- Ergokratie
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Heinrich Färber (* 22. September 1864 in Neu Sandez (heute Nowy Sącz, Polen); † 15. Dezember 1941 in Litzmannstadt (Łódź)) war ein österreichischer Nationalökonom und Begründer der Ergokratie, einer alternativen Wirtschaftstheorie.
Der gelernte Goldschmied wanderte nach Brasilien aus und brachte es dort zu Wohlstand. Nach Wien zurück gekehrt widmete er sich der Verbreitung seiner Lehre.
1941 wurde er in das Ghetto Litzmannstadt (Łódź) deportiert, wo er verstarb. Es wird auch ein Selbstmord für möglich gehalten.
Inhaltsverzeichnis
Ergokratie
Die Ergokratie (griechisch ergon = Werk, Arbeit, Leistung) ist eine alternative Wirtschaftslehre, die bisher nur als theoretisches Modell existiert. Ihr Begründer Heinrich Färber war vor allem in der Zeit zwischen den Weltkriegen aktiv und gab mehrere Werke heraus. Im Kern fordert die Ergokratie ein nachhaltigeres Agieren, das weniger dem Wirtschaftswachstum als der langfristigen Stabilität förderlich sein soll. Als Hauptübel der bestehenden Wirtschaftsordnung wird das Zinssystem gebrandmarkt, das laut ergokratischer Auffassung höchst ungerecht ist und einen Teufelskreis darstellt.
Seine Form der Kapitalismuskritik fand Anklang bei Anhängern sowohl linker als auch rechter Parteien.
In Österreich trat bei der Nationalratswahl 1949 eine Partei namens Vierte Partei (Ergokraten) an, sie erreichte 7.134 Stimmen und verfehlte damit klar den Einzug ins Parlament.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Die Irrlehre Silvio Gesells, Graz 1996 - ISBN 3-901805-03-6
- Wiener Theorie der Buchhaltung oder die Buchungseinheit. Eine grundlegende Entdeckung für die Wissenschaft und Praxis, FINANZ-ERGOKRATIE-Verlag Neuauflage 1997 (org. 1917), ISBN 3-901805-17-6
- Das ergokratische Evangelium, FINANZ-ERGOKRATIE-Verlag, Neuauflage 2000 (org. 1940) ,ISBN 3-901805-08-7
- Das Geldproblem als Grundlage zur Sanierung der Weltwirtschaft, FINANZ-ERGOKRATIE-Verlag, Neuauflage 1997 (org. 1922), ISBN 3-901805-07-9
- Kritik der Volkswirtschaftslehre, FINANZ-ERGOKRATIE-Verlag, Neuauflage 1997 (org. 1923) ,ISBN 3-901805-05-2
Literatur
- Karl Mocnik, Leben und Werk des österreichischen Nationalökonomen H. Färber, FINANZ-ERGOKRATIE-Verlag, 1997, ISBN 3-901805-28-1
Weblinks
- Literatur von und über Heinrich Färber im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Artikel Heinrich Färber im Österreich-Lexikon von aeiou
- Abhandlung über Färbers Lehre
Personendaten NAME Färber, Heinrich KURZBESCHREIBUNG österreichischer Nationalökonom GEBURTSDATUM 22. September 1864 GEBURTSORT Neu Sandez, Polen STERBEDATUM 15. Dezember 1941 STERBEORT Litzmannstadt
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