Ernst Kossak

Ernst Kossak
Ernst Kossak (1814-1880)

Ernst Ludwig Kossak (* 4. August 1814 in Marienwerder, Westpreußen; † 3. Januar 1880 in Berlin) war ein deutscher Journalist und Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Er wurde oft als Vater bzw. Schöpfer des Berliner Feuilletons bezeichnet.

Leben

Kossak absolvierte das Gymnasium in Danzig. Er studierte ab 1834 in Berlin Philologie und Geschichte und bildete sich daneben zum Pianisten und theoretischen Musiker. Seitdem lebte er in Berlin als Schriftsteller.

Anfangs vorzugsweise als Mitarbeiter an musikalischen Zeitungen tätig, gründete er 1847 ein eigenes Journal, die „Zeitungshalle“, worin er nach dem Muster französischer Zeitungen zuerst in Deutschland das Feuilleton einführte und eine sehr einflussreiche Kritik ausübte. An die Stelle der „Zeitungshalle“ trat später die „Berliner Feuerspritze“ und endlich die „Berliner Montagspost“, die bis 1869 bestand. Später war Kossak als Feuilletonist anderer Blätter, namentlich der „Post“, tätig.

Zwischen 1853 und 1856 gab der angesehene Kritiker zudem mit Adolf Anderssen die Schachzeitung der Berliner Schachgesellschaft heraus.

Sammlungen seiner Feuilletonartikel über das Leben in der preußischen Metropole erschienen unter den Titeln „Berlin und die Berliner“ (Berlin 1851), „Humoresken“ (Berlin 1852, 2. Auflage 1859), „Berliner Silhouetten“ (1859) und „Berliner Federzeichnungen" (1859-65, sechs Bände; neue Ausgabe 1875). Treffliche Schilderungen der Fremde enthalten die „Pariser Stereoskopen“ (1855), das „Wanderbuch eines litterarischen Handwerksburschen“ (2. Auflage 1858), die „Historietten“ (2. Auflage 1859), die „Schweizerfahrten“ (Leipzig 1857), die „Badebilder“ (1858) und die „Reisehumoresken“ (1862, zwei Bände). Schließlich gab er nach den Tagebüchern und mündlichen Berichten des Malers Eduard Hildebrandt dessen „Reise um die Erde“ (Berlin 1867, drei Bände; 7. Auflage 1882) heraus.

Mitte der 1860er Jahre erkrankte Kossak schwer und war seitdem körperlich und geistig gelähmt.

Literatur

Weblinks


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