Eleonore zu Stolberg-Wernigerode

Eleonore zu Stolberg-Wernigerode
Eleonore Gräfin zu Stolberg-Wernigerode, spätere Prinzessin Reuß-Köstritz

Gräfin Eleonore zu Stolberg-Wernigerode (* 20. Februar 1835 in Gedern; † 18. September 1903 in Ilsenburg (Harz)) war durch Heirat Prinzessin Reuß zu Köstritz und eine deutsche Liederdichterin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Grabstein in Ilsenburg mit dem Titel "Fürstin Reuß"

Sie entstammte der regierenden Hauptlinie des Grafenhauses Stolberg-Wernigerode. Ihr Vater war Erbgraf Hermann zu Stolberg-Wernigerode, der Sohn des regierenden Grafen Henrich zu Stolberg-Wernigerode. Im Herbst 1838 zog die Familie von Gedern nach Ilsenburg. 1855 heiratete sie den verwitweten Prinzen Heinrich LXXIV. Reuß zu Köstritz (1798–1886), der einem nicht regierenden Zweig der jüngeren Linie Reuß angehörte. Zum Zeitpunkt der Eheschließung war Heinrich bereits 57 Jahre alt. Eleonore folgte ihrem Mann auf das Oberlausitzer Gut Jänkendorf. Nach dessen Tod im Jahr 1886 kehrte sie nach Ilsenburg zurück, wo sie mit ihrer betagten Mutter, Gräfin Emma zu Erbach-Fürstenau († 1889), zusammen lebte. In der Ilsenburger Kirchengemeinde engagierte von Reuß sich diakonisch und literarisch. Ihr Grab befindet sich noch heute auf dem Friedhof neben dem Eingang der dortigen Marienkirche. Der Spruch auf dem Grabstein ist ein Teil von Vers 13 des Liedes Ist Gott für mich, so trete von Paul Gerhardt: „Die Sonne, die mir lachet, ist mein Herr Jesus Christ; das, was mich singen machet, ist, was im Himmel ist.“

Werke

Das Jahr geht still zu Ende

Weihnachten 1857 erhielt Eleonore die Nachricht, dass ihre Freundin, die Schriftstellerin Marie Nathusius, verstorben sei. Ihre Trauer und Fassungslosigkeit verarbeitete sie in dem 1867 erschienenen Gedicht Das Jahr geht still zu Ende. Darin verarbeitet sie Motive aus Psalm 126 LUT Sie drückt in dem Text ihre Hoffnung auf ein ewiges Leben aus. Das Lied ist im aktuellen Evangelischen Gesangbuch der deutschsprachigen evangelischen Landeskirchen enthalten (EG 63).

Ich bin durch die Welt gegangen

In diesem Gedicht betont Reuß die Vergeblichkeit menschlichen Suchens und Schaffens; sie führten nicht zu wirklichem Frieden. Sie drückt ihre Gewissheit einer Ruhe, die durch Christi Kreuzestod – „für alle, fern und nah in des Gotteslammes Wunden am Kreuze auf Golgatha“ – zu finden sei, aus.

Weitere bekannte Texte

  • Es geht so leicht durchs Erdenleben
  • Es ist vollbracht! Das Leiden ist erfüllt
  • Heimgehen, selig werden, o wunderbares Wort!
  • Nun hab ich dich, hier hast du mich
  • Sieh ich breite voll Verlangen
  • Erinnerungen von El., 1883

Veröffentlichungen

  • Erinnerungen an das alte Wernigerode; Wernigerode 1900

Literatur

Weblinks


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