- Elektrische gleislose Bahn Ahrweiler
-
-
Elektrische gleislose Bahn Ahrweiler Streckenlänge: 5,5 km Stromsystem: 550 Volt = Höchstgeschwindigkeit: 22 km/h LegendeÜbergang zur Ahrtalbahn 0,0 Neuenahr-Wadenheim Bahnhof 0,6 Neuenahr-Wadenheim Telegraphenstr. 1,4 Neuenahr-Hemmessen 2,7 Ahrweiler Bahnhofhotel 3,5 Ahrweiler Niedertor Zwischenwendeschleife Ahrweiler Rathaus 3,8 Ahrweiler Markt 4,2 Ahrweiler Dr. von Ehrenwall'sche Klinik zum Depot 5,5 Ahrweiler-Walporzheim Bahnhof Übergang zur Ahrtalbahn Die Elektrische gleislose Bahn Ahrweiler verkehrte von 1906 bis 1917 innerhalb der heutigen Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler. Sie verband die Kernstadt von Ahrweiler mit dem Stadtteil Walporzheim im Südwesten sowie mit den Neuenahrer Ortsteilen Hemmessen und Wadenheim im Osten. Betreibergesellschaft war die gleichnamige Elektrische gleislose Bahn Ahrweiler GmbH.
Geschichte
Die bereits seit 1880 bestehende Eisenbahnverbindung (Ahrtalbahn) genügte in den folgenden Jahren dem wachsenden Verkehrsbedürfnis zwischen der Kreisstadt Ahrweiler und dem nur etwa drei Kilometer entfernt gelegenen Kurort Neuenahr (seit 1927 „Bad“) nicht mehr. Anstatt der Einführung einer kostspieligen Straßenbahn beauftragte man 1904 die sächsische Gesellschaft für gleislose Bahnen Max Schiemann & Co. mit dem Bau einer elektrischen Omnibuslinie nach deren System Schiemann. Das damals noch Gleislose Bahn genannte Verkehrsmittel war ein Vorläufer heutiger Oberleitungsbusse.
Die im Dezember 1905 gegründete Elektrische gleislose Bahn Ahrweiler GmbH eröffnete am 23. Mai 1906 den Betrieb auf einer 5,5 Kilometer langen Strecke. Sie begann am Bahnhof Neuenahr und führte von dort nach Ahrweiler, wo sie unter anderem am Bahnhof, am Niedertor und am Markt hielt. Die Endstation war im Stadtteil Walporzheim, wo sich auch die Wagenhalle befand, am Bahnhof.
Die Fahrzeit betrug 29 Minuten bei einer Höchstgeschwindigkeit von 22 km/h – im Ortsbereich von 10 km/h. Die drei Motorwagen wurden durch eine Oberleitung mit einer Spannung von 550 Volt versorgt. Sie konnten einen der zwei vorhandenen Anhänger mitnehmen, deren Zahl im Jahr 1909 um einen weiteren erhöht wurde. Anfangs bediente man die zwölf Haltestellen alle 40 Minuten, ging dann aber wegen der guten Nachfrage auf einen 30-Minuten-Takt über. So konnten in den Friedensjahren jeweils etwa 130.000 Fahrgäste befördert werden.
Der Beginn des Ersten Weltkrieges führte wegen des Personalmangels zu einer starken Einschränkung des Fahrplanangebots. Konnte man 1915 noch stündlich fahren, so musste man am 1. April 1917 den Betrieb gänzlich einstellen. Anschließend forderte die Staatsbehörde den Abbau der Fahrleitung, die als kriegswichtiger Rohstoff benötigt wurde. Damit machte man die Wiederaufnahme des Betriebs nach dem Krieg so schwierig, dass sich die Gesellschaft – auch in Anbetracht der allgemeinen Wirtschaftskrise – bereits 1919 auflöste.
Literatur
- Raymond Dhur: Die Entwicklung des Stadtverkehrs in Bad Neuenahr-Ahrweiler, in der Zeitschrift „Stadtverkehr“ Jahrgang 1980, Heft 5/6.
Weblinks
Kategorien:- Obusbetrieb
- Verkehr (Eifel)
- Verkehr (Rheinland-Pfalz)
- Bad Neuenahr-Ahrweiler
Wikimedia Foundation.