- Ain't Misbehavin'
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Ain’t Misbehavin’ ist ein Song von Fats Waller/Harry Brooks mit dem Text von Andy Razaf von 1929, der für das Musical Hot Chocolates entstand.
Ain’t Misbehavin’ ist eine frühe Swing-Komposition mit 32 Takten, Form AABA, in einem langsam bis mäßig schnellen Tempo. Der Song wurde bei der Uraufführung des Musicals im Connie’s Inn in Harlem als Öffnungsnummer von Margaret Simms und Paul Bass gesungen, um dann später im Stück noch einmal von Russell Woodings Hallelujah Singers aufgenommen zu werden. Bei der Übernahme von Hot Chocolates ans Broadway im gleichen Jahr überzeugte Louis Armstrong die Regie, dass er zusätzlich den Song noch als Zwischenspiel auf der Trompete spielte. Letztlich war dies der Beginn seines internationalen Ruhms.
Verschiedene Aufnahmen des Songs kamen 1929 unterschiedlich weit in der US-Hitparade:
- Leo Reisman and His Orchestra (mit Sänger Lew Conrad, #2)
- Louis Armstrong (#7)
- Bill Bojangles Robinson (mit Irving Mills & His Hotsy Totsy Gang , #8)
- Gene Austin (mit Leonard Joy & His Orchestra, #9)
- Ruth Etting (#16)
- Fats Waller Instrumentalversion, #17)
Außerdem wurde die Komposition 1937 von Teddy Wilson und seinem Quartett eingespielt (das mit seiner Instrumentalversion bis auf Platz 6 der Hitparade kam. 1943 wurde Ain’t Misbehavin’ auch in dem Film Stormy Weather verwendet, in dem auch Fats Waller selbst mitspielt.
Weitere Versionen existieren von Count Basie, Sidney Bechet, Earl Bostic, Ray Brown, Ray Charles, Duke Ellington, Benny Goodman, Coleman Hawkins, Tiny Grimes, Woody Herman, Jutta Hipp, Helen Humes, Harry James, Gene Krupa, Jelly Roll Morton, Quintette du Hot Club de France, Zoot Sims/Bob Brookmeyer, Art Tatum, Jimmy Witherspoon und Cootie Williams. Von den unzähligen gesungenen Versionen von Ain’t Misbehavin’ ragen besonders die von Sarah Vaughan mit Miles Davis sowie die von Dinah Washington hervor.
In der zweiten Hälfte der 50er Jahre entdeckten dann die Rock ’n’ Roller das Lied für sich, so gab es Versionen von Johnnie Ray, der 1956 damit sogar in die britischen Charts kam, Bill Haley & His Comets und anderen. 1960 hatten Tommy Bruce & The Bruisers mit dem Lied ihren größten Erfolg: Sie erreichten Platz 3 in Großbritannien.
In den 70er Jahren diente das Lied als Titelsong für ein mit dem Tony Award ausgezeichnetes Broadway-Musical, das sich mit der schwarzen Musik der 20er und 30er befasste. Und schließlich eroberte Ain’t Misbehavin’ auch noch ein weiteres Musikgenre: Hank Williams Jr. brachte das Lied 1986 auf Platz 1 der US Country Charts.
1984 wurde die Originalaufnahme von Ain’t Misbehavin’ in die Grammy Hall of Fame aufgenommen. 2001 wurde es von der Verband der US-amerikanischen Musikindustrie auf Platz 41 der Songs des 20. Jahrhunderts gewählt und drei Jahre später nahm der Library of Congress Wallers Original in die National Recording Registry, ein Verzeichnis kulturell bedeutender Tonaufzeichnungen, auf.
Literatur/Quelle
- Bohländer, Carlo u.a: Reclams Jazzführer; Reclam, Stuttgart, 1990
- Musikalische Analyse und Rezeption bei JazzStandards.com
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