- Einwohnerentwicklung von Witten
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Dieser Artikel gibt die Einwohnerentwicklung der Stadt Witten im südlichen Ruhrgebiet tabellarisch und graphisch wieder.
Inhaltsverzeichnis
Einwohnerentwicklung
Im Mittelalter und am Beginn der Neuzeit lebten nur wenige hundert Menschen in Witten. Durch zahlreiche Kriege, Seuchen und Hungersnöte stieg die Einwohnerzahl nur langsam. Im 19. Jahrhundert setzte mit Beginn der Industrialisierung in Witten ein starkes Bevölkerungswachstum ein. Lebten 1817 erst 1.534 Menschen in der Stadt, so waren es im Jahre 1900 bereits über 33.000. Auch durch zahlreiche Eingemeindungen wuchs die Bevölkerung der Stadt.
Die Eingliederung von Heven am 1. Juli 1921 brachte einen Zuwachs von rund 8.000 Personen auf 46.292. Am 1. August 1929 wurden die Gemeinden Annen (mit dem am 1. April 1922 eingemeindeten Rüdinghausen), Stockum, Düren, Teile von Bommern sowie Teile von Langendreer (Krone) in die Stadt Witten eingegliedert. Dadurch stieg die Bevölkerungszahl um 27.728 Personen auf 73.288 Einwohner.
Im Zweiten Weltkrieg wurde Witten wegen der industriellen Bedeutung Ziel von fast 100 zerstörerischen Luftangriffen. Das gesamte Stadtgebiet, vor allem der Bereich um die Ruhrbrücken, war Schauplatz eines erbitterten Abwehrkampfes zwischen US-amerikanischen Truppen und Wehrmachtsverbänden. Die Einwohnerzahl sank von 73.365 im Mai 1939 bis auf 69.384 im Oktober 1946. Wegen des Zustromes von Flüchtlingen und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten stieg die Bevölkerungszahl bis 1961 auf über 96.000.
Im Zuge der Eingemeindung von Herbede (15.021 Einwohner 1974) überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Witten am 1. Januar 1975 die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Gleichzeitig erreichte die Bevölkerungszahl mit 109.554 ihren historischen Höchststand. Am 30. Juni 2007 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Witten nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 99.976 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1796 handelt es sich meistens um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Stadtverwaltung (bis 1970) und des Statistischen Landesamtes (ab 1971). Die Angaben beziehen sich ab 1840 auf die „Zollabrechnungsbevölkerung“, ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1840 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
Von 1739 bis 1944
(jeweiliger Gebietsstand)
Jahr/Datum Einwohner 1739 566 1787 690 1796 851 1. Dezember 1817¹ 1.534 1. Dezember 1818¹ 1.587 1. Dezember 1819¹ 1.610 1. Dezember 1825¹ 1.660 3. Dezember 1840¹ 2.987 3. Dezember 1843¹ 3.444 3. Dezember 1846¹ 3.632 3. Dezember 1852¹ 4.506 3. Dezember 1855¹ 5.126 3. Dezember 1858¹ 6.908 3. Dezember 1861¹ 7.931 3. Dezember 1864¹ 10.536 3. Dezember 1867¹ 12.313 1. Dezember 1871¹ 15.161 1. Dezember 1875¹ 18.106 1. Dezember 1880¹ 21.554 Datum Einwohner 1. Dezember 1885¹ 23.879 1. Dezember 1890¹ 26.310 2. Dezember 1895¹ 28.769 1. Dezember 1900¹ 33.517 1. Dezember 1905¹ 35.841 1. Dezember 1910¹ 37.450 1. Dezember 1916¹ 35.995 5. Dezember 1917¹ 36.223 8. Oktober 1919¹ 37.441 31. Dezember 1920 37.675 31. Dezember 1921 46.292 16. Juni 1925¹ 45.519 31. Dezember 1928 45.522 31. Dezember 1929 73.412 31. Dezember 1930 73.410 16. Juni 1933¹ 72.580 31. Dezember 1935 73.230 17. Mai 1939¹ 73.365 31. Dezember 1940 73.800 ¹ Volkszählungsergebnis
Von 1945 bis 1970
(jeweiliger Gebietsstand)
Datum Einwohner 31. Dezember 1945 70.276 29. Oktober 1946¹ 69.384 31. Dezember 1947 71.706 13. September 1950¹ 76.312 31. Dezember 1951 79.520 31. Dezember 1952 81.973 31. Dezember 1953 85.959 25. September 1956¹ 91.706 6. Juni 1961¹ 96.462 31. Dezember 1961 96.887 Datum Einwohner 31. Dezember 1962 97.433 31. Dezember 1963 97.613 31. Dezember 1964 97.934 31. Dezember 1965 98.506 31. Dezember 1966 98.398 31. Dezember 1967 97.840 31. Dezember 1968 97.559 31. Dezember 1969 98.070 27. Mai 1970¹ 97.379 31. Dezember 1970 97.641 ¹ Volkszählungsergebnis
Quelle: Stadtverwaltung
Ab 1971
(jeweiliger Gebietsstand)
Datum Einwohner 31. Dezember 1971 97.379 31. Dezember 1972 96.387 31. Dezember 1973 95.800 31. Dezember 1974 94.533 31. Dezember 1975 108.771 31. Dezember 1976 107.722 31. Dezember 1977 107.036 31. Dezember 1978 106.426 31. Dezember 1979 106.185 31. Dezember 1980 105.876 31. Dezember 1981 105.573 31. Dezember 1982 104.694 31. Dezember 1983 103.668 31. Dezember 1984 102.195 31. Dezember 1985 102.259 31. Dezember 1986 102.232 25. Mai 1987¹ 102.902 31. Dezember 1987 103.042 31. Dezember 1988 103.637 31. Dezember 1989 104.701 31. Dezember 1990 105.403 Datum Einwohner 31. Dezember 1991 105.242 31. Dezember 1992 105.834 31. Dezember 1993 105.807 31. Dezember 1994 105.423 31. Dezember 1995 104.754 31. Dezember 1996 104.267 31. Dezember 1997 103.872 31. Dezember 1998 103.126 31. Dezember 1999 103.384 31. Dezember 2000 103.196 31. Dezember 2001 103.158 31. Dezember 2002 102.432 31. Dezember 2003 101.823 31. Dezember 2004 101.181 31. Dezember 2005 100.793 31. Dezember 2006 100.248 30. Juni 2007 99.976 ¹ Volkszählungsergebnis
Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen
Bevölkerungsprognose
In ihrem 2006 publizierten „Wegweiser Demographischer Wandel 2020“, in dem die Bertelsmann Stiftung Daten zur Entwicklung der Einwohnerzahl von 2.959 Kommunen in Deutschland liefert, wird für Witten ein Rückgang der Bevölkerung zwischen 2003 und 2020 um 7,0 Prozent (7.095 Personen) vorausgesagt.
Absolute Bevölkerungsentwicklung 2003-2020 - Prognose für Witten (Hauptwohnsitze):
Datum Einwohner 31. Dezember 2003 101.823 31. Dezember 2005 101.022 31. Dezember 2010 98.952 31. Dezember 2015 96.967 31. Dezember 2020 94.728 Quelle: Bertelsmann Stiftung
Bevölkerungsstruktur
Bevölkerung Stand 31. Dezember 2006 Einwohner mit Hauptwohnsitz 100.248 davon männlich 48.033 weiblich 52.215 Deutsche 91.676 davon männlich 43.836 weiblich 47.840 Ausländer 8.572 davon männlich 4.197 weiblich 4.375 Ausländeranteil in Prozent 8,6 Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen
Altersstruktur
Die folgende Übersicht zeigt die Altersstruktur vom 31. Dezember 2006 (Hauptwohnsitze).
Alter von - bis Einwohnerzahl Anteil in Prozent 0 - 5 4.668 4,7 6 - 17 11.842 11,8 18 - 24 7.751 7,7 25 - 29 5.661 5,6 30 - 39 13.123 13,1 40 - 49 16.630 16,6 50 - 59 13.425 13,4 60 - 64 5.550 5,5 über 65 21.598 21,5 Gesamt 100.248 100,0 Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen
Stadtteile
Die Einwohnerzahlen in der folgenden Tabelle beziehen sich auf den 31. Dezember 2006 (Hauptwohnsitze).[1]
Name Fläche in km² Einwohnerzahl Einwohner je km² Annen 12,10 18.874 1.560 Bommern 6,13 8.711 1.421 Düren/Stockum 5,44 6.543 1.203 Herbede 23,97 14.099 588 Heven 5,97 11.926 1.998 Mitte 11,41 34.137 2.992 Rüdinghausen 7,35 6.761 920 Witten 72,37 101.051 1.396 Quelle: Stadt Witten
Siehe auch
Literatur
- Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1880-1918
- Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1919-1941/42
- Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden, 1890 ff.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, 1952 ff.
- Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Wegweiser Demographischer Wandel 2020. Analysen und Handlungskonzepte für Städte und Gemeinden. Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2006, ISBN 3-89204-875-4
Einzelnachweise
- ↑ Stadt Witten: Bevölkerung nach Stadtteilen
Weblinks
Kategorien:- Witten
- Einwohnerentwicklung nach Gemeinde (Deutschland)
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