Ernest Just

Ernest Just
Ernest Just.

Ernest Everett Just (* 14. August 1883 in Charleston, South Carolina; † 27. Oktober 1941) war ein US-amerikanischer Biologe afroamerikanischer Abstammung. Just sprach sich dafür aus, Zellen unter normalen Bedingungen statt im Labor zu studieren. Seine bedeutendsten Arbeiten beschäftigten sich mit der Oberfläche der Eizelle.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Kindheit und Jugend

Just wurde 1883 in Charleston, South Carolina, als Sohn von Charles Frazier Just Jr. und Mary Matthews Just geboren. Sein Vater und sein Großvater waren Dockarbeiter. Als er vier war, starben beide innerhalb eines Jahres. Danach musste die Mutter Just und seine beiden Geschwister allein durchbringen. Mit 13 fasste Just den Entschluss, Lehrer zu werden. Seine Mutter schickte ihn auf ein Internat in Orangeburg, South Carolina. Weil die Schulen für Schwarze im Süden nicht gut waren, ging er mit 16 in den Norden. Dort besuchte er die aufs College vorbereitende Schule Kimball Union Academy. Er absolvierte das eigentlich vier Jahre dauernde Programm in nur drei Jahren und schloss die Schule als bester seines Jahrganges ab.

Danach ging er zum Dartmouth College in Hanover, New Hampshire. 1907 schloss er sein Studium mit „magna cum laude“ ab.

Karriere

Nach seinem Studienabschluss nahm er eine Lehrtätigkeit an der Howard University in Washington, D.C. auf. 1912 wurde er Vorsitzender der Abteilung für Zoologie. Dies blieb er bis zu seinem Tode. Er lernte Frank Rattray Lillie kennen, der ihn in das Marine Biology Lab in Woods Hole, Massachusetts, einlud. Von diesem Zeitpunkt an verbrachte Just jeden Sommer dort einige Zeit. 1916 erwarb Just seinen Doktor-Grad mit seinen Arbeiten über die Befruchtung. In den folgenden Jahren erwarb Just internationale Anerkennung mit seinen Arbeiten über die Befruchtung. Sein Buch Basic Methods for Experiments on Eggs of Marine Mammals erfuhr große Anerkennung in der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Weil Just in Amerika unter rassistischen Vorurteilen litt, wanderte er 1929 nach Europa aus. Ende Januar 1929 traf er, begleitet von seiner 15-jährigen Tochter, bei der Zoologischen Forschungsstation Neapel ein, wo er als Gastprofessor tätig war. Dort lernte er Margret Boveri kennen, die hier als Sekretärin beschäftigt war. Zwischen den beiden entwickelte sich ein Verhältnis, das auch noch nach Justs Zeit in Neapel anhielt, als er nach seiner vorübergehenden Rückkehr in die USA am 11. Januar 1930 an das Kaiser-Wilhelm-Institut für Biologie in Berlin-Dahlem wechselte. Die Beziehung endete erst, als Just im Sommer 1931 seine spätere Frau Hedwig Schnetzler kennenlernte. Nach der Machtergreifung der Nazis floh die Familie nach Frankreich. Nach der deutschen Invasion war er kurz in einem Gefangenenlager. Seine Familie wurde jedoch von den Amerikanern freigekauft. Am 27. Oktober 1941 starb er an Krebs.

Privates

1911 gründete er zusammen mit seinen Freunden Edgar Amos Love, Oscar James Cooper und Frank Coleman die Studentenverbindung Omega Psi Phi.

Literatur

  • James Kessler, J. S. Kidd, Renee Kidd, Katherine A. Morin: Distinguished African-American Scientists of the 20th Century. Oryx Press, Phoenix (Arizona) 1996
  • Patrick McKissack, Frederick McKissack: African-American Scientists. The Millbrook Press, Brookfield (Connecticut) 1994.
  • Kenneth R. Manning: Black Apollo of Science. The Life of Ernest Everett Just. Oxford University Press, New York (New York) 1983
  • Lisa Yount: Black Scientists. Facts on File, New York 1991

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Just — ist ein seltener männlicher Vorname, Kurzform von Justus (Vorname) Just Scheu (1903–1956), deutscher Komponist, Filmschauspieler und Rundfunksprecher Just ist der Familienname folgender Personen: Adolf Just (1859–1936), deutscher Naturheilkundler …   Deutsch Wikipedia

  • Ernest Everett Just — Infobox Scientist name = PAGENAME box width = image width =150px caption = PAGENAME birth date = August 14 1883 birth place = Charleston, South Carolina death date = October 27, 1941 (aged 57) death place = residence = citizenship = nationality …   Wikipedia

  • Ernest Tubb — Ernest Dale Tubb (* 9. Februar 1914 in Crisp, Texas; † 6. September 1984 in Nashville) war ein US amerikanischer Countrysänger und Wegbereiter der Honky Tonk Music. Zusammen mit seinen Texas Troubadors, bei denen auch Jerry Byrd Mitglied war,… …   Deutsch Wikipedia

  • Ernest Tubb and his Texas Troubadors — Ernest Dale Tubb (* 9. Februar 1914 in Crisp, Texas; † 6. September 1984 in Nashville) war ein US amerikanischer Countrysänger und Wegbereiter der Honky Tonk Music. Zusammen mit seinen Texas Troubadors, bei denen auch Jerry Byrd Mitglied war,… …   Deutsch Wikipedia

  • Ernest Truex — Dans La Dame du vendredi (1940) Données clés Naissance …   Wikipédia en Français

  • Ernest Stapleton — (January 15, 1869 mdash; December 14, 1938) was an English cricketer. He was a right handed batsman who played first class cricket for Derbyshire. He was born in New Basford and died in Nottingham.Stapleton made his first cricketing appearance… …   Wikipedia

  • Ernest Tubb — Surnom Texas Troubadour Nom Ernest Dale Tubb Naissance 9 février 1914 Crisp, Texas, États Unis Décès 6 septembre 1984 Nashville, Tenne …   Wikipédia en Français

  • Ernest W. Barrett Parkway — (more commonly Barrett Parkway) is a major thoroughfare between western and northern Cobb County, Georgia that runs from southwest of Marietta, north and then northeast near Kennesaw. The portion of Barrett Parkway between I 575 and U.S. 41 is… …   Wikipedia

  • Ernest Lough — (17 November 1911 22 February 2000) was a famous boy soprano. He joined the choir of the Temple Church in London in 1923, which was under the direction of a brilliant young organist and choirmaster George Thalben Ball (later Sir George Thalben… …   Wikipedia

  • Ernest Mercier — (1878 – 1955) was a French industrialist, director of the French Petroleum Company (CFP), the forerunner of the French petroleum conglomerate Total. He was born in 1878 in Constantine, Algeria (then a French colony) and died in 1955. Early life… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”