- Einwohnerentwicklung von Oberhausen
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Dieser Artikel gibt die Einwohnerentwicklung von Oberhausen tabellarisch wieder.
Am 31. Dezember 2007 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Oberhausen nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 217.108 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).[1]
Inhaltsverzeichnis
Einwohnerentwicklung
Im Mittelalter und der frühen Neuzeit lebten auf dem Gebiet des heutigen Oberhausen nur wenige hundert Menschen. Die Bevölkerungszahl wuchs sehr langsam und ging wegen der zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. Am 1. Februar 1862 wurde die Bürgermeisterei Oberhausen aus Teilen von sechs anderen Gemeinden gebildet. Die Urzelle und den größten Gebietsanteil (zwei Drittel) lieferte die Gemeinde Borbeck mit den Ortsteilen Lippern und Lirich. Dazu kamen Teile von Alstaden, Dümpten, Styrum und der Bürgermeisterei Mülheim-Land, sowie kleinere Teile von Meiderich und Buschhausen. Bereits zwölf Jahre danach, am 10. September 1874, erhielt die Gemeinde Oberhausen durch Einführung der Städteordnung die Stadtrechte.
Mit dem Beginn der Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. 1862 lebten in der Gemeinde 5590 Menschen. Bei der Volkszählung vom 1. Dezember 1871 wurden 1113 Häuser und 12.805 Einwohner (davon 3176 ortsgebürtig; 7497 männlich und 5308 weiblich) ermittelt. 1885 waren es 1575 Häuser und 20.371 Einwohner (10.968 männlich und 9403 weiblich). Mit der Eingemeindung von Teilen von Borbeck, Dellwig und Frintrop am 1. April 1915 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Oberhausen die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Einen Zuwachs um mehr als 80.000 Personen auf 194.000 Einwohner brachte am 1. August 1929 die Eingemeindung von Sterkrade (50.661 Einwohner 1925) und Osterfeld (32.655 Einwohner 1925).
Deutlich sichtbar sind die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges. Durch die alliierten Luftangriffe wurden große Teile der Stadt zerstört. Die Einwohnerzahl sank von 192.000 im Mai 1939 auf 100.000 im April 1945. Nach Beendigung des Krieges stieg die Bevölkerung der Stadt durch die Rückkehr der Zwangsevakuierten und den Zustrom zahlreicher Flüchtlinge und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten bis 1963 auf ihren historischen Höchststand von 260.570. Im Jahre 2006 stand die Stadt mit 218.181 Einwohnern unter den deutschen Großstädten an 34., innerhalb Nordrhein-Westfalens an 15. Stelle. Das ist seit 1963 ein Rückgang um 16,3 Prozent (42.389 Personen).
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1870 handelt es sich um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Stadtverwaltung (bis 1970) und des Statistischen Landesamtes (ab 1971). Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
Von 1862 bis 1944
(jeweiliger Gebietsstand)
Datum Einwohner 1. Februar 1862 5.590 31. Dezember 1865 7.210 1. Dezember 1867 ¹ 9.240 31. Dezember 1870 10.563 1. Dezember 1871 ¹ 12.805 1. Dezember 1875 ¹ 15.476 1. Dezember 1880 ¹ 16.680 1. Dezember 1885 ¹ 20.371 1. Dezember 1890 ¹ 25.249 2. Dezember 1895 ¹ 30.154 1. Dezember 1900 ¹ 42.148 1. Dezember 1905 ¹ 52.166 31. Dezember 1909 61.812 1. Dezember 1910 ¹ 89.900 Datum Einwohner 31. Dezember 1915 103.144 1. Dezember 1916 ¹ 97.015 5. Dezember 1917 ¹ 99.874 8. Oktober 1919 ¹ 98.677 31. Dezember 1919 101.724 31. Dezember 1920 104.408 31. Dezember 1921 108.048 31. Dezember 1922 110.103 31. Dezember 1923 106.569 31. Dezember 1924 105.654 16. Juni 1925 ¹ 105.121 31. Dezember 1925 106.370 31. Dezember 1926 107.866 31. Dezember 1927 109.369 Datum Einwohner 31. Dezember 1928 110.230 31. Dezember 1929 193.868 31. Dezember 1930 193.837 31. Dezember 1931 194.391 31. Dezember 1932 195.119 16. Juni 1933 ¹ 192.345 31. Dezember 1934 194.782 31. Dezember 1935 195.267 31. Dezember 1936 195.286 31. Dezember 1937 195.370 31. Dezember 1938 194.900 17. Mai 1939 ¹ 191.842 31. Dezember 1939 196.400 31. Dezember 1940 194.300 ¹ Volkszählungsergebnis
Quelle: Stadt Oberhausen
Von 1945 bis 1989
(jeweiliger Gebietsstand)
Datum Einwohner 30. April 1945 100.000 31. Dezember 1945 168.206 29. Oktober 1946 ¹ 174.117 31. Dezember 1947 186.797 31. Dezember 1948 193.100 13. September 1950 ¹ 202.808 31. Dezember 1951 211.437 31. Dezember 1952 216.931 31. Dezember 1953 226.800 25. September 1956 ¹ 241.570 6. Juni 1961 ¹ 256.773 31. Dezember 1961 258.529 31. Dezember 1962 260.041 31. Dezember 1963 260.570 Datum Einwohner 31. Dezember 1964 259.945 31. Dezember 1965 259.810 31. Dezember 1966 256.752 31. Dezember 1967 254.339 31. Dezember 1968 250.575 31. Dezember 1969 249.078 27. Mai 1970 ¹ 246.736 31. Dezember 1970 245.840 31. Dezember 1971 244.946 31. Dezember 1972 242.521 31. Dezember 1973 240.702 31. Dezember 1974 239.309 31. Dezember 1975 237.147 31. Dezember 1976 234.580 Datum Einwohner 31. Dezember 1977 232.558 31. Dezember 1978 231.023 31. Dezember 1979 229.631 31. Dezember 1980 228.947 31. Dezember 1981 228.278 31. Dezember 1982 227.364 31. Dezember 1983 225.139 31. Dezember 1984 223.265 31. Dezember 1985 222.664 31. Dezember 1986 221.542 25. Mai 1987 ¹ 220.286 31. Dezember 1987 220.082 31. Dezember 1988 221.017 31. Dezember 1989 222.419 ¹ Volkszählungsergebnis
Quellen: Stadt Oberhausen (bis 1970), Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen (ab 1971)
Ab 1990
(jeweiliger Gebietsstand)
Datum Einwohner 31. Dezember 1990 223.840 31. Dezember 1991 224.559 31. Dezember 1992 226.025 31. Dezember 1993 226.254 31. Dezember 1994 225.443 31. Dezember 1995 224.397 31. Dezember 1996 223.884 31. Dezember 1997 223.637 31. Dezember 1998 222.456 Datum Einwohner 31. Dezember 1999 222.349 31. Dezember 2000 222.151 31. Dezember 2001 221.619 31. Dezember 2002 220.928 31. Dezember 2003 220.033 31. Dezember 2004 219.309 31. Dezember 2005 218.898 31. Dezember 2006 218.181 31. Dezember 2007 217.108 Datum Einwohner 31. Dezember 2008 215.670 31. Dezember 2009 214.024 Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen
Bevölkerungsprognose
In ihrem 2006 publizierten „Wegweiser Demographischer Wandel 2020“, in dem die Bertelsmann-Stiftung Daten zur Entwicklung der Einwohnerzahl von 2.959 Kommunen in Deutschland liefert, wird für Oberhausen ein Rückgang der Bevölkerung zwischen 2003 und 2020 um 4,8 Prozent (10.484 Personen) vorausgesagt.
Absolute Bevölkerungsentwicklung 2003-2020 - Prognose für Oberhausen (Hauptwohnsitze):[2]
Datum Einwohner 31. Dezember 2003 220.033 31. Dezember 2005 219.180 31. Dezember 2010 216.546 31. Dezember 2015 213.536 31. Dezember 2020 209.549 Quelle: Bertelsmann-Stiftung
Bevölkerungsstruktur
Die größten Gruppen der melderechtlich in Oberhausen registrierten Ausländer kamen am 31. Dezember 2006 aus der Türkei (9.407), Italien (1.885), Bosnien und Herzegowina (1.210), Serbien (1.135), Polen (840), Griechenland (590), Kroatien (547), Mazedonien (489), Niederlande (452), Sri Lanka (375), Russland (324), Afghanistan (318), Spanien (286), Ukraine (273), Libanon (231), Marokko (224), Österreich (186), Ghana (182), Tunesien (142), Indien (133), Thailand (132), Portugal (123), Kasachstan (113), Rumänien (109), Vietnam (108) und China (107).[3][4]
Bevölkerung Stand 31. Dezember 2006 Einwohner mit Hauptwohnsitz 218.181 davon männlich 105.933 weiblich 112.248 Deutsche 190.140 davon männlich 91.508 weiblich 98.632 Ausländer 28.041 davon männlich 14.425 weiblich 13.616 Ausländeranteil in Prozent 12,9 Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen
Altersstruktur
Die folgende Übersicht zeigt die Altersstruktur vom 31. Dezember 2006 (Hauptwohnsitze).
Alter von - bis Einwohnerzahl Anteil in Prozent 0 - 5 10.629 4,9 6 - 17 27.625 12,7 18 - 24 16.726 7,7 25 - 29 12.404 5,7 30 - 39 28.437 13,0 40 - 49 36.059 16,5 50 - 59 30.450 14,0 60 - 64 10.868 5,0 über 65 44.983 20,6 Gesamt 218.181 100,0 Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen
Statistische Bezirke
Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember 2006 (Hauptwohnsitze).[5]
Nr. Name Fläche
in km²Einwohner-
zahlEinwohner
pro km²Ausländer
in %01 Altstadt-Süd 0,63 8.462 13.344 21,0 02 Altstadt-Mitte 0,87 6.209 7.098 19,2 03 Marienkirche 3,67 5.648 1.537 13,3 04 Borbeck 3,25 8.502 2.614 10,9 05 Bermensfeld 1,41 8.636 6.108 8,5 06 Schlad 1,04 6.749 6.464 6,0 07 Dümpten 1,45 8.038 5.533 7,6 08 Styrum 0,97 6.952 7.161 8,3 09 Alstaden-Ost 1,83 7.685 4.195 8,7 10 Alstaden-West 2,02 10.722 5.314 6,1 11 Lirich-Süd 1,51 8.522 5.646 21,7 12 Lirich-Nord 4,08 7.275 1.781 12,1 13 Buschhausen 4,04 8.854 2.194 7,4 14 Schwarze Heide 3,42 9.067 2.649 11,0 15 Holten 8,93 15.316 1.715 7,0 16 Sterkrade-Nord 17,21 21.084 1.225 7,0 17 Alsfeld 4,34 13.960 3.218 8,0 18 Tackenberg 1,58 8.231 5.201 11,9 19 Sterkrade-Mitte 2,63 8.420 3.207 10,3 20 Heide 1,85 8.814 4.763 11,0 21 Osterfeld-West 2,80 7.342 2.624 23,2 22 Osterfeld-Ost 4,36 11.074 2.542 13,9 23 Klosterhardt-Süd 1,65 6.078 3.694 9,7 24 Klosterhardt-Nord 1,48 6.449 4.367 26,5 Oberhausen 77,03 218.089 2.831 11,3 Literatur
- Karl Friedrich Wilhelm Dieterici (Hrsg.): Mitteilungen des Statistischen Bureau's in Berlin, 1848-1861
- Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1880-1918
- Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1919-1941/42
- Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden, 1890 ff.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, 1952 ff.
- Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Wegweiser Demographischer Wandel 2020. Analysen und Handlungskonzepte für Städte und Gemeinden. Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2006, ISBN 3-89204-875-4
Einzelnachweise
- ↑ LDS NRW: Bevölkerung im Regierungsbezirk Düsseldorf
- ↑ Bertelsmann-Stiftung: Bevölkerungsvorausberechnung 2003-2020
- ↑ LDS NRW: Ausländische Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen
- ↑ LDS NRW: Ausländische Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen nach ausgewählten Staatsangehörigkeiten
- ↑ Stadt Oberhausen: Fläche und Bevölkerung nach Statistischen Bezirken
Weblinks
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