- Musikkritiker
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Musikkritiker ist die Berufsbezeichnung für eine Person, die Rezensionen und Besprechungen z. B. über Instrumental- und Orchesterwerke, Opern, Operetten, Musicals oder andere musikalische Bühnenwerke bzw. Vokal- und Chorwerke sowie Rock, Pop oder Jazz und andere verwandte Stilrichtungen verfasst. Diese können in einem Fachorgan gleichermaßen wie in Tageszeitungen oder Wochenzeitungen, aber auch in Rundfunk bzw. Fernsehen oder im Internet veröffentlicht sein. Die Ausbildung zum Musikkritiker erfolgt heute gelegentlich im Rahmen eines Studiums der Musikwissenschaften, meist im Kontakt mit diversen Medien.
In den vergangenen Jahrhunderten waren Musikkritiker nicht speziell für diesen Beruf ausgebildet. In der Regel handelte es sich um Komponisten oder Musiker, die neben sehr viel Erfahrung in der Kompositionstechnik und der zeitgenössischen Musik ein entsprechendes schriftstellerisches Talent mitbrachten. Da es bis zum Ende des 19. Jahrhunderts keine phonographischen Aufnahmen von Musikwerken gab, waren die Musikkritiker in weiten Teilen darauf angewiesen, sich durch das Studium von Noten, Partituren und Klavierauszügen die notwendige Grundlage zu schaffen, um ein Werk richtig beurteilen zu können. Der Besuch von Aufführungen gehörte auch dazu - diese waren allerdings vornehmlich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts keineswegs so selbstverständlich, wie man es heute als gegeben hinnimmt. In der heutigen Zeit bilden Grundlage für die Bewertung von musikalischen Werken neben dem Besuch von Aufführungen natürlich auch Aufnahmen von CDs und Radioübertragungen auf der Basis des theoretisch "lesenden" oder praktisch ausübenden Partiturstudiums. Ein wünschenswertes, möglichst umfangreiches Wissen oder ausgeprägtes Interesse, das über die "klassische Musik" weit hinaus geht und alle Kunstbereiche und -epochen erfasst (Literatur, Bildende Kunst, Politik, Ethnologie, Film oder Pop sowie deren Entwicklung von der Antike bis in die Gegenwart) ist zwar nicht Voraussetzung, aber stellt die publizierten Texte in der Regel auf ein sicheres Fundament.
Die zwei auf Musik spezialisierten Fachorgane des 19. Jahrhunderts waren die vom Musikverlag Breitkopf & Härtel herausgegebene "Allgemeine musikalische Zeitung" und die von Robert Schumann und Friedrich Wieck gegründete "Neue Zeitschrift für Musik".
Inhaltsverzeichnis
Bekannte Musikkritiker des 19. Jahrhunderts
- Der Komponist Robert Schumann (siehe auch: Eusebius und Florestan),
- der Schriftsteller E.T.A. Hoffmann, der seine Kritiken unter dem Pseudonym "Johannes Kreisler" veröffentlichte,
- der Komponist Hector Berlioz,
- der Komponist Claude Debussy, der für seine Kritiken den fiktiven Gesprächspartner "Monsieur Croche" kreierte,
- der Komponist Pjotr Iljitsch Tschaikowski,
- der Musikwissenschaftler Eduard Hanslick,
- der Philosoph Friedrich Nietzsche.
- der Schriftsteller George Bernhard Shaw.
Bekannte Musikkritiker des 20. Jahrhunderts
- der Soziologe und Philosoph Theodor W. Adorno,
- der Schriftsteller Romain Rolland,
- der Musikkritiker Alfred Einstein,
- der Musikkritiker Hans Heinz Stuckenschmidt,
- der Theater-, Literatur- und Musikkritiker Joachim Kaiser,
- der Musikschriftsteller und Komponist Ferdinand Pfohl,
- der Verleger und Autor Martin Büsser.
Musikkritik in der Satire
Der Kabarettist Georg Kreisler hat in seinem Lied "Der Musikkritiker" den Beruf in satirischer Weise unter die Lupe genommen, heißt es im Text doch, man braucht keine Ahnung von Musik zu haben, könne aber durch das Schreiben über Musik und Musiker einträgliches Geld verdienen.
Siehe auch
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