Emil von Keßler

Emil von Keßler
Emil Kessler

Emil Julius Carl von Keßler, auch Kessler geschrieben, (* 20. August 1813 in Baden-Baden; † 16. März 1867 in Esslingen am Neckar) war ein deutscher Unternehmer und Gründer der Maschinenfabrik Esslingen.

Inhaltsverzeichnis

Berufsleben

Keßler besuchte in Baden-Baden das Pädagogium und studierte später in Karlsruhe die Fächer Bauingenieurwesen und Maschinenbau. 1837 gründete er mit Theodor Martiensen in Karlsruhe eine Maschinenfabrik, in der Geräte, Kleinmaschinen und Eisenbahnzubehör gefertigt wurden. 1840/1841 holte die Kgl. Württembergische Eisenbahnkommission Angebote ein, um den Eisenbahnbau und die Rollmaterialbeschaffung für die Königlich Württembergische Staats-Eisenbahnen in die Wege zu leiten. Keßler war mit seinem Angebot erfolgreich und baute 1841 die erste in Baden gebaute Lokomotive mit dem Namen „Badenia“ für die Großherzoglich Badische Staatsbahn.

Ab 1842 war Keßler Alleininhaber der neuen Firma Kesslers Maschinenfabrik. 1848 wurde sie in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, jedoch am 30. Oktober 1851 liquidiert und 1852 von der badischen Regierung erworben. Ein Jahr später gründete er eine neue Aktiengesellschaft mit dem Namen Maschinenbau-Gesellschaft Karlsruhe, die den Lokomotivbau wieder aufnahm und 1854 die erste Lok auslieferte. Da auch Württemberg für die entstehenden Eisenbahnen eine eigene Produktionsstätte haben wollte, gründete Emil Keßler die Maschinenfabrik Esslingen, die 1847 ihre erste Lokomotive auslieferte. Zu seinen Lebzeiten wurden insgesamt etwa 800 Lokomotiven gefertigt. Die Esslinger Schienenfahrzeuge waren wegen ihrer Eignung für Gebirgsregionen auch gefragte Exportprodukte.

Privatleben

Emil Keßler war zweimal verheiratet und hatte fünf Kinder. Aus der ersten Ehe mit Caroline Sachs (1815–1842) stammte der gleichnamige Sohn und Nachfolger Emil Keßler jun. Emil Keßler sen. starb am 16. März 1867 in Esslingen an einem Herzschlag.

Nobilitierung

Emil Keßler wurde 1854 der Titel Ritter des Ordens der württembergischen Krone verliehen, welcher mit dem persönlichen Adelstitel verbunden war.

Literatur

  • Max Mayer: Lokomotiven, Wagen und Bergbahnen - Geschichtliche Entwicklung in der Maschinenfabrik Eßlingen seit dem Jahre 1846. VDI-Verlag G.M.B.H. Berlin SW 19, 1924
  • Ludwig Keßler: Aus den Anfängen der Maschinenfabrik Eßlingen. Emil Keßler, sein Leben sein Werk. Erinnerungsschrift zur 125. Wiederkehr des Geburtstags von Emil Keßler, 1938

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