Bruno Möhring

Bruno Möhring

Bruno Möhring (* 11. Dezember 1863 in Königsberg (Ostpreußen); † 25. März 1929 in Berlin) war ein deutscher Architekt, Stadtplaner und Designer. Er zählte zu den bedeutendsten Architekten des Jugendstils in Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach einem kurzen Studium ohne Abschluss an der Technischen Hochschule Charlottenburg bei Hermann Ende, Carl Schäfer, Johannes Otzen und Johann Eduard Jacobsthal war Möhring im Berliner Schlossbaubüro als angestellter Architekt tätig. 1892 machte er sich selbstständig und hatte sein Büro in der Potsdamer Str. 109.

Berliner Gedenktafel am Haus Bruno-Möhring-Straße 14a, in Berlin-Marienfelde

Möhring machte durch einige Wettbewerbserfolge auf sich aufmerksam, darunter auch der Entwurf für die Bonner Rheinbrücke (1897), woraus eine längerfristige, fruchtbare Zusammenarbeit mit der Gutehoffnungshütte in Oberhausen und deren Chefkonstrukteur Prof. Reinhold Krohn entstand. Für die Epoche des Jugendstils gilt Möhring als einer der wenigen deutschen Architekten, die zu wirklich originellen, eigenständigen Schöpfungen fanden. Tatsächlich können diese Jahre als Höhepunkt in Möhrings Berufsleben gelten.

Der Jugendstil hatte sich aber bereits um 1906 überlebt, in den folgenden Jahren trat Möhring vor allem durch städtebauliche Arbeiten hervor. Er war an größeren Projekten in Wedding, Weißensee und Neukölln beteiligt. Hier brachte er die Grundzüge seines Stadtentwurfes zur Geltung: Blockrandbebauung mit großen und begrünten Innenflächen.

Gemeinhin wird das Werk Möhrings in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg als weniger bedeutend angesehen. Es fehlen in seinem Werk nun die spektakulären Projekte, wie es etwa die großen Brücken waren. Doch gelang ihm auch in kleinerem Maßstab gute Architektur, so die Neugestaltung der Dorfkirche Marienfelde und den Neubau der Kapelle auf dem ev. Friedhof in Berlin-Marienfelde. Auch die Weiternutzung vorhandener Bausubstanz demonstrierte er mit dem Bau des Gemeindehauses in Giesensdorf, wo er das vorhandene Pfarrhaus von 1869 in den Neubau integrierte.

Er gehörte dem Künstlerclub „Der Werkring“ und seit 1902 dem Choriner Freundeskreis an, außerdem zählte er 1907 zu den Gründungsmitglieder des Deutschen Werkbundes und war Mitherausgeber der Zeitschrift Berliner Architekturwelt.

Möhrings Schaffen wurde durch einige Ehrungen und Orden gewürdigt. 1907 wurde er zum Professor ernannt. 1914 wurde er Mitglied des comité international permanent des architectes in Paris. Seit 1919 war er Mitglied der Preußischen Akademie des Bauwesens.

Bruno Möhring wurde in einem Ehrengrab auf dem Friedhof der evangelischen Kirchengemeinde in Berlin-Marienfelde beigesetzt. Das noch erhaltene Grabmal steht als Gartendenkmal[Denkmal 1] unter Denkmalschutz. Die ehemalige Parallelstraße in Berlin-Marienfelde trägt heute den Namen Bruno-Möhring-Straße.

Seine Frau Anna Möhring (geb. Burghardt) verstarb 1939. Zwei seiner Söhne verstarben sehr frühzeitig, Hans-Joachim im Alter von vier Jahren als Kind und Bruno 1918 als Teilnehmer im Ersten Weltkrieg. Der dritte Sohn Rudolf soll zum Ende des Zweiten Weltkriegs am 23. April 1945 auf dem ererbten Grundstück in Marienfelde von Soldaten der Roten Armee beim Vormarsch auf die Berliner Stadtmitte erschossen worden sein.

Mitarbeiter

Mitarbeiter im Atelier von Bruno Möhring waren:

  • von 1900 bis 1906 John Martens (1875–1936) als Chefarchitekt und Büroleiter
  • um 1900 der schwedische Architekt Sigurd Lewerentz
  • um 1900/1904 der Architekt Otto Rahlenbeck
  • um 1900/1904 der Architekt Philipp Felde
  • 1903 der Architekt Bruno Taut
  • vor 1904 der Architekt Leo Nachtlicht
  • 1908/1909 der Architekt Josef Frank (1885–1967)
  • ab 1913 Hans Spitzner (zuletzt als Büropartner)
  • in späteren Jahren sein Sohn Rudolf Möhring

Werk

Ein wichtiges Arbeitsgebiet Möhrings war die architektonische Gestaltung von Eisenkonstruktionen, die bis dahin eigentlich nicht als Objekte der Architektur angesehen wurden. Möhring entwickelte sich dabei über die im Historismus übliche Addition von nützlicher Eisenkonstruktion und schmückender Massivbau-Architektur hinaus (z. B. Brückenträger + Tortürme, wie noch bei der Moselbrücke in Traben-Trarbach); er ging dazu über, der vom Ingenieur vorgegebenen Eisenkonstruktion aus ihrer Formgebung entwickelte Zierelemente direkt und im gleichen Material anzufügen (z. B. bei der Swinemünder Brücke in Berlin, die völlig ohne Türme o.ä. auskam). Idealerweise verschmolzen so Konstruktion und architektonische Gestaltung zu einer untrennbaren Einheit und zu einer charakteristischen Gesamtform wie bei der Schwebebahn-Station „Döppersberg“ in Wuppertal.

Ein anderer wichtiger Teil in Möhrings Werk war die Gestaltung von Ausstellungen oder einzelnen Ausstellungsbauten bzw. -objekten. Dabei dominierte die gestalterische Aufgabe, die man heute als Messebau bezeichnen würde. 1900 übernahm er die künstlerische Gestaltung für die Ausstellungsräume der deutschen Weinproduzenten und eines Weinrestaurants auf der Weltausstellung in Paris. Die französische Regierung hat Möhring dafür zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. Außer der Ausstellungshalle der Gutehoffnungshütte von 1902, deren Konstruktion einige Jahre später an anderer Stelle wiederverwendet wurde, ist vermutlich kein Objekt dieser Kategorie erhalten – zumeist waren sie auch nur für eine temporäre Existenz konzipiert.

Neben der Entwurfsarbeit war er als Autor und Herausgeber von Zeitschriften aktiv. 1899 war er Mitbegründer und Herausgeber der Zeitschrift „Berliner Architekturwelt“, 1906 folgte die Zeitschrift „Der Städtebau“. Gemeinsam mit Cornelius Gurlitt und Bruno Taut gab er seit 1920 die Zeitschrift „Stadtbaukunst“ heraus.

In Möhrings Schaffen sind drei regionale Schwerpunkte festzustellen: Berlin und Umgebung, die Stadt Traben-Trarbach (nach Errichtung der Moselbrücke konnte er dort mehrere Bauten planen) und Oberhausen (aus der Zusammenarbeit mit der Gutehoffnungshütte folgte der Auftrag zur Gestaltung einer Beamtensiedlung für dieses Unternehmen). Einzelne Bauten entstanden aber auch abseits dieser Schwerpunkte.

Bei der Gestaltung seiner zwischen 1909 und 1916 projektierten Landhäuser und Villen beauftrage er für den Entwurf von Baukeramiken seinen ehemaligen Bürochef John Martens, der als selbständiger Architekt und Baukeramiker in Berlin und für Veltener Keramik- und Ofenfabriken tätig war.

Eisenkonstruktionen

Hochbahn-Station Bülowstraße um 1902

Denkmäler

Bismarckturm auf dem Schlossberg in Burg (Spreewald)

Möhring entwarf eine Reihe von Grabmalen, aber auch große Denkmäler, zum Beispiel:

Innenarchitektur

Etliche seiner Wohnhäuser hat er auch im Inneren ausgestaltet, außerdem auch Geschäftsräume und Ladenlokale. Diese Arbeiten waren kurzlebig und sind überwiegend nicht mehr erhalten. Eine Ausnahme ist die Apotheke in der Rheinstraße in Berlin-Friedenau.

Kunstgewerbe

Vor allem um die Jahrhundertwende entwarf Möhring kunstgewerbliche Arbeiten. Schmuckstücke, Lampen und Möbel stammten aus seiner Feder. Dazu kamen architektonische Dekorationen wie Tür- und Fenstergitter und Treppengeländer.

Stadtplanung

Der Entwurf verfolgte eine radiale Entwicklung entlang der großen Verkehrsachsen und eine Verdichtung der Bebauung in der Nähe bestehender Ortskerne, er sah bereits einen Eisenbahntunnel mit Kreuzungsbahnhof im Bereich des Lehrter Stadtbahnhofs von Norden nach Süden vor. (Elemente dieses Planes nutzte auch Albert Speer in seinen Planungen für Berlin.) Möhring plädierte hier für eine großzügige Blockrandbebauung mit großen Innenhöfen. Diese Form der Bebauung präferierte er gegenüber aufgelockerter Bebauung, wobei der Innenhof Fronten ohne Verkehrslärm bot und die Kommunikation der Bewohner untereinander erleichtert würde.
  • 1912: Garten- und Bebauungsplan für Neu-Tempelhof (zusammen mit Fritz Bräuning)
  • 1914/1915: Pläne zum Wiederaufbau von Allenstein in Ostpreußen

Bauten in Berlin

Folgend werden die Bauten aufgelistet, bei deren Entwurf Bruno Möhring maßgeblich beteiligt war. Die Aufzählung beschränkt sich auf erhaltene Gebäude. Die Angaben zum Zustand dieser Bauten stammen von Ines Wagemann (1988) und sind teilweise 2006 überprüft. Deshalb die vorläufige Beschränkung auf Berlin und Umgebung.

Auch in Berlin hat er Brücken entscheidend mitgestaltet, wenn auch die Dimensionen über die Spree wesentlich kleiner ausfielen. Die erhaltenen, wenn auch zumeist infolge der Kriegseinwirkungen schlichter wieder aufgebauten Brücken oder ihre Widerlagerbauwerke sind sehenswerte Kleinodien in der Stadt.

  • Den Start in die Selbstständigkeit markiert das Wohnhaus in der Ernststraße 5 in Berlin-Baumschulenweg.
  • Mit Julius Krost entwarf er 1896–1897 die zeittypischen Wohn- und Geschäftshäuser in der Schöneberger Pallasstraße 8-12. Der Fassadenschmuck dieser Häuser ist teilweise erhalten oder wiederhergestellt.
  • Um 1900–1901 entstand die Station Bülowstraße der Berliner Hochbahn, die weitgehend erhalten ist. Der Bahnsteig wurde 1928 unter der Leitung seines Sohns Rudolf Möhring verlängert.
Swinemünder Brücke
  • 1902–1905 wurde die Swinemünder Brücke in Berlin-Gesundbrunnen gebaut, die die Ringbahn und die Nordbahn östlich des Bahnhofs Berlin-Gesundbrunnen überspannt. Die Brücke wurde im Krieg zerstört und vereinfacht wieder aufgebaut. Zwischen 1995 und 2006 hat sich das Umfeld mit dem Um- und Neubau des Bahnhofes Gesundbrunnen stark verändert.
  • 1904 entstand das eigene Wohnhaus Bruno Möhrings, Parallelstraße 7 in Berlin-Marienfelde, heute Bruno-Möhring-Straße 14a. Das Haus ist in leicht veränderter Form erhalten, allerdings dem Blick durch eine neue Randbebauung des Grundstückes weitgehend entzogen. Eine schwer entdeckbare Gedenktafel weist auf das Gebäude und seinen Erbauer hin, es steht unter Denkmalschutz[Denkmal 2].
  • 1907–1908 leitete er den Umbau einer Villa in der Teutonenstraße in Berlin-Zehlendorf.
  • 1904–1906 Errichtung des Borsig Steg für die Terraingesellschaft „Neu-Bellevue“ über die Spree in Berlin-Tiergarten. Die Brücke wurde im Krieg zerstört, die zwei Portale sollen erhalten sein.
  • 1909–1910 wird die Hansabrücke, ein wichtiges Bauwerk im Verlauf der Hansastraße, in Berlin-Tiergarten gebaut. Teile der ursprünglichen Bauwerke am Ufer sind erhalten, die Brücke selbst wurde nach Kriegszerstörung 1952–1953 neu errichtet.
Eingang der Villa Schippert in Berlin-Marienfelde
  • Das Wohnhaus des Benz-Direktors Karl Schippert in Berlin-Marienfelde, Emilienstraße 17 (ehem. Emilienstraße 29,30) entstand zwischen 1911 und 1916. Das Haus wurde auf dem Eckgrundstück Emilienstraße Ecke Parallelstraße (jetzt Bruno-Möhring-Straße) gebaut. Die Portallaibung aus weißer Terrakotta und die Terrakotten der Fenster der beiden Seitenflügel wurden von John Martens entworfen und von der Adler GmbH in Velten ausgeführt. Auf der Rückseite des Hauses befinden sich im leicht gebogenen Mittelrisalit noch drei weitere mit einem Terrakottaband verzierte große Fenster und eine Gartentür. Das Wohnhaus Schippert entstand ganz unter dem Einfluss des Deutschen Bundes Heimatschutz und des Deutschen Werkbundes. Es wird seit 2006 als Kontorhaus genutzt und steht unter Denkmalschutz[Denkmal 3]
  • Ebenfalls 1911 entsteht in direkter Nachbarschaft zum eigenen Haus, in der Parallelstraße 8-9, wiederum in Zusammenarbeit mit dem Architekten und Baukeramiker John Martens, der die zwei schwarz glasierten Majolikavasen des Eingangsbereichs und die zwei unglasierten Terrakottakrater auf dem Balkon entwarf, ein Wohnhaus mit Weinstube für den Weinhändler Gustav Schicke. Für diesen gestaltete Möhring auch eine Weinstube in der Berliner Friedrichstraße, die nicht mehr existiert.
Rathaus Berlin-Nikolassee
  • 1912 entstehen in Berlin-Nikolassee das Rathaus und die Feuerwache der Gemeinde Nikolassee am Hohenzollernplatz. Die Bauten sind mit Veränderungen erhalten.
  • 1912–1913 entsteht ein Komplex von Häusern in Neu-Tempelhof: Manfred-von-Richthofen-Straße 2, 9, 11 (erhalten); Dudenstraße 9 (erhalten); Tempelhofer Damm 2(erhalten) ; Kaiserkorso 1 (Fassade nach dem Krieg schlicht wiederhergestellt), 158 (wahrscheinlich im Krieg zerstört). Die imposanten Bauten bilden eine Eingangssituation für Neu-Tempelhof. Sie prägen den Platz der Luftbrücke sicher ebenso, wie die Bauten des Flughafen Tempelhof dies tun. Sie waren als Anfang einer umfassenden Bebauung von Neu-Tempehof errichtet worden. Der Erste Weltkrieg stoppte dieses Projekt. In den Jahren nach 1920 wurde dann Neu-Tempelhof im Siedlungsstil dieser Zeit mit weniger hohen Gebäuden bebaut. Als Partner wirkte Hermann Speck an dem Projekt.
Wohn- und Geschäftshaus am Platz der Luftbrücke
  • 1913–1914 entsteht in der Berliner Straße (heute Ostpreußendamm 136) die Villa Burchardt (Bauherr war der Bauunternehmer Carl Burchardt), die deutliche Ähnlichkeit mit der Villa Schippert zeigt. Auch bei diesem Bauprojekt arbeitet Möhring mit dem Baukeramiker John Martens zusammen. Dieser entwirft das Eingangsportal aus unglasierter Terrakotta und die Fensterstürze (gefertigt von der Blumenfeld AG in Velten) sowie im Inneren des Landhauses Kachelöfen und einen Majolika-Kamin (gefertigt von der Blumenfeld AG in Velten). Im Garten des Anwesens findet man noch eine Brunnenschale mit einer Venusfigur, die von dem Bildhauer Hermann Hosäus ausgeführt wurde.
  • Noch ein Brückenschlag über die Spree erfolgte 1913–1914. Der Gerickesteg (auch Bellevuesteg oder Calvinbrücke genannt) in Berlin-Tiergarten am S-Bahnhof Bellevue. Er wurde im Krieg zerstört und in ähnlicher, aber vereinfachter Form wieder errichtet.
Aufgang zum Gerickesteg vom S-Bahnhof Bellevue
  • Fassade in Berlin-Tempelhof, Schulenburgring 126 von 1914 bis 1915. Dies Gebäude ist stark verändert.
  • 1920–1921: Grundlegende Umgestaltung des Innenraums und des Äußeren der Dorfkirche Marienfelde in Berlin-Marienfelde. Die Umbauten sind nicht verändert worden. Die Ausschmückung der Kirche mit Malereien ist 1990/1991, bis auf einen Erinnerungsrest, beseitigt worden.
  • 1925 wurde das Gemeindehaus der evangelischen Gemeinde Giesensdorf in Berlin-Lichterfelde-Süd in der Berliner Straße (heute Ostpreußendamm) als An- und Umbau des bestehenden Pfarrhauses errichtet. Das Haus ist leicht verändert erhalten. Eine Tafel am Eingang weist auf den Architekten hin.
Gartenseite der Wohnanlage Gartenstraße in Weißensee
  • Auf dem Eckgrundstück Berliner Straße (heute Ostpreußendamm) / Schillerstraße in Berlin-Lichterfelde errichtete er mit seinem Partner Spitzner 1926 ein Mehrfamilienhaus, dass durch eine Rundung eine großzügige Begrünung ermöglichte.
  • Die 1926 errichteten Wohngebäude in Berlin-Neukölln, Sonnenallee 191-199 sind in leicht veränderter Form erhalten. In diesem Jahr entstand auch die Wohnbebauung der Berliner Straßenbahn in der Gartenstraße in Berlin-Weißensee. Diese Anlage ist ein Prototyp der von ihm propagierten Blockrandbebauung. Die aktive Seite der Häuser mit Eingängen und Balkonen ist hier auf die Gartenseite gelegt worden. An beiden Projekten wirkte Hans Spitzner mit.
Eingangsseite der Friedhofskapelle Marienfelde
  • 1927 wird die Kapelle auf dem ev. Gemeindefriedhof in Berlin-Marienfelde errichtet. Dieses kleine Bauwerk ist ein besonders schönes und sehenswertes Bauwerk für das späte Schaffen Möhrings und seines Partners Spitzner. Die Kapelle ist hervorragend erhalten und wird weiter genutzt. Im Krieg zerstörte Fenster wurden neu gestaltet.
Blockrandbebauung Amrumer Straße
  • Zwischen 1927–1930 entstand in Berlin-Wedding rund um die Antwerpener Straße eine Wohnanlage der Heimstättengesellschaft Primus. An diesem großen Komplex waren neben Bruno Möhring und seinem Sohn Rudolf die Architekten Albert Geßner, Friedrich Hennings und Franz Seeck beteiligt. Sie folgten hier dem Prinzip der Blockrandbebauung mit großen und begrünten Innenhöfen, in denen teilweise auch Mietergärten angelegt wurden. Diese Anlage ist in leicht veränderter Form erhalten. Nach gründlicher Modernisierung erfolgt 2006 eine Umwandlung in Eigentumswohnungen.
  • Das Grabmal der Familie Möhring auf dem evang. Friedhof Marienfelde ist als Ehrengrab für Bruno Möhring bis heute erhalten, die Grabstelle ist neu belegt.

Bauten im Land Brandenburg

Villa Lehmann in Brandenburg, Frühjahr 2007
  • 1901–1902 wurde das Wohnhaus für den Fabrikanten Ernst Paul Lehmann in Brandenburg a.d. Havel, Plauer Straße 6, von Möhring innen und außen grundlegend umgestaltet. Dieses Gebäude ist ein besonderes Zeugnis für Jugendstilbauten. Das Haus befindet sich nun im Eigentum der Stadt Brandenburg. Die Fassade ist leicht verändert erhalten.
Beispiel für Mosaikarbeiten am Aufgang zur Bismarckwarte
  • 1907–1908 wurde Möhring von Ernst Paul Lehmann mit dem Bau der Bismarckwarte auf dem Marienberg in Brandenburg a.d. Havel beauftragt. Diese Anlage liegt in Sichtweite des Wohnhauses von Lehmann. Die bestehende Treppenanlage im Park geht im Wesentlichen auf die Entwürfe von Möhring zurück. Die Bismarckwarte selbst wurde 1974 abgerissen und durch den Neubau der Friedenswarte ersetzt.
  • 1915–1917 entstand der Bismarckturm auf dem Schlossberg in Burg (Spreewald). Dieses Denkmal hat die Wirren der Zeit überstanden und ist erhalten.

Bauten in Sachsen-Anhalt

Treppe der ursprünglichen Schönebecker Elbebrücke

1912 war Möhring an der Gestaltung der Elbebrücke in Schönebeck beteiligt. Die Brücke wurde im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört und vereinfacht wieder aufgebaut. An der heutigen Brücke finden sich noch Fragmente des Ursprungsbaus.

Bauten in Rheinland-Pfalz

Jugendstilfenster im Hotel Bellevue, Traben-Trarbach
  • 1903 gewann er den Wettbewerb für den Bau der Moselbrücke, die die Ortsteile Traben und Trarbach verbindet. Die eiserne Brückenkonstruktion wurde 1945 gesprengt, das von Möhring gestaltete Brückentor blieb jedoch beim Wiederaufbau erhalten.

Während seines Aufenthaltes erhielt er weitere Aufträge für mehrere noch heute erhaltene Gebäude:

  • Villa Breucker (später Nollen)
  • Großkellerei Julius Kayser
  • Hotel Clauss-Feist (heute Hotel Bellevue), mit größtenteils erhaltener von ihm entworfener Inneneinrichtung
  • Villa Huesgen
  • 1906: Erweiterungsbau für das Kur- und Logierhaus Wildstein bei Traben-Trarbach, später genutzt als Erholungsheim der Mannesmannröhren-Werke AG, heute: Kurhotel „Parkschlösschen Bad Wildstein“

Bauten in Nordrhein-Westfalen

Literatur

  • Ines Gesine Wagemann: Der Architekt Bruno Möhring 1863–1929. Witterschlick, Bonn 1992, ISBN 3-925267-55-7 (zugl. Dissertation, Universität Bonn, 1988.)
  • Ines Wagemann: Jugendstil in Traben-Trarbach (Rheinische Kunststätten, Heft 331). Neuss 1988
  • Gemeindekirchenrat der Evang. Kirchengemeinde Marienfelde (Hrsg.), Hans-Werner Fabarius: Bruno Möhring. Baukünstler, Designer, Stadtplaner. Berlin 2004.
  • Ralf Dorn: Der Architekt Bruno Möhring (1863-1929) – ein Weggefährte Alfred Grenanders. In: Christoph Brachmann, Thomas Steigenberger (Hrsg.): Ein Schwede in Berlin. Der Architekt und Designer Alfred Grenander und die Berliner Architektur (1890-1914). Didymos-Verlag, Korb 2010, S. 423-442.

Einzelnachweise


Weblinks

 Commons: Bruno Möhring – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Grabstätte Bruno Möhring
  2. Haus Möhring
  3. Haus Schippert

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