Einwohnerentwicklung von Hoyerswerda

Einwohnerentwicklung von Hoyerswerda
Stadtwappen

Dieser Artikel gibt die Einwohnerentwicklung von Hoyerswerda tabellarisch wieder.

Inhaltsverzeichnis

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahl von Hoyerswerda stieg im Mittelalter und der frühen Neuzeit nur langsam. Durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte ging sie immer wieder zurück. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts lebten in der Stadt nur wenige tausend Menschen. Nach dem Bau des Braunkohleveredelungswerkes (Kombinat) Schwarze Pumpe im Jahre 1955 beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum rasant. Die Einwohnerzahl stieg von rund 9.000 auf ihren historischen Höchststand von 71.124 im Jahre 1981. Inzwischen ist die Bevölkerungszahl jedoch wieder stark gesunken.

Am 31. Dezember 2008 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ von Hoyerswerda nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes des Freistaates Sachsen 39.214 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern). Seit der Wende in der DDR - 1988 hatte die Stadt noch 69.361 Einwohner - verlor Hoyerswerda wegen der hohen Arbeitslosigkeit und dem Geburtenrückgang 43,5 Prozent ihrer Bewohner, seit 1981 sogar 44,9 Prozent. Schätzungen des Statistischen Landesamtes gehen davon aus, dass die Bevölkerungszahl weiter auf rund 29.000 im Jahre 2020 sinken wird. Die gleiche Zahl prognostiziert die Stadtverwaltung bereits für das Jahr 2015.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1825 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik (bis 1989) und des Statistischen Landesamtes (ab 1990). Die Angaben beziehen sich ab 1840 auf die „Zollabrechnungsbevölkerung“, ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1990 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1840 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Von 1632 bis 1944

(jeweiliger Gebietsstand)

Jahr/Datum Einwohner
1632 800
1700 1.200
1. Dezember 1825 1.956 ¹
3. Dezember 1840 2.053 ¹
1850 2.300
3. Dezember 1855 2.501 ¹
1860 2.518
1. Dezember 1871 2.591 ¹
1. Dezember 1875 2.637 ¹
1. Dezember 1880 2.758 ¹
Datum Einwohner
1. Dezember 1885 2.720 ¹
1. Dezember 1890 4.016 ¹
1897 4.479
1. Dezember 1900 4.657 ¹
1. Dezember 1905 5.100 ¹
1. Dezember 1910 5.951 ¹
16. Juni 1925 7.410 ¹
16. Juni 1933 7.143 ¹
17. Mai 1939 7.232 ¹

¹ Volkszählungsergebnis

Von 1945 bis 1989

(jeweiliger Gebietsstand)

Datum Einwohner
1. Dezember 1945 6.499 ¹
29. Oktober 1946 7.274 ¹
31. August 1950 7.365 ¹
31. Dezember 1956 9.607
31. Dezember 1957 12.349
31. Dezember 1958 15.555
31. Dezember 1959 20.046
31. Dezember 1960 24.549
31. Dezember 1961 27.022
31. Dezember 1962 30.186
31. Dezember 1963 34.095
31. Dezember 1964 39.600 ¹
31. Dezember 1965 43.922
Datum Einwohner
31. Dezember 1966 46.677
31. Dezember 1967 49.594
31. Dezember 1968 53.472
31. Dezember 1969 56.200
31. Dezember 1970 59.144 ¹
31. Dezember 1971 59.879
31. Dezember 1972 61.469
31. Dezember 1973 62.758
31. Dezember 1974 64.904
31. Dezember 1975 67.120
31. Dezember 1976 68.448
31. Dezember 1977 69.111
31. Dezember 1978 70.133
Datum Einwohner
31. Dezember 1979 70.854
31. Dezember 1980 70.705
31. Dezember 1981 71.124 ¹
31. Dezember 1982 70.989
31. Dezember 1983 70.698
31. Dezember 1984 70.123
31. Dezember 1985 69.670
31. Dezember 1986 69.113
31. Dezember 1987 68.867
31. Dezember 1988 69.361
31. Dezember 1989 67.881

¹ Volkszählungsergebnis

Quelle: Staatliche Zentralverwaltung für Statistik

Ab 1990

(jeweiliger Gebietsstand)

Datum Einwohner
31. Dezember 1990 64.888
31. Dezember 1991 62.408
31. Dezember 1992 61.120
31. Dezember 1993 60.894
31. Dezember 1994 60.306
31. Dezember 1995 60.025
31. Dezember 1996 57.566
31. Dezember 1997 55.565
31. Dezember 1998 54.157
31. Dezember 1999 52.249
31. Dezember 2000 50.203
Datum Einwohner
31. Dezember 2001 47.917
31. Dezember 2002 46.381
31. Dezember 2003 45.011
31. Dezember 2004 43.899
31. Dezember 2005 42.607
31. Dezember 2006 41.562
31. Dezember 2007 40.294
31. Dezember 2008 39.214
31. Dezember 2009 38.165
31. Dezember 2010 37.379

Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen

Bevölkerungsprognose

In ihrer 2009 veröffentlichten Publikation „Wer, wo, wie viele? - Bevölkerung in Deutschland 2025“, in der die Bertelsmann Stiftung Daten zur Entwicklung der Einwohnerzahl für alle Kommunen ab 5.000 Einwohner in Deutschland liefert, wird für Hoyerswerda ein Rückgang der Bevölkerung zwischen 2006 und 2025 um 33,4 Prozent (13.884 Personen) vorausgesagt.

Absolute Bevölkerungsentwicklung 2006–2025 – Prognose für Hoyerswerda (Hauptwohnsitze):[1]

Datum Einwohner
31. Dezember 2006 41.562
31. Dezember 2010 37.836
31. Dezember 2015 33.902
31. Dezember 2020 30.611
31. Dezember 2025 27.678

Quelle: Bertelsmann Stiftung

Bevölkerungsstruktur

Bevölkerung Stand 31. Dezember 2007
Einwohner mit Hauptwohnsitz 40.294
davon männlich 19.504
weiblich 20.790
Deutsche 39.627
Ausländer 667
Ausländeranteil in Prozent 1,7

Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen

Altersstruktur

Die folgende Übersicht zeigt die Altersstruktur vom 31. Dezember 2003 (Hauptwohnsitze). Deutlich erkennbar ist die starke Überalterung der Bevölkerung.

Alter von - bis Einwohnerzahl Anteil in Prozent
0 - 5 1.604 3,6
6 - 17 4.682 10,6
18 - 19 1.136 2,6
20 - 29 4.538 10,2
30 - 39 5.372 12,1
40 - 49 6.928 15,6
50 - 59 5.858 13,2
60 - 64 4.657 10,5
über 65 9.565 21,5
Gesamt 44.340 100,0

Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen

Ortsteile

Einwohnerentwicklung

In den Jahren 1993 bis 1998 wurde das Stadtgebiet durch Eingemeindungen vergrößert (1993 Bröthen-Michalken, 1994 Knappenrode, 1996 Schwarzkollm und Zeißig, 1998 Dörgenhausen). Dennoch sank die Bevölkerungszahl der Gesamtstadt zwischen 1988 und 2003 um 36,1 Prozent (25.021 Personen). Besonders stark sind die Einwohnerverluste in der Neustadt. Dort ging die Bevölkerungszahl um 48,8 Prozent zurück. Um den Wohnungsleerstand zu reduzieren, wurden seit 1999 zahlreiche Plattenbauten abgerissen. Der Rückgang der Einwohnerzahl in der Altstadt lag zwischen 1988 und 2003 bei 10,6 Prozent. Die Bevölkerung der fünf eingemeindeten Dörfer stieg dagegen zwischen 1991 und 2003 um 41,8 Prozent (1.450 Personen).

Die Einwohnerzahlen in der folgenden Tabelle beziehen sich auf den 31. Dezember des jeweiligen Jahres (Hauptwohnsitze).

Jahr Altstadt Neustadt Bröthen-
Michalken
Knappen-
rode
Schwarz-
kollm
Zeißig Dörgen-
hausen
Gesamt
1988 10.200 59.161 69.361
1989 10.200 57.660 67.881
1990 10.100 54.790 64.888
1991 10.000 52.400 (870) (994) (544) (521) (536) 62.408
1992 9.900 51.220 (878) (1.007) (542) (530) (554) 61.120
1993 9.900 50.059 880 (1.000) (562) (568) (546) 60.894
1994 9.829 48.547 933 997 (574) (578) (555) 60.306
1995 9.608 47.115 973 981 (644) (714) (568) 58.677
1996 9.292 44.298 1.073 959 772 826 (633) 57.220
1997 9.031 42.297 1.224 942 846 905 (653) 55.245
1998 8.737 40.057 1.313 922 887 949 675 53.540
1999 8.919 37.763 1.365 915 919 989 688 51.558
2000 9.135 35.449 1.387 924 923 1.025 701 49.544
2001 8.894 33.476 1.409 892 917 1.041 691 47.320
2002 9.077 31.734 1.427 836 904 1.069 701 45.748
2003 9.123 30.302 1.435 823 913 1.063 681 44.340
2010 9.185 22.782 1.424 744 870 967 696 36.668

Quelle: Stadt Hoyerswerda

Bevölkerungsdichte

Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 30. September 2009 (Hauptwohnsitze).[2]

Name Fläche in km² Einwohnerzahl Einwohner je km²
Hoyerswerda - Altstadt und Neustadt 21,93 33.016 1.506
Ortsteil Bröthen - Michalken 10,72 1.447 135
Ortsteil Dörgenhausen 5,46 688 126
Ortsteil Knappenrode 9,88 823 83
Ortsteil Schwarzkollm 30,33 879 29
Ortsteil Zeißig 9,50 994 105
Hoyerswerda 95,86 37.772 394

Quelle: Stadt Hoyerswerda

Literatur

  • Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1880-1918
  • Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1919-1941/42
  • Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden, 1890 ff.
  • Staatliche Zentralverwaltung für Statistik (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch der Deutschen Demokratischen Republik, 1955-1989
  • Bertelsmann-Stiftung (Hrsg.): Wer, wo, wie viele? - Bevölkerung in Deutschland 2025. Praxiswissen für Kommunen. Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2009, ISBN 978-3-86793-042-0

Einzelnachweise

  1. Bertelsmann Stiftung: Bevölkerungsprognose
  2. Stadt Hoyerswerda: Einwohner

Weblinks


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