Einwohnerentwicklung von Wuppertal

Einwohnerentwicklung von Wuppertal
Stadtwappen

Dieser Artikel gibt die Einwohnerentwicklung von Wuppertal tabellarisch wieder.

Am 31. Dezember 2009 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ von Wuppertal nach Fortschreibung des Landesbetriebes Information und Technik NRW 351.050 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).[1]

Inhaltsverzeichnis

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung Wuppertals seit 1930

Im Mittelalter und der frühen Neuzeit hatten Barmen und Elberfeld nur wenige Tausend Einwohner. Die Bevölkerung wuchs nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. Erst mit dem Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Im Jahre 1800 lebten in Barmen und Elberfeld jeweils 12.000 Menschen. Beide Städte gehörten damit zur damaligen Zeit zusammen mit Köln, Aachen, Düsseldorf, Trier, Koblenz und Krefeld bereits zu den größeren Städten mit mehr als 10.000 Einwohnern der späteren preußischen Rheinprovinz. Schon 1884 erreichten die Bevölkerungszahlen beider Städte die Grenze von 100.000, wodurch sie zu Großstädten wurden.

Am 1. August 1929 schlossen sich folgende Gemeinden zur Stadt „Barmen-Elberfeld“ (ab 1930 Wuppertal) mit 415.000 Einwohnern zusammen (in Klammern die Einwohnerzahl der Volkszählung vom 16. Juni 1925): Barmen (187.239), Elberfeld (167.025), Vohwinkel (16.105), Cronenberg (14.039) und Ronsdorf (12.526). Eingegliedert wurden auch der Ortsteil Beyenburg der damaligen Stadt Lüttringhausen und Teile von Haan, Wülfrath, Hardenberg-Neviges, Schöller, Gruiten und Gennebreck. Bis 1939 sank die Einwohnerzahl auf 402.000.

Im Zweiten Weltkrieg war Wuppertal das Ziel alliierter Bombardierung. Bei den schwersten Luftangriffen auf Wuppertal im Mai und Juni 1943 starben 6.000 Menschen, etwa die Hälfte der Stadt wurde zerstört. Insgesamt verlor Wuppertal durch Evakuierung, Flucht, Deportationen und Luftangriffe rund 20 Prozent seiner Bewohner (83.463 Personen). Die Einwohnerzahl sank bis Dezember 1945 auf 318.000. Im Jahre 1955 hatte die Stadt wieder so viele Einwohner, wie vor dem Krieg.

1963 erreichte die Bevölkerungszahl mit 423.453 ihren historischen Höchststand. Ende 2009 stand die Stadt mit 351.050 Einwohnern unter den deutschen Großstädten an 17., innerhalb Nordrhein-Westfalens an 7. Stelle. Das ist seit 1963 ein Rückgang von 17,1 Prozent (72.403 Personen). Bis 2025 ist laut Bevölkerungsprognose des Landesamtes mit einem weiteren Rückgang auf dann 324.500 Einwohner zu rechnen.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1810 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Stadtverwaltung (bis 1970) und des Statistischen Landesamtes (ab 1971). Die Angaben beziehen sich ab 1834 auf die „Zollabrechnungsbevölkerung“, ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1834 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Barmen von 1591 bis 1928

(jeweiliger Gebietsstand)

Jahr/Datum Einwohner
1591 1.000
1640 1.900
1800 12.000
1810 16.289
1. Dezember 1816 ¹ 19.031
1. Dezember 1819 ¹ 19.472
1. Dezember 1822 ¹ 20.268
1. Dezember 1825 ¹ 22.680
1. Dezember 1828 ¹ 25.090
1. Dezember 1831 ¹ 24.288
3. Dezember 1834 ¹ 26.158
3. Dezember 1837 ¹ 27.611
3. Dezember 1840 ¹ 30.847
3. Dezember 1843 ¹ 32.984
3. Dezember 1846 ¹ 34.924
3. Dezember 1849 ¹ 35.989
3. Dezember 1852 ¹ 39.233
3. Dezember 1855 ¹ 41.463
Datum Einwohner
3. Dezember 1858 ¹ 44.698
3. Dezember 1861 ¹ 49.976
3. Dezember 1864 ¹ 59.526
3. Dezember 1867 ¹ 64.945
1. Dezember 1871 ¹ 74.384
1. Dezember 1875 ¹ 86.504
1. Dezember 1880 ¹ 95.941
1. Dezember 1885 ¹ 103.068
1. Dezember 1890 ¹ 116.144
2. Dezember 1895 ¹ 126.992
1. Dezember 1900 ¹ 141.944
1. Dezember 1905 ¹ 156.080
1. Dezember 1910 ¹ 169.214
1. Dezember 1916 ¹ 144.051
5. Dezember 1917 ¹ 140.566
8. Oktober 1919 ¹ 156.326
16. Juni 1925 ¹ 187.239
31. Dezember 1928 190.929

¹ Volkszählungsergebnis

Elberfeld von 1610 bis 1928

(jeweiliger Gebietsstand)

Jahr/Datum Einwohner
1610 2.500
1687 3.000
1773 7.500
1780 8.695
1800 12.000
1807 16.900
1810 18.783
1. Dezember 1816 ¹ 21.710
1. Dezember 1819 ¹ 22.188
1. Dezember 1822 ¹ 23.758
3. Dezember 1834 ¹ 25.418
3. Dezember 1837 ¹ 26.514
3. Dezember 1840 ¹ 31.514
3. Dezember 1843 ¹ 34.956
3. Dezember 1846 ¹ 38.249
3. Dezember 1849 ¹ 38.663
3. Dezember 1852 ¹ 39.944
3. Dezember 1855 ¹ 41.096
Datum Einwohner
3. Dezember 1858 ¹ 53.474
3. Dezember 1861 ¹ 56.307
3. Dezember 1864 ¹ 61.995
3. Dezember 1867 ¹ 65.321
1. Dezember 1871 ¹ 71.384
1. Dezember 1875 ¹ 80.589
1. Dezember 1880 ¹ 93.538
1. Dezember 1885 ¹ 106.499
1. Dezember 1890 ¹ 125.899
2. Dezember 1895 ¹ 139.337
1. Dezember 1900 ¹ 156.966
1. Dezember 1905 ¹ 162.853
1. Dezember 1910 ¹ 170.195
1. Dezember 1916 ¹ 144.335
5. Dezember 1917 ¹ 139.033
8. Oktober 1919 ¹ 157.218
16. Juni 1925 ¹ 167.025
31. Dezember 1928 173.235

¹ Volkszählungsergebnis

Wuppertal von 1929 bis 1944

(jeweiliger Gebietsstand)

Datum Einwohner
1. August 1929 414.951
31. Dezember 1929 416.400
31. Dezember 1930 414.700
31. Dezember 1931 412.700
31. Dezember 1932 411.400
16. Juni 1933 ¹ 408.602
31. Dezember 1933 409.270
31. Dezember 1934 413.050
Datum Einwohner
31. Dezember 1935 410.404
31. Dezember 1936 408.023
31. Dezember 1937 406.303
31. Dezember 1938 406.300
17. Mai 1939 ¹ 401.672
31. Dezember 1939 405.000
31. Dezember 1940 393.486

¹ Volkszählungsergebnis

Quelle: Stadt Wuppertal

Wuppertal von 1945 bis 1989

(jeweiliger Gebietsstand)

Datum Einwohner
31. Dezember 1945 318.209
29. Oktober 1946 ¹ 325.846
31. Dezember 1947 338.942
31. Dezember 1948 350.600
30. Juni 1949 354.046
13. September 1950 ¹ 363.224
31. Dezember 1951 375.493
31. Dezember 1952 382.983
31. Dezember 1953 393.684
31. Dezember 1954 400.635
31. Dezember 1955 405.428
25. September 1956 ¹ 406.225
31. Dezember 1956 406.653
31. Dezember 1957 411.938
31. Dezember 1958 416.573
31. Dezember 1959 419.638
31. Dezember 1960 421.489
Datum Einwohner
6. Juni 1961 ¹ 420.711
31. Dezember 1961 422.035
31. Dezember 1962 423.103
31. Dezember 1963 423.453
31. Dezember 1964 421.167
31. Dezember 1965 422.461
31. Dezember 1966 421.218
31. Dezember 1967 413.252
31. Dezember 1968 413.122
31. Dezember 1969 415.345
27. Mai 1970 ¹ 418.454
31. Dezember 1970 417.566
31. Dezember 1971 416.699
31. Dezember 1972 413.819
31. Dezember 1973 409.715
31. Dezember 1974 405.144
31. Dezember 1975 405.369
Datum Einwohner
31. Dezember 1976 401.609
31. Dezember 1977 398.729
31. Dezember 1978 396.125
31. Dezember 1979 394.605
31. Dezember 1980 393.381
31. Dezember 1981 391.758
31. Dezember 1982 387.951
31. Dezember 1983 383.775
31. Dezember 1984 379.393
31. Dezember 1985 376.579
31. Dezember 1986 374.217
25. Mai 1987 ¹ 365.662
31. Dezember 1987 366.546
31. Dezember 1988 371.283
31. Dezember 1989 378.312

¹ Volkszählungsergebnis

Quellen: Stadt Wuppertal (bis 1970), Landesbetrieb Information und Technik NRW (ab 1971)

Wuppertal ab 1990

(jeweiliger Gebietsstand)

Datum Einwohner
31. Dezember 1990 383.660
31. Dezember 1991 385.463
31. Dezember 1992 388.102
31. Dezember 1993 386.625
31. Dezember 1994 383.776
31. Dezember 1995 381.884
31. Dezember 1996 379.820
31. Dezember 1997 376.693
31. Dezember 1998 372.218
Datum Einwohner
31. Dezember 1999 368.993
31. Dezember 2000 366.434
31. Dezember 2001 364.784
31. Dezember 2002 363.522
31. Dezember 2003 362.137
31. Dezember 2004 361.077
31. Dezember 2005 359.237
31. Dezember 2006 358.330
31. Dezember 2007 356.420
Datum Einwohner
31. Dezember 2008 353.308
31. Dezember 2009 351.050

Quelle: Landesbetrieb Information und Technik NRW

Bevölkerungsprognose

In ihrem 2006 publizierten „Wegweiser Demographischer Wandel 2020“, in dem die Bertelsmann-Stiftung Daten zur Entwicklung der Einwohnerzahl von 2.959 Kommunen in Deutschland liefert, wird für Wuppertal ein Rückgang der Bevölkerung zwischen 2003 und 2020 um 8,1 Prozent (29.322 Personen) vorausgesagt.

Absolute Bevölkerungsentwicklung 2003-2020 - Prognose für Wuppertal (Hauptwohnsitze):[2]

Datum Einwohner
31. Dezember 2003 362.137
31. Dezember 2005 358.469
31. Dezember 2010 349.549
31. Dezember 2015 341.467
31. Dezember 2020 332.815

Quelle: Bertelsmann-Stiftung

Bevölkerungsstruktur

Die größten Gruppen der melderechtlich in Wuppertal registrierten Ausländer kamen am 31. Dezember 2006 aus der Türkei (13.446), Italien (6.230), Griechenland (5.458), Serbien (3.577), Polen (2.911), Marokko (1.890), Ukraine (1.648), Bosnien und Herzegowina (1.287), Russland (1.272), Kroatien (1.183), Irak (869), Spanien (735), Sri Lanka (563), Mazedonien (523), China (477), Niederlande (471), Österreich (439), Großbritannien (351), Frankreich (325) und DR Kongo (316).[3][4] Von der amtlichen Statistik richtigerweise nicht als Ausländer berücksichtigt werden eingebürgerte Personen, als Deutsche in Deutschland geborene Kinder ausländischer Abstammung sowie alle anderen Personen mit deutscher Staatsbürgerschaft.

Bevölkerung Stand 31. Dezember 2006
Einwohner mit Hauptwohnsitz 358.330
davon männlich 172.507
weiblich 185.823
Deutsche 302.744
davon männlich 144.750
weiblich 157.994
Ausländer 55.586
davon männlich 27.757
weiblich 27.829
Ausländeranteil in Prozent 15,5

Quelle: Landesbetrieb Information und Technik NRW

Altersstruktur

Die folgende Übersicht zeigt die Altersstruktur vom 31. Dezember 2006 (Hauptwohnsitze).

Alter von - bis Einwohnerzahl Anteil in Prozent
0 - 5 18.507 5,1
6 - 14 30.926 8,6
15 - 17 11.903 3,3
18 - 24 29.358 8,2
25 - 30 21.168 5,9
30 - 39 47.573 13,3
40 - 49 58.361 16,3
50 - 59 45.715 12,8
60 - 64 19.827 5,5
über 65 74.992 20,9
Gesamt 358.330 100,0

Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen

Siehe auch

Literatur

  • Karl Friedrich Wilhelm Dieterici (Hrsg.): Mitteilungen des Statistischen Bureau's in Berlin, 1848-1861
  • Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1880-1918
  • Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1919-1941/42
  • Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden, 1890 ff.
  • Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, 1952 ff.
  • Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Wegweiser Demographischer Wandel 2020. Analysen und Handlungskonzepte für Städte und Gemeinden. Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2006, ISBN 3-89204-875-4

Einzelnachweise

  1. IT.NRW: Amtliche Bevölkerungszahlen
  2. Bertelsmann-Stiftung: Bevölkerungsvorausberechnung 2003-2020
  3. IT.NRW: Ausländische Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen
  4. IT.NRW: Ausländische Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen nach ausgewählten Staatsangehörigkeiten

Weblinks


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