- Ernst Klimt
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Ernst Klimt (* 3. Januar 1864 in Wien; † 9. Dezember 1892 ebenda) war ein österreichischer Historien- und Dekorationsmaler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Ernst Klimt wurde am 3. Januar 1864 als das dritte von insgesamt sieben Kindern des Goldgraveurs Ernst Klimt d. Ä. (1834–1892) und Anna Rosalia Finster (1836–1915) in Wien geboren. Er verlebte eine normale Kindheit im 14. und 7. Wiener Gemeindebezirk unter sehr bescheidenen Verhältnissen. Ernst Klimt besuchte ab 1877 die k.k. Kunstgewerbeschule des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie, genauso wie sein älterer Bruder Gustav Klimt. Ernst und Gustav waren Schüler von Ferdinand Julius Laufberger (1829–1881), der ein sehr erfolgreicher Maler und Dekorateur der Wiener Ringstraßen-Ära der 1870er Jahre war und sich sehr für seine Schüler einsetzte. Er stellte beispielsweise den Kontakt zwischen den Klimt-Brüdern und Hans Makart her und verhalf ihnen somit bei der Ausführung des Festzugs zu Ehren der silbernen Hochzeit des Kaiserpaares mitzuarbeiten.
1881 gründeten Ernst und Gustav mit ihrem Schulfreund Franz Matsch (1861–1942) eine Künstler-Compagnie und betrieben zwei Jahre später ein eigenes Atelier in der Sandwirtgasse in Wien. Zu Ernst Klimts größten Aufträgen zählten zahlreiche Ausstattungsbilder für Theaterbauten in Karlsbad, Fiume, Reichenberg und Wien (k.k. Hofburgtheater), fünf Deckengemälde im Schloss Mondsee sowie Arbeiten für das rumänische Königsschloss Peleș in Sinaia (Rumänien). 1891 heiratete Ernst Klimt Helene Flöge, die Schwester von Klimts Freundin Emilie Flöge, die ihm bald darauf eine Tochter mit dem Namen Helene gebar. Nach dem Tod Ernst Klimts am 9. Dezember 1892 zerbrach die Compagnie und Gustav Klimt nahm sich Helenens an. Gustav vollendete dabei für Helene und ihre Tochter die unfertig zurück gebliebenen Gemälde seines Bruders. Ernst Klimt wurde am Baumgartner Friedhof bestattet.
Werke
Aufgrund seines frühen Todes weist Ernst Klimt im Gegensatz zu seinem Bruder Gustav Klimt nicht viele Kunstwerke auf.
- Vor der Hochzeit. Paar mit Amoretten in Landschaft
- Tizian and Lavinia, 1886
- Bildnis eines auf ein Sofa gebettetes Baby mit Spitzenhaube, 1885
- Stillleben mit Rüstung
- Plakatentwurf auf Leinwand: Drei Musen, 1892
Literatur
- Alfred Weidinger, Agnes Husslein-Arco: Gustav Klimt und die Künstler-Compagnie. Belvedere, Wien 2007, ISBN 978-3-901508-33-2
- Alfred Weidinger: Gedanken über die Gebrüder Klimt und die viktorianische Malerei. In: Schlafende Schönheit. Belvedere, Wien 2010, S. 113-124. ISBN 978-3-901508-83-7
- Klimt Ernst (Ernest). In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1965, S. 408 f. (Direktlinks auf S. 408, S. 409).
Weblinks
- Literatur von und über Ernst Klimt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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