- Elbebrücke Schönebeck
-
52.02472222222211.738888888889Koordinaten: 52° 1′ 29″ N, 11° 44′ 20″ O
Elbebrücke Schönebeck Überführt Bundesstraße 246a Unterführt Elbe, km 311,75 Ort Schönebeck (Elbe) Konstruktion Stahlfachwerkbrücke Gesamtlänge 584,8 m Breite 13,12 m Längste Stützweite 72,6 m Konstruktionshöhe 7,4 m Baukosten 1,24 Millionen Mark Baubeginn 1910 Fertigstellung 1912 Die Elbebrücke Schönebeck ist eine 585 m lange Straßenbrücke, die in Schönebeck die Elbe bei Stromkilometer 311,8 überspannt. Das Bauwerk liegt im Zuge der Bundesstraße 246a und verbindet mit zwei Fahrstreifen und beidseitigen Gehwegen die Kernstadt mit dem Ortsteil Grünewalde.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Schon im Jahr 1878 gab es erste Pläne für eine feste Elbquerung. Diesen folgten zwanzig Jahre später eine Denkschrift an die preußische Landesregierung und 1903 die Entwurfsgrundlagen sowie der Wettbewerb. Die stählerne Brücke konnte schließlich ab 1910 errichtet und am 30. November 1912 eingeweiht werden. Voraussetzung für die Genehmigung zum Bau der Brücke war die Eingemeindung der beiden ostelbischen Dörfer Grünewalde und Elbenau, welche am 1. April 1913 vollzogen wurde.
Konstruktion
Die Konstruktion des Brückenzuges bestand aus vier Abschnitten, der 25,7 m langen westlichen Flutbrücke, der Strombrücke sowie der östlichen Vorlandbrücke mit zehn Öffnungen. Über der Schifffahrtsöffnung wurde ein Bogenfachwerkträger mit Zugband und einer Stützweiten von 133,5 m montiert.
Als Konstruktionselement des Überbaus der östlichen, 425,6 m langen Vorlandbrücken wurden genietete Strebenfachwerkträger mit Pfosten und mit obenliegender Fahrbahn gewählt. Der Brückenteil gehört zu den ältesten Stahlbrücken dieser Größe in Deutschland. In Längsrichtung sind Gerberträger mit eingehängten Koppelträgern als Bauwerkssystem vorhanden. Vier Felder haben bei 3,4 m Trägerhöhe eine Stützweite von 56,0 m, sechs Felder spannen mit 2,34 m hohen Trägern 33,6 m weit. Die Pfeiler sind auf Holzpfählen gegründet. Die Brücke, insbesondere die Strombrücke, war von Bruno Möhring im Jugendstil gestaltet worden. Ende April 1945 wurde die Bogenbrücke über der Elbe von deutschen Einheiten gesprengt.
Im Jahr 1952 wurde eine 7,4 m hohe, zweifeldrige Strebenfachwerkbrücke mit Pfosten und unten liegender Fahrbahn ersatzweise als Überbau im Stromfeld montiert. Dazu war der Bau eines neuen Strompfeilers erforderlich, wodurch sich Stützweiten von 72,6 m und 60,9 m ergaben. Zusätzlich wurde der Überbau der westlichen Flutbrücke durch eine zweifeldrige Stahlbetonbalkenbrücke mit Stützweiten von 13,0 m und 12,7 m ersetzt. Der Querschnitt ist ein Plattenbalken mit vier Stegen. Die neue Elbebrücke konnte am 20. Mai 1952 als „Ernst-Thälmann-Brücke“ dem Verkehr übergeben werden.[1] Sie verband nun wieder die Ortsteile Grünewalde und Elbenau mit Schönebeck.
Die kleinste Durchfahrtshöhe beträgt beim höchsten schiffbaren Wasserstand 5,28 m, womit das Bauwerk zu den niedrigsten Brücken über der Elbe gehört. Aufgrund umfangreicher Schäden infolge unzureichenden Bauwerksunterhalts wurde an der Brücke mit dem Ziel einer weiteren Nutzungsdauer von 50 Jahren in den Jahren 1995 bis 1997 eine umfangreiche Instandsetzung für 18,0 Millionen DM durchgeführt.
Neubau
Mit dem Bau einer neuen Brücke über die Elbe bei Schönebeck im Zuge des Baus einer Ortsumgehung wurde im April 2010 begonnen. Das Bauwerk soll insgesamt 1128 m lang werden und eine 185 m weit spannende Schrägseilbrücke aufweisen.
Literatur
- Bundesministerium für Verkehr: Brücken und Tunnel der Bundesfernstraßen 1998. Verkehrsblatt-Verlag Dortmund, ISBN 3-89273-000-3 (formal falsche ISBN), S. 89–104
- Erich Fiedler: Straßenbrücken über die Elbe. Saxoprint Dresden 2005, ISBN 3-9808879-6-0.
- Stadt Schönebeck (Hrsg.): 775 Jahre Schönebeck an der Elbe. Schönebeck: Druckerei Schlüter, 1997
Einzelnachweise
- ↑ Stadt Schönebeck (Hrsg.): 775 Jahre Schönebeck an der Elbe. Schönebeck: Druckerei Schlüter, 1997
Kategorien:- Balkenbrücke
- Fachwerkbrücke
- Straßenbrücke in Sachsen-Anhalt
- Bauwerk in Schönebeck (Elbe)
- Elbbrücke
- Bauwerk des Jugendstils in Sachsen-Anhalt
Wikimedia Foundation.