Emil Hácha

Emil Hácha
Hácha mit Hitler und Göring (Berlin, 1939)
Grabstätte von Emil Hácha, Friedhof Prag-Vinohrady

Emil Hácha (* 12. Juni 1872 in Trhové Sviny; † 27. Juni 1945 in Prag) war ein tschechischer Jurist, tschechoslowakischer Staatspräsident und zuletzt Staatspräsident des Protektorats Böhmen und Mähren.

Kurz nach dem Beginn des Ersten Weltkrieges wurde er zum Rat des österreichischen Verwaltungsgerichtshofes, seit 1918 war er Mitglied und in den Jahren 1925-1938 Präsident des Obersten Verwaltungsgerichts der Tschechoslowakei. Nach dem Münchner Abkommen und dem darauf folgenden Rücktritt von Edvard Beneš wurde Hácha am 30. November 1938 von der Nationalversammlung und dem Senat zum 3. Präsidenten der Tschechoslowakei gewählt.

Nach der Unabhängigkeitserklärung der Slowakei wurde er am 14. März 1939 zu Verhandlungen mit Hitler nach Berlin bestellt und von diesem und Göring derart massiv unter Druck gesetzt ("háchaisiert", wie Hitler eine solche Behandlung später nannte), bis er nach einem Schwächeanfall der Besetzung seines Landes durch deutsche Truppen zustimmte. Nach dem Münchner Abkommen, der Abspaltung der Slowakei und dem Einmarsch wurde der übrig gebliebene Teil Tschechiens zum Reichsprotektorat Böhmen und Mähren erklärt, als dessen Staatspräsident Hácha ab dem 16. März 1939 fungierte. Ein Teil Tschechiens, das sogenannte Teschener Industriegebiet, ging dabei an Polen verloren. Zunächst stand Hácha auch noch in Kontakt mit der Exilregierung von Edvard Beneš. Ab 1941 wurde er von der Besatzungsmacht immer stärker isoliert und unter Druck gesetzt. In Folge seines sich ständig verschlechternden Gesundheitszustandes (er litt unter Arteriosklerose) war er ab 1943 kaum mehr in der Lage, sein Amt auszuüben, wurde aber von der deutschen Besatzungsmacht als Symbol weiter benötigt und benutzt. Nach dem Abzug der Wehrmacht und der Besetzung der wiedergegründeten Tschechoslowakei 1945 durch die Rote Armee wurde er am 13. Mai 1945 in Lány in Untersuchungshaft genommen. Er starb wenige Wochen später unter nicht ganz geklärten Umständen in einem Gefängniskrankenhaus.

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