- Elise Levi
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Elise Henle (* 10. August 1831[1] oder 1832[2] in München; † 18. August 1892 in Frankfurt am Main) war eine deutsche Schriftstellerin.
Henle war die Tochter reicher jüdischer Eltern, die ursprünglich aus Stuttgart stammten, und eine Nichte der Dichterin Henriette Ottenheimer. Sie wurde in München in einem Mädchenpensionat erzogen und schrieb schon damals ihre ersten Stücke. Außer Lustspielen, Dramen und Opernlibretti verfasste sie auch zwei mundartliche Kochbücher mit den Titeln Guat ist's und So mag i's, die ihre Orientierung am herkömmlichen Frauenbild und ihren Widerstand gegenüber der Frauenbewegung widerspiegeln.
Am 3. Juli 1853 heiratete sie Leopold Levi und zog mit ihm in dessen Heimatstadt Esslingen am Neckar, wo sie zunächst in der Fabrikstraße 5 und ab 1868 in der Neckarstraße 33 wohnte. Am 24. August 1854 wurde ihre Tochter Mathilde geboren.[3]
1876 sollte ihr Lustspiel Aus Göthes lustigen Tagen aufgeführt werden. Die Schwierigkeiten, auf die sie dabei stieß, verarbeitete sie in ihrem nächsten Stück, Durch die Intendanz. Dieser erhielt am Stadttheater Wien einen ersten Preis und wurde an zahlreichen Bühnen aufgeführt. 1879/80 wurden in Esslingen mindestens die Stücke Aus Göthes lustigen Tagen, Entehrt und Die Wiener in Stuttgart gezeigt.
Nachdem gegen Leopold Levi ein Konkursverfahren eingeleitet worden war, trennte sie sich von ihm und zog zu ihrer Tochter Mathilde, die in München lebte. Sie konnte in ihren letzten Lebensjahren von den Einkünften aus ihren Stücken leben, die bei Otto Maier und Philipp Reclam veröffentlicht wurden. Bei Levy & Müller in Stuttgart erschienen die Sammelbände Was soll ich deklamieren und Backfischchens Theaterfreuden.
Elise Henles Grab befindet sich auf dem Jüdischen Friedhof in Frankfurt am Main.
Weblinks
- Literatur von und über Elise Henle im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Lexikon deutscher Frauen der Feder
- Biographisches, hier wird als Geburtsjahr 1830 angegeben
Literatur
- Irene Ferchl, „Das reinste Glück fühl ich der Poesie entschweben“. Sechs schreibende Frauen aus drei Jahrhunderten, in: Irene Ferchl, Ute Harbusch und Thomas Scheuffelen (Hg.), Literarische Spuren in Esslingen, Esslingen 2003, ISBN 3-7628-0571-7, S. 123-135
Einzelnachweise
- ↑ Ferch, S. 125
- ↑ http://www.zeno.org/Pataky-1898/A/Levi,+Elise
- ↑ http://www.calzareth.com/tree/p153.htm
Personendaten NAME Henle, Elise KURZBESCHREIBUNG deutsche Schriftstellerin GEBURTSDATUM 10. August 1831 GEBURTSORT München STERBEDATUM 18. August 1892 STERBEORT Frankfurt am Main
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