kommt vor allem Stroh zum Einsatz, daneben auch Sägespäne und überständiges Wiesenheu. Bei der Pferdehaltung werden zudem Flachs- und Hanfschäben genutzt, die gegenüber dem Getreidestroh eine geringere Anfälligkeit gegenüber Schimmelbefall und eine sehr hohe Absorptionsfähigkeit gegenüber Flüssigkeiten von bis zu 400 Prozent aufweisen. Flachsschäben werden von Pferden aufgrund der in ihnen enthaltenen Bitterstoffe nicht gefressen, Hanfschäben können dagegen vereinzelt gefressen werden und Koliken verursachen, so dass eine Vorbehandlung mit Essigwasser notwendig sein kann.
In der Kleintierhaltung, vor allem bei Kleinsäugern, werden vor allem Weichholzspäne verwendet, die im Tierhandel erhältlich sind. Hinzu kommt Wiesenheu, Papier und Sand sowie Hanfschäbenstreu. Bei Vögeln wird vor allem Einstreusand verwendet, wobei vor allem in der Geflügelzucht wiederum Hanfschäben eine Rolle spielen können.
Siehe auch
Literatur
- Michael Carus et al.: Studie zur Markt- und Konkurrenzsituation bei Naturfasern und Naturfaser-Werkstoffen (Deutschland und EU). Gülzower Fachgespräche Band 26, Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. 2008
Weblinks
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