Elsa-Brändström-Gymnasium (München)

Elsa-Brändström-Gymnasium (München)
Elsa-Brändström-Gymnasium München
Schulform Sprachliches Gymnasium
Ort München
Land Bayern
Staat Deutschland
Koordinaten 48° 8′ 43,9″ N, 11° 27′ 51,9″ O48.14553611111111.464416666667Koordinaten: 48° 8′ 43,9″ N, 11° 27′ 51,9″ O
Träger Landeshauptstadt München
Schüler 719 (Schuljahr 2010/11)[1]
Leitung OStD Helmut Seidl
Website http://www.elsa.musin.de

Das Elsa-Brändström-Gymnasium ist ein Sprachliches Gymnasium in München mit ca. 850 Schülern. Namensgeberin der Schule war die schwedische Krankenschwester und Philanthropin Elsa Brändström.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Das Elsa-Brändström-Gymnasium liegt in einer Seitenstraße der Landsberger Straße (B2) im Münchener Westen in Pasing.

Geschichte

1908 gründete Berta Hamer, mit Unterstützung des 1907 ins Leben gerufenen Evangelischen Mädchenschulvereins, die erste private Höhere Töchterschule Pasings, dessen Klassenräume in der Gaststätte Steinerbad untergebracht waren. Die Bildungsinstitution musste mehrmals umziehen, bis sie in das neue erbaute Schulhaus in der Oselstrase 21 (seinerzeit Richard-Wagner-Straße) einziehen konnte. 1920 übernahm die aus dem Baltikum vertriebene Lehrerin Martha von Grot die Schulleitung. Sie baute die Bildungsinstitution zu einer Reformschule aus, unterstützt von dem Reformpädagogen Georg Kerschensteiner. Letztgenannter widmete am Abend seines Lebens noch Martha Grot und ihren Mitarbeiterinnen sein Werk 'Autorität und Freiheit als Bildungsgrundsätze' (Gebsattel 1949, S. 19).

Bei der sog. Grotschule handelte es sich um eine private konfessionell gebundene Höhere Mädchenschule, die ab 1924 Mädchenlyzeum genannt wurde.[2] Die dortige Erziehung war von christlichen Werten, Liberalität, Toleranz und dem reformpädagogischen Konzept des erziehenden Unterrichts geprägt. Marie Freiin von Gebsattel, seinerzeit Regierungsrärtin im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus, konstatierte über die Schule des erziehenden Unterrichts, dessen pädagogisches Konzept von weiteren Höheren Mädchenschulen (in Augsburg und Nürnberg) übernommen wurde:

Als was stellt die Schule des erziehenden Unterrichts sich nun dar? 1. Als Werkgemeinschaft zur Erarbeitung von Wissensstoffen und Arbeitswegen und zugleich als Werkgemeinschaft zur Erziehung der Schüler; 2. als Lebensgemeinschaft in gegenseitigem Dienst und gegenseitiger Verantwortung; 3. als Christusgemeinschaft, d. h. als organische Gemeinschaft im Sinne des Pauluswortes: Glieder eines Leibes, dessen Haupt Christus ist (Gebsattel 1949, S. 21).

Mit Ablauf des Schuljahres 1927 folgte Martha von Grot einen Ruf nach Neuwied am Rhein, wo sie die Zinzendorfschule übernahm. Das Pasinger Mädchenlyzeum wurde in ihrem Sinne weitergeführt, zum Teil durch einige ihrer ehemaligen Schülerinnen.

Schülerinnen und Lehrerinnen mussten Anfechtungen durch das nationalsozialistische Regime über sich ergehen lassen.[3] 1941 wurde die Bildungsinstitution von der Stadt München übernommen.

1951 wurden die drei Höheren Mädchenschulen Pasings in einem einzigen Gymnasium zusammengefasst. Diese neue Schule litt darunter, dass sie auf drei weit auseinanderliegenden Gebäuden untergebracht war. 1958 konnten die drei Mädchengymnasien in das Realgymnasium für Mädchen am heutigen Standort an der Ebenböckstr. 1 integriert werden. 1960 wurde die Schule nach Elsa Brändström benannt. Erst in den 1980er Jahren wurde die Bildungsinstitution von einer reinen Mädchenschule zu einer Einrichtung für beide Geschlechter.

Die ehemalige Grotschule befand sich in dem Gebäude, das heute die Grundschule an der Oselstraße beherbergt, wo nur noch wenige Klassen in dem alten Schulgebäude unterrichtet werden.

Sprachenfolge

Die Schüler haben die Möglichkeit entweder Englisch (5. Jahrgangsstufe), Latein (6. Jahrgangsstufe) und Spanisch (8. Jahrgangsstufe) oder mit Englisch, Französisch und Spanisch drei moderne Fremdsprachen zu erlernen.

Berühmte Absolventen

Weblinks

Literatur

  • Marie Freiin von Gebsattel: Schule des erziehenden Unterrichts (Grotschule), Paderborn 1949
  • Gertrud Marchand/Irmgard Schmidt: Die Grotschule in Pasing. In: Landeshauptstadt München (Hrsg.): Zur Geschichte der Erziehung in München, München 2001, S. 78-87

Einzelnachweise

  1. Überblick über die Schülerzahlen der Gymnasien auf der Seite des RatsInformationsSystems der Stadt München; Abgerufen am 13. September 2011
  2. Erna Schwertberger: Martha von Grot. Leben und Werk einer Reformpädagogin, München 1998 (unveröffentlichte Diplomarbeit)
  3. Broschüre "KulturGeschichtsPfad 21 Pasing-Obermenzing" der Stadt München bei Pasinger.de

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