- Either/Orchestra
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Either/Orchestra Gründung 1985 Genre Creative Jazz Gründungsmitglieder Leader, Tenorsaxophon, Sopransaxophon, Komposition Russ Gershon Trompete Tam Halter Trompete Dave Ballou Trompete Bob Sealy Trompete Dan Drexter Posaune Russell Jewell Posaune Josh Roseman Altsaxophon Bobb Rawlings Altsaxophon Bob Sinfonia Baritonsaxophon Steve Norton Keyboards Kenny Freundlich Gitarre John Dirac Bass Mike Rivard Schlagzeug Jerome Deupree Ehemalige Mitglieder Baitonsaxophon Charlie Kohlhase Keyboard John Medeski Saxophon Douglas Yates Bass Bob Nieske Das Either/Orchestra ist eine US-amerikanische Jazz-Formation. Die Big Band entstand 1985 unter der Leitung des Tenor- und Sopransaxophonisten Russ Gershon und arbeitet seitdem vorwiegend in der Umgebung von Massachsetts.
Inhaltsverzeichnis
Bandgeschichte
Gershon gründete das Either/Orchestra unter dem Eindruck seiner Lieblings-Bigbands, dem Sun Ra Arkestra und dem Orchester von Gil Evans zunächst als Proben-Orchester, um seine musikalischen Ideen zu realisieren. Mit dem Schlagzeuger Jerome Deupree, dem Pianisten Kenny Freundlich, den Saxophonisten Steve Norton und Robb Rawlings, den Trompetern Dan Drexler und Tom Halter, den Posaunisten Josh Roseman und Russell Jewell begann das Either/Orchestra (kurz E/O) in seiner ersten Besetzung in Cambridge mit Proben; am 17. Dezember 1985 hatte die Band ihren ersten Auftritt in der Cambridge Public Library. Anfang 1986 spielte das E/O in Clubs rund um Cambridge; 1987 traten sie erstmals in New York im Jazzclub Sweet Basil auf und vertraten dort das Gil Evans Orchestra. Ende 1988 begann eine erste größere Tournee im Mittelwesten. Mit in der Band waren inzwischen auch der Bassist Mike Rivard, der Gitarrist John Dirac, der Pianist John Medeski, der Posaunist Curtis Hasselbring, die Saxophonisten Douglas Yates und Charlie Kohlhase sowie der Trompeter John Carlson.
1987 gründete Gershon das eigene Plattenlabel Accurate Records, auf dem seitdem die Musik der Band ercheint, beginnend mit dem ersten E/O-Album, Dial "E" for Either/Orchestra mit Interprationen von Sonny Rollins´„Doxy“ und Monks „Brilliant Corners“, es folgte dann 1988 das Album Radium mit Standards wie „Willow Weep for Me“, „ode to Billie Joe“, „Nutty“ oder Roscoe Mitchells Komposition „Odwallah“. 1989 entstand im legendären Studio von Rudy Van Gelder in Englewood Cliffs, New Jersey das Album The Half-life of Desire mit dem Pianisten(Keynboarder John Medeski und dem Gastvokalisten Mark Sandman. Besonders Medeskis Eintritt erweiterte das musikalische Spektrum der Band mit Coverversionen des King Crimson-Titels „Red“ oder von „Circle in the Round“ von Miles Davis.
In den 1990er Jahren ging das Either/Orchestra weiterhin auf ausgedehnte Tourneen und nahm eine Reihe von Alben auf, wie The Calculus of Pleasure (1990), die eine Grammy Nominierung in der Kategorie "Bestes Arrangement einer Instrumentalkomposition" einrachte, nämlich für den Titel „Bennie Moten's Weird Nightmare“ mit Soli des Bassklarinettisten Douglas Yates und des neu hinzugekommenen Bassisten Bob Nieske. Ein weiterer Höhepunkt dieses Albums war für die Kritiker Richard Cook und Brian Morton ihre Arrangements des Horace Silver Titels „Ecaroh“, von Julius Hemphills „The Hard Blues“ und „Whisper Not“ von Bennie Golson.
Im Mai 1993 nahm das E/O The Brunt auf, mit einer neuen Version von Mal Waldrons „Hard Talk“ und einer humoristischen Interpretation des Dylan-Klassikers „Lady Lady Lay“; hier kam es zu einigen Umbesetzungen. Hinzu stieß der Bassist John Turner, Schlageuger Matt Wilson und der Saxoponist Andrew D'Angelo. Ende 1993 bis 1994 ruhten die Aktivitäten des E/O, weil Gershon als Assistenz-Dozent Jazzgeschichte an der Harvard University unterrichtete.
1995 tourte das E/O erstmals durch Europa mit Auftritten auf dem North Sea Jazz Festival in Holland und dem Jazzfestival in Pori (Finnland). Am 17. Dezember spielte das E/0 zur Feier des zehnjährigen Bestehens der Band mit vielen ehemaligen Mitgliedern im Somerville Theater bei Boston. Aus familären Gründen ließ Gershom im Jahr 1996 die Aktivitäten des E/O ruhen und produzierte in dieser Zeit die Rückschau Across the Omniverse, ein Doppelalbum mit unveröffentlichtem Material von den ersten fünf E/O-Alben der ersten Dekade, mit Original-Kompositionen und Elligton/Hodges-Nummern.
Auch 1997 setzte die Band ihre Aktivitäten weitgehend aus; stattdessen arbeitete Gershon mit der rhythm section der 1980er Jahre (Deupree, Rivard und Dirac) in seiner Fusionband Blasto. Schließlich kam es zu einer Neugründung des E/0 mit Konzerten in Portugal, an der Brooklyn Academy of Music und in Cambridge. Hinzu kamen nun junge Musiker aus der Bostoner Jazzszene wie der Trompeter Colin Fisher, Pianist Dan Kaufman (später Gregory Burk), Altsaxophonist Miguel Zenon (gefolgt von Jaleel Shaw und dann von Jeremy Udden), Posaunist Joel Yennior, die Bassisten Atemu Aton und Rick McLaughlin sowie der Schlagzeuger Harvey Wirht. Seitdem trat das E/O in Italien, Portugal und Russland auf, und veröffentlichte 1999 das Album More Beautiful than Death als insgesamt siebte , 2001 schied als langjähriges Mitglied nach 14 Jahren Charlie Kohlhase aus, der sich fortan auf seine eigenen Projekte konzentriete.
1997 kooperierte das Either/Orchester mit dem äthiopischen Musiker.Mulatu Astatke zusammen und spielte äthiopische Songs im Jazz-Arrangement; es entstand aus dieser Zusammenarbeit das Album Ethiopiques 20: Either/Orchestra Live in Addis 2004 spielte das E/0 dann in Addis Ababa und spielten als erste US-amerikanische Musiker auf dem Äthiopischen Musikfestival. Weitere Konzerte fanden dann am Nationaltheater von Uganda in Kampala statt. Nach der Rückkehr von der Äthiopien-Tour fanden weitere Umbesetzungen statt. Die Äthiopien-Tour führte schließlich zur Fortsetzung der Arbeit mit Astatke und weiteren äthiopischen Musikern wie Hana Shenkute, Minale Dagnew, Setegn Atanaw dem Sänger Mahmoud Ahmed, mit dem das E/O 2007 eine DVD veröffentlichte; Mahmoud Ahmed und der Sänger Alemayehu Eshete tourten danach 2008 mit dem E7O durch die Vereinigten Staaten.
Diskographische Hinweise
- Dial "E" for Either/Orchestra (Accurate, 1986)
- Radium (1987/88)
- The Half-life of Desire (1989) mit Mark Sandman.
- The Calculus of Pleasure (1990)
- The Brunt (19939
- Across the Omniverse (1986/96)
- More Beautiful than Death (1999)
- Ethiopiques 20: Either/Orchestra Live in Addis (2001)
Quellen
- Richard Cook & Brian Morton: The Penguin Guide to Jazz, Second Edition, London, Penguin, 1996
Weblinks
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