Aida Stucki

Aida Stucki

Aida Stucki (* 19. Februar 1921 in Kairo; † 9. Juni 2011[1][2]) war eine in Winterthur lebende Schweizer Geigerin und Pädagogin.

Aida Stucki erhielt ihre Ausbildung bei Ernst Wolters in Winterthur, Stefi Geyer in Zürich und Prof. Carl Flesch in Luzern. Als Preisträgerin im Genfer Wettbewerb 1940 öffneten sich ihr die Türen zu einer vielseitigen Konzerttätigkeit unter den namhaftesten Dirigenten in ganz Europa. Klavierpartner waren Pina Pozzi, Walter Frey, Christoph Lieske, Clara Haskil und Elly Ney.

Zusammen mit ihrem Ehemann, dem Ersten Konzertmeister des Radio-Sinfonieorchesters Zürich Giuseppe Piraccini, den Solobratschisten Hermann Friedrich, später Gerhard Wieser und dem Solocellisten Walter Haefeli gründete sie 1959 das Piraccini-Stucki-Streichquartett, das sich bald internationalen Ruf erwarb. Die beiden Geiger lösten sich oft – damals ungewohnt, heute üblich – im selben Konzert als Primgeiger ab, was dem Quartettklang eine unterschiedliche Tonfärbung verlieh.

Schon 1948 hatte Aida Piraccini-Stucki ihre Lehrtätigkeit in Winterthur aufgenommen, 1992 wurde ihr die erste Violin-Meisterklasse des damaligen Konservatoriums Winterthur (heute Zürcher Hochschule der Künste) übertragen, die sie bis zu ihrem Rücktritt betreute. Ihre berühmteste Schülerin ist Anne-Sophie Mutter. Dass die Stargeigerin es in kaum einem Interview versäumt, Dankbarkeit für ihre einstige Lehrerin am Konservatorium Winterthur und ihre eigentliche Entdeckerin zu äussern, bezeugt exemplarisch die pädagogische Bedeutung Aida Stuckis. Zahlreiche Musikerpersönlichkeiten, die heute das internationale Musikleben prägen, gingen aus der Schule Aida Stuckis hervor.

In Studio-, Rundfunk- und Liveaufnahmen sind an die hundert Werke aus sämtlichen Musikepochen mit Aida Stucki erhalten und auf CD überspielt.

Auszeichnungen

  • 1973: Stiftung Pro Arte Bern
  • 1975: Kunstpreis der Carl Heinrich Ernst Kunststiftung (Winterthur)
  • 1992: Kunstpreis der Gemeinde Zollikon aus der Dr. K. und H. Hintermeister-Gyger-Stiftung

Literatur

  • Zürcher Hochschule der Künste (Hrsg.) «ZHdK» – Den Künsten eine Zukunft, Verlag Scheidegger und Spiess

Einzelnachweise

  1. SDA-Meldung vom 18. Juni 2011 in der «Südostschweiz»
  2. Thomas Schacher in: NZZ vom 21. Juni 2011, Zürich Kultur, S. 11 (Nachruf)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Stucki — ist der Familienname folgender Personen: Aida Stucki (1921–2011), Schweizer Geigerin und Pädagogin Christian Stucki (* 1985), Schweizer Schwinger Daniel Stucki (* 1981), Schweizer Fussballer Fridolin Stucki (1913–1996), Schweizer Politiker… …   Deutsch Wikipedia

  • Aida (Vorname) — Aida (Aussprache [a.ˈida] oder [ˈa.ida]) ist ein weiblicher Vorname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 2 Verbreitung 3 Namensträgerinnen …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Stu — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Bagdasarjanz — Ursula Bagdasarjanz mit einer Stradivari Violine aus der Sammlung Rolf Habisreutinger Ursula Bagdasarjanz (* 1934 in Winterthur) ist eine Schweizer Violinistin. Die Tochter des aus Rumänien emigrierten armenisch schweizerisch stämmigen Samuel… …   Deutsch Wikipedia

  • Ursula Bagdasarjanz — mit einer Stradivari Violine aus der Sammlung Rolf Habisreutinger …   Deutsch Wikipedia

  • Anne-Sophie Mutter — Infobox musical artist Name = Anne Sophie Mutter Background = non vocal instrumentalist Born = birth date and age|1963|06|29 flagicon|GER Rheinfelden, Germany Instrument = Violin Genre = Classical Occupation = Violinist Years active =… …   Wikipedia

  • Jens Lohmann — (* 18. September 1966 in Stuttgart) ist ein deutscher Violinist. Jens Lohmann wuchs in Stuttgart auf, heute lebt er in Zürich. Nach der Matura absolvierte er das Violinstudium bei Aida Stucki in Winterthur und Yfrah Neaman an der Guildhall School …   Deutsch Wikipedia

  • Mirjam Tschopp — (* 1976 in Zürich) ist eine Schweizer Violinistin und Bratschistin. Biografie Mirjam Tschopp wurde 1976 in Zürich geboren, sie erhielt im Alter von sieben Jahren ihren ersten Violinunterricht bei Herbert Scherz. Fünf Jahre später begann sie mit… …   Deutsch Wikipedia

  • Roman Patkoló — (* 6. Februar 1982 in Žilina) ist Professor für Kontrabass an der Hochschule für Musik und Theater München und stellvertretender Solo Kontrabass ist im Opernhaus Zürich. Leben Patkoló besuchte von 1996 bis 1998 das Konservatorium in Žilina, wo er …   Deutsch Wikipedia

  • Stefi Geyer — (* 28. Juni 1888 in Budapest; † 11. Dezember 1956 in Zürich), war eine ungarische Violinistin. „Sie war die Tochter des Budapester Polizeiarztes Josef Geyer, der selber Geige spielte. Eines Tages bat die dreijährige Stefike um ein eigenes… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”