Gesellschaft für gleislose Bahnen Max Schiemann & Co.

Gesellschaft für gleislose Bahnen Max Schiemann & Co.

Die Gesellschaft für gleislose Bahnen Max Schiemann & Co. war ein Unternehmen für den Bau und Betrieb von Oberleitungsbus-Anlagen, sie wurden in den Anfangsjahren dieser Technik noch als gleislose Bahnen bezeichnet. Die Firma hatte ihren Sitz in der sächsischen Stadt Wurzen und bestand von 1901 bis 1911.

Geschichte

Der Unternehmer Max Schiemann (1866–1933) war ein ehemaliger Ingenieur von Siemens & Halske. Er konstruierte verschiedene Oberleitungs-Systeme. Max Schiemann gelang es, das bei der Stromabnahme relativ sichere und bis in die Gegenwart gebräuchliche angepresste Kontaktstangensystem durch die Federkraft einzuführen.

Die verschienenen Oberleitungs-Fahrzeuge und Systeme wurden im Namen Schiemanns auch von Siemens & Halske gebaut. Die O-Systeme wurden für Personen-, Güter- und Postfahrzeuge gebaut, sie verfügten über eine Federung und unter dem Fahrersitz gebaute Elektro-Motoren. Die Fahrzeuge wurden über ein Schneckengetriebe über die Hinterräder angetrieben. Es wurden auch O-Fahrzeuge gebaut, die in zwei Fahrt-Richtungen ohne umzudrehen fahren konnten. Der Strom wurde über die Schleifbügel von den Oberleitungen abgenommen, so dass die Fahrzeuge nach beiden Seiten jeweils drei Meter von der Oberleitung abweichen konnten. Die E-Motoren konnten in Reihen- oder Parallelschaltung ausgeführt werden. Einige Modelle besaßen Vierrad-Antrieb, die Bremsen waren Kurzschluss- und Gegenstrom- sowie mechanische Bremsen.

Der Unternehmer Max Schiemann ließ im Deutschen Reich bis zum Ersten Weltkrieg einige Obus-Strecken in seinen Namen bauen, so z. B.

Jedoch bestanden die meisten Strecken nur wenige Jahre. Technische Probleme, geringe Fahrgastzahlen, die damals schlechte Beschaffenheit der Straßen sowie der Erste Weltkrieg führten dazu, dass die meisten O-Leitungs-Strecken recht bald wieder eingestellt wurden, als vorletzte die Gleislose Bahn in Wurzen (in Betrieb bis 1929). Lediglich die Hafenschleppbahn Altona konnte sich noch bis 1949 halten.

Während des ersten Weltkriegs wurden vielerorts die Oberleitungen wieder abgebaut, um an das in der Rüstungsindustrie dringend benötigte Kupfer zu gelangen. Schiemann wurde dann in England tätig, wo der O-Leitung-Busbau erfolgversprechend aufgebaut werden sollte. Dort konnte Max Schiemann bei der in London ansässigen Railless Elektric Traction Company Ltd. wirken und O-Fahrzeuge bauen lassen.

Literatur und Quelle

  • Die Geschichte des deutschen LKW-Baus, Band 1, Seite 159 - 160. Weltbild Verlag 1994 ISBN 3-89350-811-2

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