- Ahekapelle
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Die Ahekapelle ist dem heiligen Servatius geweiht und hat eine lange Tradition als Wallfahrtskapelle. Sie liegt im Genfbachtal in der Nähe von Engelgau in der Eifel. Der Name der Kapelle stammt von dem Bach Ahe, der jetzt Genfbach heißt. Pfarrlich gehört die Ahekapelle zur Pfarrgemeinde St. Peter Zingsheim - Engelgau und wird von der Kapellengemeinde Engelgau verwaltet. Der Pilgerweg nach Santiago de Compostela in Spanien führt von Bad Münstereifel kommend an der Ahekapelle vorbei.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte der Ahekapelle
Römische Zeit
Die einsam gelegene Ahekapelle steht wahrscheinlich auf den Überresten einer römischen Villa rustica. Neben Dachziegeln, Schutt und anderen Funden aus der römischen Zeit wurde auch ein Grabstein gefunden, den ein Ratsherr aus dem römischen Köln seiner verstorbenen Gattin Capitonia Vera vermutlich Anfang des 3. Jahrhunderts n. Chr. setzte.
Mittelalter
Aus der Zeit um 1500 ist ein Weiler mit drei der Abtei Steinfeld zinspflichtigen Höfen und einem dem Grafen von Blankenheim abgabepflichtigen Hof sowie mit Fischteichen, einer Bannmühle und zwei weiteren Wohnstätten belegt. Über den Zeitpunkt der Errichtung der Kapelle gibt es keine urkundlichen Nachweise. Der Chor, der älteste der beiden Teile der Kapelle, stammt aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, das daran anschließende Schiff aus dem 18. Jahrhundert.
Neuzeit
Ein jährlicher Viehmarkt wurde im 17. Jahrhundert an der Ahekapelle abgehalten, wahrscheinlich als Kirmes um den 13. Mai (Festtag des hl. Servatius). In den Taufbüchern der Pfarre Zingsheim werden noch nach 1700 Familien mit dem Wohnort Ahe erwähnt. Die Häuser wurden aber im 18. Jahrhundert aufgegeben, nur die Ahekapelle mit ihrer Wallfahrtstradition blieb bis heute erhalten. In der Tranchotkarte von Anfang des 19. Jahrhunderts ist neben der Kapelle St. Servatius nur noch eine "abgebrannte Mühle" ("Mulin Brulé") eingezeichnet.
Heute
Der alten Wallfahrtstradition folgend, findet jedes Jahr an Muttertag das Servatiusfest an der Ahekapelle statt. An diesem Tag machen sich die Pilger um 10:00 Uhr mit der Servatiusreliquie von der Engelgauer Kirche auf den Weg zur Ahekapelle, um dort die Heilige Messe zu feiern. Der Festtag des heiligen Servatius am 13. Mai wird mit einer Heiligen Messe in der Ahekapelle begangen. Die Ahekapelle wird auch für Jugendmessen und andere Gottesdienste genutzt.
Im Rahmen des Weltjugendtages 2005 vom 11.-15. August in Köln entstand hinter der Ahekapelle im Wald eine Freiluftkirche, genannt "la chapelle". Dies geschah in Zusammenarbeit mit 23 französischen Jugendlichen und 11 Jugendlichen aus Zingsheim, Engelgau, Buir, und Frohngau.
Literatur
- C. A. Eick: Die römische Wasserleitung aus der Eifel nach Köln. Mit Rücksicht auf die zunächst gelegenen römischen Niederlassungen, Befestigungswerke und Heerstraßen. Bonn 1867. Max Cohen & Sohn. S. 20-22.
- Josef Hagen: Römerstraßen der Rheinprovinz. Achter Band der Erläuterung zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz. Zweite Auflage. Kurt Schroeder, Verlag, Bonn 1931. S. 166f.
- Heinz Günter Horn: Agrippastraße Köln-Trier. Teilstrecke Nettersheim. Von Serpentinen, Tempeln und Wachstationen. 1. Auflage 2011. J.P. Bachem Verlag. S. 42f. ISBN 978-3-7616-2365-7
- Hans Peter Schiffer: Kirchen und Kapellen in der Gemeinde Nettersheim. Geschichte - Bauart - Ausstattung. Kall 2004. S. 173ff.
- Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler des Kreises Schleiden. Verlag von C. Schwann, Düsseldorf, 1932. S. 470f.
Weblinks
50.4852777777786.6602777777778Koordinaten: 50° 29′ N, 6° 40′ OKategorien:- Kirchengebäude im Kreis Euskirchen
- Nettersheim
- Jakobsweg in Deutschland
- Kirchengebäude des Bistums Aachen
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