Elly Ney

Elly Ney
Denkmal für Elly Ney an der Brahmspromenade in Tutzing 3. April 2009
Denkmal für Elly Ney an der Brahmspromenade in Tutzing, Detail

Elly Ney (* 27. September 1882 in Düsseldorf; † 31. März 1968 in Tutzing) war eine deutsche Pianistin, die als Interpretin der Werke Ludwig van Beethovens Bedeutung erlangt hat. Die Künstlerin ist wegen ihrer Nähe zum Nationalsozialismus umstritten.

Inhaltsverzeichnis

Leben

1882–1921: Jugend, Beginn der Karriere als Pianistin, Heirat

Elly Ney wurde am 27. September 1882 als Tochter des Feldwebels Jakobus Ney und der Musiklehrerin Anna Ney in Düsseldorf geboren. Da ihre Mutter nicht in einer Kaserne leben wollte, wechselte der Vater in eine Beamtenstelle nach Bonn. Ihre Kindheit und Jugend war geprägt von einem militaristischen und musischen Elternhaus; der Historiker Michael Kater nennt ihre Erziehung xenophob.

Sie war unter anderem Schülerin von Franz Wüllner und Isidor Seiß sowie von Teodor Leszetycki und Emil von Sauer. Als 10-jährige wurde sie in die Meisterklasse des Kölner Konservatoriums aufgenommen. Als 19-jährige gewann Elly Ney den „Mendelssohn-Preis“ der Stadt Berlin, mit 20 Jahren erhielt sie in Köln den „Ibach-Preis“.

Ab 1904 war sie selbst für einige Jahre Lehrerin der Kölner Meisterklasse. Am 9. Februar 1906 nahm sie dreizehn Klavierstücke für das Reproduktionsklavier Welte-Mignon auf, sicherlich die ältesten von ihr überkommenen Aufnahmen. Sie gab Konzerte und Einführungen in die Musik Beethovens für Bonner Schüler.

1911 heiratete sie den niederländischen Dirigenten und Violinisten Willem van Hoogstraten. Das Paar lebte zunächst in Bad Schlangenbad und später in Bonn. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs verlor Hoogstraten seine Stellung als Kurkapellmeister in Bad Honnef. Zusammen mit dem Cellisten Fritz Otto Reitz gründete das Paar das Elly-Ney-Trio und gab in Deutschland, der Schweiz und in den Niederlanden Konzerte. 1918 bekam das Ehepaar eine Tochter, die spätere Schauspielerin Eleonore van Hoogstraten.

1921 wurde sie Ehrenmitglied des Vereins Beethoven-Haus in Bonn.[1]

1921–1930: Karriere in den USA

Von 1921 an lebte Elly Ney zeitweise in den USA und entwickelte sich zur Spezialistin für Beethoven und Brahms. Zahlreiche Berichte der New York Times aus den 1920er Jahren besprechen ihre Konzerte in Spielorten wie der Carnegie Hall in New York. Bei ihrem Debüt-Konzert in den USA am 15. Oktober 1921 spielte sie nur Beethoven, im zweiten Konzert Brahms, Schubert und Chopin. Hoogstraten leitete mehrere Orchester und wurde 1925 Musikdirektor des Oregon Symphonie Orchesters. Mit Orchestern unter Hoogstratens Leitung gastierte Ney als Solistin in fast allen großen Städten der USA. Auch als Solo-Künstlerin wurde sie für Konzerte überall in den USA engagiert; zum Beispiel trat sie im Rahmen einer Freiluftkonzertreihe Symphonies under the Stars 1929 in Hollywood auf. In den USA entstanden in den 1920er Jahren ihre ersten Plattenaufnahmen. 1928 heiratete sie in zweiter Ehe den Kohlewerkdirektor Paul Allais (1895–1990) aus Chicago, der ihr zuvor einige Jahre bei ihren Konzerten in den USA nachreiste. Diese Ehe hatte nur kurz Bestand.[2] Obwohl nicht mehr verheiratet, lebte Ney mit ihrem ersten Mann Hoogstraten danach weiter in einer Lebensgemeinschaft und feierte 1961 mit ihm Goldene Hochzeit; beide haben ein gemeinsames Grab in Tutzing.

Auch in Deutschland blieb Elly Ney in den 1920er Jahren weiter aktiv. Für ihren Beitrag zum besonders glanzvollen Gelingen des Beethovenfestes 1927 und für ihre internationale Karriere, die auch ihrer Heimatstadt Bonn zu Ansehen verhalf, wurde ihr im selben Jahr die Ehrenbürgerschaft der Stadt Bonn zugesprochen.

1930–1945: Hitlers Pianistin

Ab 1930 verlagerte sie ihren künstlerischen Wirkungskreis wieder nach Europa. Mit dem Geiger Wilhelm Stross und dem Cellisten Ludwig Hoelscher gründete sie 1932 erneut ein Elly-Ney-Trio, welches in verschiedenen Ländern erfolgreiche Auftritte absolvierte.

1933 beantragte Ney, die nach Heirat mit einem Amerikaner und Scheidung staatenlos war, die Wiedereinbürgerung. Angesichts der prominenten Antragstellerin wurde vom zuständigen Beamten die Frage, ob „die Antragstellerin in nationaler Hinsicht als wertvoller Bevölkerungszuwachs anzuerkennen sei“, positiv beantwortet. Sie sei als Künstlerin im deutschen Sinne tätig gewesen, wenngleich ihre Heirat mit einem Amerikaner an sich gegen eine gute deutsche Gesinnung spräche, so der Beurteiler der Stadt Bonn über deren Ehrenbürgerin.[3]

1933 begeisterte sich Elly Ney für Adolf Hitler und wandte sich dem Nationalsozialismus zu. In einem Brief an Willem van Hoogstraten vom März 1933 schrieb sie:

„Eben hörte Hitler 45 Minuten sprechen. Bin tief erschüttert. Eine ungeheure Gewalt. Lies die Rede!  …Das ist Wahrheit einer tief empfindenden und entflammten Menschenseele. Hitler sprach mir aus der Seele über die Kunst. …Endlich wird es ausgesprochen und wird die Bahn frei.“[4]

Am 20. April 1937 wurde sie von Hitler zur Professorin ernannt[5], am 1. Mai 1937 wurde sie Mitglied der NSDAP (Nr. 6.088.559).[6] Für ihre Mitarbeit bei den Olympischen Spielen 1936 verlieh Hitler ihr 1937 eine Erinnerungsmedaille. Ney war Mitglied weiterer nationalsozialistischer Organisationen, unter anderem Ehrenmitglied im Bund Deutscher Mädel (BDM), und hielt Reden an die Jugend, in denen sie Beethoven und die „nordische Musik“ im Geist des Nationalsozialismus deutete. Im Zweiten Weltkrieg, in der Zeit des Generalgouvernements Polen gastierte Elly Ney 1941 auch in Krakau, wo damals die „Philharmonie des Generalgouvernements“ eingerichtet war.[5] Ihre missionarische Musikauffassung bewies sie 1942 in Görlitz, wo sie die zweite Aufführung von Carl Orffs Carmina Burana unter Protest verließ, das Werk als „Kulturschande“ bezeichnete und ein lokales Aufführungsverbot erreichte.[7] Ney spielte im Verlauf des Kriegs zunehmend Konzerte in Lazaretten und Krankenhäusern. 1943 erhielt sie das Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse für Truppenbetreuung.[5] 1944, in der Endphase des Zweiten Weltkriegs wurde sie von Hitler in die Gottbegnadetenliste der unersetzlichen Künstler aufgenommen.[5] In der Anfangsphase der Zeit des Nationalsozialismus gab sie zahlreiche kostenfreie Konzerte für Organisationen der NSDAP und beschwerte sich beim Reichspropagandaministerium über zu wenige staatliche Aufträge als Honorarkünstlerin. Später wurde sie offenkundig häufiger bezahlt, denn für 1943 meldete sie zirka 190.000 Reichsmark Einnahmen.[8]

1937 verlegte Elly Ney ihren Wohnsitz nach Tutzing. Von 1939 bis 1945 lehrte sie zeitweise am Salzburger Mozarteum.

Elly Ney hatte Talent, eine solide Musikausbildung und erlangte zweifelsfrei bereits vor der Zeit des Nationalsozialismus Anerkennung und Ruhm; ihre Karriere wäre in jedem System erfolgreich weiter verlaufen.[9] Einer Interpretin von ihrem Rang wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit auch unter anderen politischen Verhältnissen ein Lehrauftrag und ein Professorentitel angedient worden.[10] Die Bedeutung der Musik Beethovens für den Nationalsozialismus und die Rassegesetze von 1936, die unter anderem Juden die Aufführung der Werke Beethovens untersagten, förderten ihre Karriere in den 1930er Jahren jedoch nachhaltig.

1945–1968: Alterskarriere, Tod

Beethovenhalle in Bonn 1959 nach Wiederaufbau
Ehrengrab für Elly Ney in Tutzing (3. April 2009). Auch ihr Mann und ihre Tochter sind im selben Grab beigesetzt.

Nach Kriegsende sollen auch Einheiten der amerikanischen Besatzungstruppe Elly Ney zu Konzerten eingeladen haben.

Elly Ney hatte in den 1920er und 1930er Jahren maßgeblichen Anteil an der Gestaltung und Entwicklung der Beethovenfesttage in Bonn. Sie war mit dem Elly-Ney-Trio und als Solistin die dominante Musikerin dieser Musikereignisse. Wegen ihrer nationalsozialistischen Verstrickung wurde sie von der Stadt Bonn jedoch in der Nachkriegszeit bis 1952 mit einem Auftrittsverbot belegt.

Trotz ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit konnte Elly Ney in den 1950er Jahren eine Alterskarriere beginnen, die bis wenige Wochen vor ihrem Tod andauerte. In Gefängnissen und Flüchtlingslagern gab sie Konzerte. Sie veröffentlichte 1952 eine Autobiographie und spendete für den Neubau der Bonner Beethovenhalle. Nachdem jedoch durch die Presse verbreitet worden war, dass sie dem rechtsextremistischen Deutschen Kulturwerk Europäischen Geistes nahestand, stellte sie ihre Zahlungen ein.[11] In ihrem Nachlass wurde allerdings ein Sparbuch mit dem Zweck „Spenden für den Wiederaufbau der Beethovenhalle“ gefunden, auf welches bis 1959 Spenden eingingen. Der Betrag von zirka 75.000 DM wurde 1995 für Renovierungsarbeiten an der Beethovenhalle verwendet. Ebenfalls 1952 erhielt sie die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Tutzing in Bayern aufgrund ihrer Verdienste um die Musik und ihrer musikalischen und kulturellen Aktivitäten an ihrem damaligen Wohnort.

Elly Ney spielte noch im hohen Alter schwierige Werke der Klavierliteratur. Sie unternahm ausgedehnte Tourneen und spielte zwischen ihrem 79. und 86. Lebensjahr einen Großteil ihres Repertoires als Solistin oder unter ihrem Lebenspartner Willem van Hoogstraten als Dirigent des Fränkischen Landesorchester Nürnberg auf Stereoschallplatten ein.[12] Ebenso machte sie Film- und Fernsehaufnahmen. Am 6. Februar 1965 gab sie im Kanzlerbungalow für Ludwig Erhard und ausgewählte Gäste ein Hauskonzert.[13] Auch andere bedeutende Politiker der Nachkriegszeit wie Theodor Heuss und Kurt Georg Kiesinger besuchten Konzerte von Elly Ney und würdigten ihre Kunst. Im Herbst 1964 nahm sie als Solistin im Alter von 82 Jahren an einer 19-tägigen Tournee des Berliner Symphonischen Orchesters unter C.A.Bünte durch die Bundesrepublik Deutschland teil. Zu ihrem 85. Geburtstag gab die Stadt Bonn einen Empfang, an dem auch der damalige Bundespräsident Heinrich Lübke teilnahm.

Elly Ney war Klavierlehrerin renommierter Musiker wie zum Beispiel von Franz Hummel.[14]

Sie starb 1968 im 86. Lebensjahr in Tutzing und wurde dort neben ihrem 1965 verstorbenen Ex-Ehemann und Lebenspartner Willem van Hoogstraten beerdigt. Der damalige Oberbürgermeister von Bonn, Wilhelm Daniels, hielt eine Trauerrede.

Künstlerische Bewertung

Autogramm Elly Ney 1965

Bezüglich ihres sogenannten romantischen Klavierspiels, das sich auch bei ihren Zeitgenossen Alfred Cortot oder Edwin Fischer findet und sich vom Klavierspiel späterer Generationen deutlich unterscheidet, schrieb der Musikkritiker Joachim Kaiser: …Immer wieder versuchte sie …, herauszuholen, worüber blendende Pianisten gern hinwegwollen: die Innigkeit.

Siegfried Mauser, Rektor der Hochschule für Musik und Theater München und Professor für Musikwissenschaften, datiert den Leistungshöhepunkt von Elly Ney auf die 1920er Jahre und bewertet ihre späteren Leistungen als die einer durchschnittlichen Pianistin. Mauser bezeichnet Ney als Vertreterin eines kunst-religiösen Beethoven-Interpretationsstils, der von den Nationalsozialisten ähnlich wie die Musik Wagners für ihre Zwecke missbraucht wurde, was Ney andererseits eine Verlängerung ihrer Karriere ermöglichte. Die Qualität von Neys Musikinterpretationen nach 1930 ist laut Mauser geringer als die von Pianisten wie Artur Schnabel oder Edwin Fischer.[15]

Höheres gibt es nichts, als der Gottheit sich mehr nähern als andere und von hier aus die Strahlen der Gottheit unter das Menschengeschlecht zu verbreiten[16] lautet das Schlusswort von Elly Neys Vortrag Wie ich zu Beethoven kam. Das belegt den religiösen und missionarischen Aspekt ihrer Musikinterpretation.

Bei ihrem ersten Konzert in den USA spielte Elly Ney drei Klaviersonaten von Beethoven, Nr. 29 (Hammerklavier), Nr. 23 (Apassionata) und Nr. 14 (Mondscheinsonate) sowie Sechs Variationen für Klavier und Andante favori. Die New York Times schrieb dazu:

„Mme. Ney as a neo-classicist, is no stickler for the letter of the law, Beethovenian or otherwise, but she had ideas about the music, chosen at risk of monotony and anti-climax, and she created a mood unconventional but not inappropriate to the spiritual titan of sculpturesque sounds whose works rank with Angelo and Rodin.“[17]
„Frau Ney ist als Neo-Klassikerin keine Verfechterin der reinen Lehre, der von Beethoven oder anderen, aber sie hat Ideen zur Musik, bevorzugt das Riskieren von Monotonie und Steigerung, und sie erzeugt eine unkonventionelle Stimmung, die aber nicht unangebracht ist für den geistigen Titan skulpturesker Musik, dessen Werke den Rang derer von Angelo und Rodin haben.“

„In den Sympathiebekundungen der Ney- Gläubigen wurde diskret darüber hinweggesehen, daß das Spiel der greisen Pianistin nicht mehr immer sachlicher Kritik standzuhalten vermag, von subjektiver künstlerischer Beurteilung ganz zu schweigen. Diskret ist auch längst Elly Neys pianistischer Großeinsatz im Dritten Reich vergessen. Erfahrene Ney- und Beethoven-Kenner leugnen indes nicht, dass die Altmeisterin mitunter in der Hingabe des Spiels ganze Passagen versehentlich wegläßt.“

Peter Stähle 1965 in der Zeit[13]

„Beim Verklingen der letzten Arietta-Takte herrschte Staunen über die geistige und physische Kapazität der Künstlerin. Als Elly Ney aber dann noch 45 Minuten Zugaben aus dem Ärmel schüttelte, war des Jubels kein Ende. Unter den herausragenden Phänomenen unserer Zeit ist Elly Ney eines der bemerkenswertesten.“

Der Weser-Kurier,1967[18]

„Das Klavierspiel von Elly Ney war weltweit bekannt durch exzessives Temperament verbunden mit Esprit; wie einst die berühmte argentinische Pianistin Teresa Careño vermochte sie das von Haus aus spröde Klavier zum Singen zu bringen; ihre brillante klavieristische Technik vor allem das Legato-Oktavenspiel im Pianissimo wurde in vielen Kritiken bezeugt.“

Hans D. Hoffert, zitiert in Pro Classics[19]

„Hier huldigt eine Grande Dame des Klaviers derart beeindruckend ihren Hausgöttern Beethoven, Mozart und Schubert, dass man geneigt ist, die politischen Verfehlungen ihres Lebens rundheraus gering zu achten. Darin liegt für kritisch reflektierende Hörer ein Dilemma, das selbst unter weniger gestrengen historischen und moralischen Massstäben kaum aufzulösen ist. Und dieser Zwiespalt wird eher mit jedem Takt grösser - so einzigartig und tiefsinnig wirkt dieses Klavierspiel. …Fast schon unerklärlich ist diese ungebrochene Gestaltungskraft bei der Beethoven-Platte, die als Glanzstück das gewaltige Adagio aus der «Hammerklaviersonate» enthält. …Dies ist eine grosse, dabei völlig uneitle Kunst, deren Magie man sich kaum entziehen kann.“

Christian Wildhagen in der Neuen Zürcher Zeitung zu einer Neuveröffentlichung von späten Aufnahmen Elly Neys im Jahr 2003[20]

„Als Kopf des nach ihr benannten Trios nämlich (alternierend mit Florizel von Reuter und Max Strub als Geiger, mit dem Bratschisten Walter Trampler und dem Cellisten Ludwig Hoelscher) weiß Ney sehr wohl zu überzeugen - und zwar just bei den Komponisten, die nicht Beethoven heißen: in einer tiefsinnig schönen Wiedergabe von Schumanns Es-Dur Klavierquartett von 1938, in einem fast aufgekratzten Haydn-Rondo drei Jahre zuvor. In Beethovens Geistertrio hingegen bündeln sich erneut alle Eigenwilligkeiten ihres Spiels, das priesterliche Sich-Versenken in die Partitur, das Erstarren und Verharren auf vertikalen Klangsockeln, die unerbittlich langsamen Tempi jenseits aller Spannungsgesetze und dramaturgischen Zusammenhänge.“

Christine Lemke-Matwey in der Zeit zu einer Neuveröffentlichung von Kammermusik-Aufnahmen im Jahr 2004[21]

Belege und Wertungen zu Elly Neys Nähe zum Nationalsozialismus

  • Am 23. Juni 1935 sagte Elly Ney in ihrer Ansprache zum Auftakt des 5. Volkstümlichen Beethovenfestes in Bonn:
„Wir haben ja das wunderbarste Vorbild an unserem Führer, bei dem jedes Wort und jede Handlung eine Wiedergabe ist von heiligster Überzeugung, von unerschütterlichem Glauben. Diesen Glauben wollen wir doch in uns hüten und stärken, er ist unser Stern, dem wir treu bleiben wollen, er ist unser Quell, aus dem die göttliche Musik unseres Meisters entsprang. …Was ist denn klarer, wahrer, echter als die Musik unseres Beethoven? Gerade diese Musik brauchen wir heute, die Musik des Kämpfers und Siegers für die Kämpfenden und Siegenden. Das ist die Quelle, die im Herzen unseres Volkes als Gottesgabe verborgen liegt, die uns erlöst vom Banne des Feindlichen, Fremden, die uns zur Besinnung führt auf unsere Pflichten für unser Volk, unsere Jugend.“[22]
  • Nachdem sie am 20. April 1937 von Hitler zur Professorin ernannt worden war, schrieb sie in einem Danktelegramm an Reichskulturwart Hans Hinkel vom Propagandaministerium:
„Es wird weiterhin mein heißes Bestreben sein, unserer Jugend die Einheit des gewaltigen Geschehens durch unseren Führer mit den erhabenen Schöpfungen unserer Meister nahezubringen.“[5][23]
  • In einem Telegramm an Adolf Hitler vom 17. Dezember 1938 heißt es:
„Mein Führer, nach meinem Berliner Schubert-Abend in der Philharmonie lebte aufs neue mein sehnlichster Wunsch auf, Ihnen, mein Führer, einmal Schubert vorspielen zu dürfen. Seit Jahren war es mein grösster Wunsch, meinen innigverehrten Führer an dieser ergreifenden Sprache der Ostmark teilnehmen zu lassen.“[24]
  • 1938 sagte sie in einem Arbeitslager der Reichsjugendführung:
„Die Jugend vertraut ihren Führern bedingungslos, weil diese sich die idealistischen, von Adolf Hitler vorgeschriebenen Ziele zu eigen gemacht haben.“[5]
  • 1940 schrieb sie in einem Brief an das Reichspropagandaministerium über eine Reise in die besetzen Niederlande:
„Es ist mir nicht sehr angenehm, daß ich dort im Hotel Central wohnen muß. Jedoch hoffe ich, daß sich dort keine Juden mehr aufhalten, so wie es früher war.“[5]
  • Aus privaten Briefen ihres Nachlasses in Bonn ergeben sich zahlreiche weitere Belege ihres Antisemitismus und ihrer Unterstützung der Ideologie des Nationalsozialismus, zum Beispiel teilte sie im Mai 1933 Willem van Hoogstraten in einem Brief mit, dass sie die Bücherverbrennung der Nationalsozialisten teile. In einem weiteren Brief zeigte sie sich begeistert von der Entfernung jüdischer Musiker aus staatlich finanzierten Stellen und die Folgen von Boykott-Aufrufen für die Konzerte jüdischer Musiker. Diese seien „ausgespielt“, während ihre eigenen Konzerte ausverkauft seien.[25] 1933 empfand es Elly Ney als Zumutung, für Rudolf Serkin in Hamburg einzuspringen, der nach dem Reichstagsbrand am 28. Februar 1933 auf Druck aus Berlin für das Reichs-Brahmsfest in Hamburg ausgeladen wurde.[26] Ihrem Lebenspartner Willem van Hoogstraten teilte sie in einem Brief mit: …aber inzwischen erlebe ich doch, wie ohne Gewalttaten aber doch tatsächlich die Christen jahrelang durch die Juden unterdrückt waren. …Sympathisch ist es mir nicht, für Serkin in Hamburg zu spielen. Ich leide darunter und kann es nur, wenn ich an das Werk allein denke.[4] Elly Ney spielte auf dem Hamburger Reichs-Brahmsfest an Stelle von Rudolf Serkin.[27] ( Rudolf Serkin kannte diese Abneigung vermutlich nicht. Er würdigte Elly Neys Klavierspiel; die Abendzeitung München zitierte ihn im Nachruf bei Elly Neys Tod.)

Hinweise auf eine unmittelbare Schädigung anderer Personen durch Elly Ney etwa durch Denunziation gibt es nicht. Allerdings gibt es auch keine Hinweise, dass sie wie Wilhelm Furtwängler ihre Kooperation mit den Nationalsozialisten nutzte, um für verfolgte Personen einzutreten. Elly Ney hatte persönlichen Umgang mit vielen prominenten Politikern der NSDAP, es ist jedoch nur ein persönliches Zusammentreffen mit Hitler belegt.

Der Historiker Michael Kater kommt auf Grund der vorliegenden Quellen zu dem Urteil, dass Ney eine fanatische Nationalsozialistin war und ihr unverbrüchlicher Antisemitismus einmalig unter den herausragenden Musikern jener Zeit. Der Historiker Hans Mommsen zählt Elly Ney zu den Personen, die die Nazi-Diktatur aktiv getragen und moralisch gestützt haben.[28]

Nach Interpretation von Beatrix Borchard setzte Ney das System Beethoven ein, um den Zweiten Weltkrieg als kulturellen Abwehrkampf gegen Klänge und Rhythmen, welche sie wie den Jazz als minderwertig und artgefährlich sah, zu rechtfertigen. Ney zitierte häufig bei Kerzenschein das Heiligenstädter Testament, ehe sie ihr Konzert begann.[29] Nach Berichten der New York Times und des Hamburger Abendblatts hat Elly Ney ihre Konzerte mit dem Hitlergruß eröffnet.

Kurt Wolff, ein nach New York emigrierter Jugendfreund von Elly Ney, schrieb an ihren Lebenspartner Willem van Hoogstraten in einem Brief aus dem Jahr 1947, dass er es bei ihrer Leidenschaft und ihrem Temperament sehr gut verstehe, dass sie 1933 auf die „braunen Götter“ reingefallen sei. Er fragte aber, wie es sein könne, dass sie 1937 in die Partei eintrat und zwischenzeitlich nicht bemerkte, was vorging.[30]

Der 1952 amtierende Oberbürgermeister von Bonn Peter Maria Busen erklärte, Elly Ney habe ihm bei einem Besuch mündlich mitgeteilt, sie sei den Täuschungen des Nationalsozialismus erlegen wie andere und bedaure das tief und ehrlich. Mit Entsetzen habe sie später die Erkenntnis von dem verderblichen Einfluss des Nationalsozialismus und von seinen Verbrechen gewonnen. Bonn nahm nach dieser Einlassung ein Auftrittsverbot zurück. Zuvor hatte sich im Stadtrat von Bonn mehrfach die Fraktion der FDP für eine Aufhebung des Auftrittsverbots eingesetzt; eine Fürsprache des Ney-Bewunderers Theodor Heuss wird vermutet.[31][32]

Wilhelm Hausenstein schrieb in seinen Tagebüchern:

„Es wurde mir glaubwürdig erzählt, dass amerikanische Offiziere nazistische Künstler heranholen, in privater, aber (bei Offizieren) doch immerhin offiziöser Form. So sei Elly Ney im Wagen zu einem General geholt worden, nach Bad Heilbronn, wenn ich es richtig behalten habe. Sie ist das Exemplar eines ebenso dummen wie talentierten Künstlertums; ihr Hitlerismus war die aufgelegte Blödheit (vielleicht mit einiger Hysterie vermischt) und ist, wenn überhaupt, so aus der Blödheit zu einem Teil exculpabel.“ [33]

In ihrer Autobiografie ging Elly Ney nicht auf ihre nationalsozialistische Vergangenheit ein, eine öffentliche Erklärung und Distanzierung ist nicht bekannt. Das wird kontrovers als Scham oder Starrsinn beurteilt.

Ehrungen

  • Josef Weinheber, Hans Paul von Wolzogen, Heinrich Lersch, Agnes Miegel und Ina Seidel widmeten ihr Gedichte[5]
  • 1927 Ehrenbürgerin von Bonn
  • 1937 Ernennung zum Professor honoris causa durch Hitler
  • 1937 Silberne Olympia-Erinnerungsmedaille für den Einsatz bei den Olympischen Spielen 1936 durch Hitler
  • 1937 Portraitierung durch den Maler Hans Trimborn. (Elly Ney war mit dem Maler und Musiker Hans Trimborn befreundet. Trimborn stand dem Nationalsozialismus anders als Ney distanziert gegenüber; sein expressionistisches Bild steht im Widerspruch zur damaligen Kunstdoktrin. Es ist unklar, ob Ney es sich deswegen nicht schenken ließ und es auch nicht erwarb und ob Trimborn damit seine Kritik an Ney ausdrücken wollte.[34])
  • In den frühen 1940er Jahren erhielt Elly Ney die Beethoven-Medaille der Stadt Bonn.
  • 1943 Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse für Truppenbetreuung
  • 1944 Ehrenmitglied der Universität Rostock
  • 1952 Ehrenbürgerin von Tutzing[5]
  • 1967 Konzert und Empfang durch die Stadt Bonn zum 85. Geburtstag

Debatte über Ehrungen

Nach Elly Ney benannte Straße in Tutzing (3. April 2009). Das Zusatzschild "Ehrenbürgerin" wurde entfernt
Alte Beschriftung des Elly-Ney-Denkmals an der Brahmspromenade in Tutzing.(3. April 2009) Die Tafel wurde 2010 ersetzt.
Der Text der neuen Tafel erinnert an die nationalsozialistische Vergangenheit der Pianistin. Der Hinweis auf die Ehrenbürgerschaft fehlt.
Elly-Ney-Denkmal an der Brahmspromenade in Tutzing, Detail (3. April 2009). Die rote Farbe sind Reste einer Beschädigung durch Unbekannte nach der umstrittenen Entscheidung des Tutzinger Gemeinderats, das Denkmal der in den Nationalsozialismus verstrickten Künstlerin nicht zu entfernen.

2008 begann in der Gemeinde Tutzing eine Debatte über die Ehrung von Elly Ney, die bundesweite Aufmerksamkeit erregte. Elly Ney ist Ehrenbürgerin der Gemeinde, ferner ist dort eine Straße nach ihr benannt und ihr wurde ein Denkmal an einer Promenade am Starnberger See gewidmet. Der bei der Kommunalwahl 2008 erstmals gewählte parteifreie Bürgermeister Stephan Wanner ließ ein Bild von Elly Ney im Rathaus entfernen, was die Debatte auslöste. Unter anderem sprach sich die Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, gegen die fortgesetzte Ehrung wegen der unzweifelhaft feststehenden antisemitischen Haltung von Elly Ney aus. Am 25. Januar 2009 veranstaltete die Evangelische Akademie Tutzing eine Podiumsdiskussion zur Ney-Problematik über Erinnerungskultur, die vom Fernsehen des Bayerischen Rundfunks am 31. Januar 2009 gesendet wurde.

Michael Kater, emeritierter Professor für Geschichte an der York-Universität in Toronto und Autor des Fachbuchs Die mißbrauchte Muse. Musiker und Komponisten im Dritten Reich, empfahl in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung deutliche Distanzierung. Er bewertete Ney als „abstoßende Figur der deutschen Musikgeschichte“. Ihr Antisemitismus sei unentschuldbar und teilweise schlicht egoistisch durch ihr lästige Konkurrenz jüdischer Musiker motiviert.[26]

Hans Maier, Bayerischer Staatsminister a. D. und Professor für Geschichte und Politikwissenschaften, hält zur Beurteilung die Frage, ob sich Ney in der Nachkriegszeit vom Nationalsozialismus distanziert hat, für entscheidend. Wenige dazu vorhandene Dokumente werden jedoch kontrovers beurteilt. Maier vertritt die Auffassung, dass geehrte Künstler nicht unbedingt Vorbild-Qualitäten in ihrem gesamten Wirken haben müssen.

Der Gemeinderat von Tutzing beschloss am 9. Februar 2009 gegen den Antrag des parteifreien Bürgermeisters, das Elly-Ney-Denkmal an seinem Platz zu belassen, aber ein Zusatzschild mit einer Information zu ihrer nationalsozialistischen Verstrickung anzubringen. Über die Ehrenbürgerschaft müsse man nicht beraten, da diese mit ihrem Tod erloschen sei. Auf diesen juristisch zutreffenden Sachverhalt haben andere Gemeinden in ähnlichen Fällen mit der symbolischen Aberkennung einer historischen Ehrenbürgerschaft reagiert. Von dieser Möglichkeit der posthumen Aberkennung machte der Gemeinderat von Tutzing auf derselben Sitzung vom 9. Februar 2009 im Fall des früheren Münchner Gauleiters und Gründers des Konzentrationslagers Dachau Adolf Wagner Gebrauch, da in seinem Fall ein unterschiedlicher Unrechtsgehalt vorliege, Elly Ney sei hingegen nur „aktive Mitläuferin“ gewesen. Die in Vergessenheit geratene historische Ehrenbürgerschaft von Wagner in Tutzing war im Verlauf der Ney-Diskussion bekannt geworden. Das Ehrengrab von Elly Ney in Tutzing soll weiter auf Kosten der Gemeinde gepflegt werden, der Begriff Ehrenbürger soll aus der Beschriftung des Elly-Ney-Denkmals und der Elly-Ney-Straße entfernt werden. Der Gemeinderat distanzierte sich von den antisemitischen Aussagen von Elly Ney und ihrer Unterstützung des Nationalsozialismus.[35][36][37][38][39]

Die Entscheidung wurde kritisch kommentiert, so von der Osnabrücker Zeitung als „beschämende Peinlichkeit“[40]. Gerhard Summer schrieb in der Süddeutschen Zeitung: „Eine distanzierte Ehrung jedenfalls gibt es nicht - entweder man steht zu jemanden oder nicht.“[41] Die Elly-Ney-Gedenkstatue wurde am 11. Februar 2009 von unbekannten Tätern beschädigt; ein Zusammenhang mit der Entscheidung des Tutzinger Gemeinderats über das Denkmal wird vermutet.

Die Entscheidung über eine Neubeschriftung des Elly-Ney-Denkmals vertagte der Gemeinderat von Tutzing auf seiner Sitzung vom 16. Juni auf den 7. Juli 2009, da man sich noch nicht auf eine Formulierung einigen konnte. Unter anderem war von dem in Tutzing lebenden Journalisten Heinz Klaus Mertes das Augustinus-Zitat "Bekämpfe den Irrtum, nicht den, der irrt!" vorgeschlagen worden.[42] Die Gemeinde Tutzing teilte auf ihrer Internetseite im Juli 2009 mit: „Die Geschichte in ihrer Gesamtheit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und davor zu warnen, sich als Nutznießer von totalitären Systemen vereinnahmen zu lassen, ist Absicht dieser Tafel. “ Der Satz steht so auf der neuen Tafel, wodurch das ehrende Denkmal tendenziell zu einem Mahnmal umdefiniert wird.

Kritische Auseinandersetzung in der Musikkultur

2008 wurde zur Erinnerung an den Pianisten Karlrobert Kreiten im Rahmen der Beethovenfesttage in Bonn ein von Hans Christian Schmidt-Banse zusammengestelltes „Concerto Recitativo“ mit Titel An diesem unglückseligen 3. Mai des Jahres 1943 aufgeführt. Kreiten hat sich im privaten Kreis kritisch zum Nationalsozialismus geäußert und war nach Denunziation hingerichtet worden. Dem wurde in den verlesenen Texten das Verhalten von Elly Ney gegenübergestellt, die sich, ihre Kunst und die Musik Beethovens in den Dienst des Nationalsozialismus gestellt hat.

Trivia

Elly Ney wurde auch als Reichsklaviergroßmutter, Witwe Beethoven und später als Hitlers Pianistin bezeichnet. Dieses letztere Epitheton ist jedoch missverständlich, da es Ney trotz einiger Versuche nicht gelang, Hitler persönlich vorspielen; ihre Unterstützung bezog sich auf das nationalsozialistische Regime.

Mauricio Kagel ließ in seinem Film Ludwig van eine Elly Ney darstellende Karikatur in einer satirischen Sequenz die Waldstein-Sonate spielen und Beethoven zitieren.

Der amerikanische, in Wien ansässige, renommierte Begleit-Pianist und Puppenspieler Norman Shetler, ein großer Verehrer von Elly Ney, lässt bei seinen Aufführungen eine Puppe namens "Nelly Ey" auftreten, die zu den Klavierklängen von Beethovens 5. Sinfonie mit ganzem Körpereinsatz auf ein kleines Klavier eindrischt.

Veröffentlichungen

  • Ein Leben für die Musik. Schneekluth Verlag, Würzburg 1952

Literatur

  • Heinrich Schindler: Elly Ney. Verlag Günter Olzog, Köln u. a. 1957, (Rheinische Porträts 7).
  • Joachim Kaiser: Große Pianisten in unserer Zeit. 5. erweiterte Auflage. Piper Verlag, München u. a. 1982, ISBN 3-492-02810-1.
  • Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich: Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5.
  • Fred K. Prieberg: Musik im NS-Staat. Dittrich, Köln 2000. ISBN 3-920862-66-X.
  • Ernst Probst: Superfrauen. Band 10: Tanz und Musik. Eigenverlag, Mainz-Kostheim 2001. ISBN 3-935718-18-7.
  • Heinrich Vogel: Aus den Tagebüchern von Elly Ney. Verlag Hans Schneider, Tutzing 1979, ISBN 3-7952-0252-3.
  • Michael H. Kater: Die mißbrauchte Muse. Musiker und Komponisten im Dritten Reich. Europa Verlag, München u. a. 1998, ISBN 978-3-203-79004-6.
  • Michael H. Kater, Albrecht Riethmüller (Hrsg.): Music and Nazism. Art under Tyranny. 1933 - 1945. 2. Auflage. Laaber-Verlag, Laaber 2004, ISBN 978-3-89007-516-7, (International Conference on the Relationship between Nazi Politics and Music, Toronto, 14. - 17. Oktober 1999).

Einzelnachweise

  1. Elly Ney, Brief an den Verein Beethoven-Haus in Bonn, Charlottenburg, 2. Februar 1921, Autograph. In: Beethoven-Haus Bonn. Digitalarchiv, abgerufen am 4. Februar 2009
  2. Pianistinnen. abgerufen am 4. Februar 2009
  3. Manfred van Rey: „Beethoven–Bonn–Elly Ney“ Ein schwieriges Verhältnis. In: Bonner Geschichtsblätter Band 51/52. S. 458
  4. a b Manfred van Rey: „Beethoven–Bonn–Elly Ney“ Ein schwieriges Verhältnis. In: Bonner Geschichtsblätter Band 51/52. S. 457
  5. a b c d e f g h i Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 432.
  6. Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945, CD-Rom-Lexikon, Kiel 2004, S. 4.852.
  7. Prieberg, Handbuch, S. 4.862.
  8. Mitteilung ihres Sekretariats an den Sondertreuhänder für kulturschaffende Berufe vom 19. November 1944. 180.708 RM Einnahmen zuzüglich 9.000 RM Vergütung für Lehrtätigkeit am Mozarteum.
  9. Michael H. Kater: Die mißbrauchte Muse. Musiker und Komponisten im Dritten Reich. Europa Verlag Hamburg, 1998,S. 66,ISBN 978-3203790046
  10. Prof. Mauser In:Die Pianistin Elly Ney Erinnerungskultur – Wie gehen Eliten mit Diktatur um?, TV-Sendung des Bayerischen Rundfunk, Erstausstrahlung am 31. Januar 2009, 22:30 Uhr, in BR Alpha
  11. Prieberg, Handbuch, S. 4.866.
  12. Siehe Eintrag im Katalog des Deutschen Musikarchivs.
  13. a b Peter Stähle: Na Amen, arme Elly Ney. In Die Zeit, Nr. 15, 9. April 1964
  14. Das Psychogramm eines Massenmörders. In nachrichten.at, abgerufen am 4. Februar 2009
  15. Die Pianistin Elly Ney Erinnerungskultur – Wie gehen Eliten mit Diktatur um?, TV-Sendung des Bayerischen Rundfunk, Erstausstrahlung am 31. Januar 2009, 22:30 Uhr, in BR Alpha
  16. zitiert nach Georg Friedrich Kühn: Romantikerin am Klavier. In: Deutschlandradio Online, erschienen am 27. September 2007, abgerufen am 4. Februar 2009
  17. Elly Ney makes her Debut. In: The New York Times, 16. Oktober 1921,S. 22
  18. zitiert nach Die letzten Konzerte von Elly Ney. In: Pro Classic, abgerufen am 4. Februar 2009
  19. Elly Ney - Pro Classics Künstler Biografie und Diskografie.In: Pro Classic, abgerufen am 4. Februar 2009
  20. Christian Wildhagen: Moral und Magie Späte Aufnahmen von Elly Ney. In: NZZ Online, erschienen am 16. April 2003, abgerufen am 4. Februar 2009
  21. Christine Lemke-Matwey:Pianistisches Poesiealbum. In: Die Zeit online, erschienen in Ausgabe 31/2004, abgerufen am 10. Februar 2009
  22. Manfred van Rey: „Beethoven–Bonn–Elly Ney“ Ein schwieriges Verhältnis. In: Bonner Geschichtsblätter Band 51/52. S. 465
  23. Scan des Telegramms von Ney an Reichskulturwart Hinkel. In: Gemeinde Tutzing, abgerufen am 2. Februar 2009
  24. Scan des Telegramms von Ney an Adolf Hitler vom 17. Dezember 1938. In: Gemeinde Tutzing, abgerufen am 2. Februar 2009
  25. Manfred van Rey: „Beethoven–Bonn–Elly Ney“ Ein schwieriges Verhältnis. In: Bonner Geschichtsblätter Band 51/52. S. 456–457
  26. a b Interview mit Michael Kater: Ney sah im Nationalsozialismus eine Waffe gegen das Judentum. In: Süddeutsche Zeitung, 17. Januar 2009, S. R2 Lokalbeilage Starnberg
  27. Das Reichs-Brahmsfest 1933 in Hamburg - Rekonstruktion und Dokumentation. In: Uni-Hamburg.de, abgerufen am 6. Februar 2009
  28. Interview im Rahmen der Berichterstattung „Elly Ney“ im ARD Nachtmagazin am 10. Februar 2009, 0:20 Uhr
  29. Beatrix Borchard: Beethoven, Männlichkeitskonstruktionen im Bereich der Musik In: Martina Kessel (Hrsg.) Kunst, Geschlecht, Politik, Campus Verlag, 2005, S. 78, ISBN 978-3593375403
  30. Ansichten eines Freundes aus New York. Veröffentlichung des Briefes von Kurt Wolff. In: Starnberger Merkur, 24. Januar 2009, S. 12
  31. Manfred van Rey: „Beethoven–Bonn–Elly Ney“ Ein schwieriges Verhältnis. In: Bonner Geschichtsblätter Band 51/52. S. 449–499
  32. Theodor Heuss verstand sich zudem als Versöhner, in diesem Fall der Stadt Bonn mit ihrer Ehrenbürgerin. Zudem gingen im Bundespräsidialamt zahlreiche Briefe von Bürgern ein, die sich für Elly Ney einsetzten. Die FDP-Fraktion im Bonner Stadtrat argumentierte, man könne Menschen, die politisch geirrt haben, nicht auf ewig verdammen. Auch ein kommunistischer Abgeordneter argumentierte, dass eine derartige politische Betätigung, wie sei Frau Ney nachgesagt würde, nicht mehr schwer wiege. Er verwies auf frühere SS-Männer im Dienst der Bonner Polizei. Quelle: Manfred van Rey: „Beethoven–Bonn–Elly Ney“ Ein schwieriges Verhältnis. In: Bonner Geschichtsblätter Band 51/52.S. 490
  33. Wilhelm Hausenstein: Licht unter dem Horizont Tagebücher 1943 bis 1946. Bruckmann, München, 1967, S. 400
  34. Johannes C.B. Janssen: Hans Trimborn, Inaugural-Dissertation Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn 2002, S. 146
  35. Aktive Mitläuferin, keine Verbrecherin. In: Sueddeutsche Zeitung online, erschienen am 11. Februar 2009, abgerufen am 12. Februar 2009
  36. Tutzinger Ehrenbürgerwürde wird Pianistin Elly Ney nicht aberkannt. In: nmz Neue Musikzeitung online, erschienen am 10. Februar 2009, abgerufen am 10. Februar 2009
  37. Berichterstattung im ARD Nachtmagazin am 10. Februar 2009, 0:20 Uhr
  38. Weitere Berichte zu dieser Diskussion aus der Lokalpresse, Münchner Merkur, Ausgabe Weilheim
  39. Ein Antrag auf posthume Aberkennung der Ehrenbürgerschaft wurde im Gemeinderat Tutzing mit 2:17 Stimmen abgelehnt. Für die Beibehaltung des Namens Elly-Ney-Straße stimmten 14, dagegen 5 Gemeinderäte. Die weitere Pflege des Ehrengrabs auf Kosten der Gemeinde wurde mit 11:8 Stimmen beschlossen. Für eine Entfernung des Ney-Denkmals an der Brahms-Promenade stimmten 6, dagegen 13 Gemeinderäte. Quelle: Süddeutsche Zeitung, Regionalbeilage Starnberg, 11. Februar 2009, S. R1
  40. Tutzing Ehrenbürgerschaft Ney, In: Presseportal, abgerufen am 11. Februar 2009
  41. Gerhard Summer: Gespaltene Würdigung. In: Süddeutsche Zeitung, Regionalbeilage Starnberg, 11. Februar 2009, S. R1
  42. Auf der Suche nach den rechten Worten. In: Süddeutsche Zeitung, Regionalbeilage Starnberg, 18. Juni 2009, S. R1

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