Erik I. (Norwegen)

Erik I. (Norwegen)

Erik I. (norw. Eirik I.) (* um 885; † 954), genannt Eiríkr blóðøx (Blutaxt), war der zweite König Norwegens (933935) und der älteste Sohn von Harald I.

Gunnhild erfährt von Eriks Tod

Sein Vater hatte ihn entgegen dem damals geltenden Erbrecht, das eine gleiche Verteilung der Hinterlassenschaft unter den Erben vorsah, zum Alleinerben und Nachfolger bestimmt. Als Grund für diese Auszeichnung wird angegeben, dass seine Mutter, Ragnhild die Mächtige von Jylland, ebenfalls aus königlichem Geschlecht stammte. Seine Vorrangstellung gegenüber den übrigen Brüdern wurde durch die Ehe mit Gunnhild, der Tochter des dänischen Königs Gorm des Alten, der mit dieser Ehe die dänische Königsmacht wieder zu stabilisieren hoffte, unterstrichen. Ihr Bruder war später der mächtige König Harald Blåtand, der auch König von Norwegen wurde. Die Söhne respektierten diese Entscheidung des Vaters nicht, und so kam es schon zu Lebzeiten Haralds zu Kämpfen zwischen den Söhnen.

Nach seiner Machtübernahme begann Erik angeblich damit, seine 18 Brüder hinzurichten, ausgenommen seinen Nachfolger Haakon I., der in England lebte. Er hatte allerdings ziemlich sicher keine 18 Brüder, wie im Artikel über Harald Hårfagre näher dargelegt wird.

Alle Sagas berichten lediglich, dass Erik König in Vestland – und nur dort – gewesen sei. Ihm misslang allerdings so viel, dass er nach zwei Jahren außer Landes gehen musste, und Håkon kehrte aus England zurück. Einige Sagas behaupten, weitsichtige Männer hätten Håkon geholt, als sie mit Erik unzufrieden geworden seien, andere Sagas lassen Håkon aus eigenem Antrieb zurückkehren, um die Königsmacht zu übernehmen.

Man weiß nicht, wohin sich Erik wandte, als er Norwegen verließ, möglicherweise zog er nach England. Er versuchte zwischendurch auch vergeblich, in Trøndelag seine Regentschaft zurückzugewinnen. Am Ende seines Lebens wird von ihm als König in Königreich Jorvik (= York) berichtet.

Eriks Herrschaft in Jorvik traf auf heftige Opposition, und er starb 954 in der Schlacht bei Stainmore, Westmorland, gegen seinen Rivalen König Magnus, Sohn des Königs Olav Kvaran von Dublin.

Vorgänger Amt Nachfolger
Harald I. König von Norwegen
933–935
Haakon I.

Literatur

  • Finnur Jónsson (red.): Den norsk-islandske skjaldedigtning,B. Rettet tekst, bd. 1, København 1912 f.
  • H. Koht: biografi i NBL1,bd. 3, 1926
  • d.s.: “Når levde Harald Hårfagre og sønene hans?”, i HT,bd. 27, 1927, s.146–169
  • Ólafia Einarsdóttir: “Dateringen af Harald hårfagers død”, i HT,bd. 47, 1968, s. 15–34
  • E. M. Stenton: Anglo-Saxon England,Oxford 1975
  • D. Whitelock (red.): English Historical Documents,vol. 1, London 1979
  • K. von See: “Zwei eddische Preislieder: Eiríksmál und Hákonarmál”, i d.s.: Edda, Saga, Skaldendichtung. Aufsätze zur skandinavischen Literatur des Mittelalter,Heidelberg 1981, s. 318–328
  • P. Sawyer: “The Last Scandinavian Kings of York”, i Northern History,vol. 31, 1995, s. 39–44

Weblinks


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