- Ernst Schubert (Kunsthistoriker)
-
Ernst Schubert (* 17. Juni 1927 in Halle (Saale)) ist ein deutscher Kunsthistoriker und Historiker.
Ernst Schubert studierte alte Sprachen und Geschichte. Im März 1952 wurde er mit Studien zur Einhardfrage promoviert, 1954 ging er an die Arbeitsstelle für Kunstgeschichte bei der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Dort war er vor allem mit der Weiterführung des Projektes zur Erfassung der deutschen Inschriften beschäftigt. Im Juli 1965 habilitierte er sich mit einer Arbeit über die Stifterfiguren im Naumburger Westchor (Der Westchor des Naumburger Doms. Ein Beitrag zur Datierg und zum Verständnis der Standbilder). Im Jahr 1971 wechselte er an das Zentralinstitut für Alte Geschichte und Archäologie bei der Akademie der Wissenschaften der DDR.
Schubert war an zahlreichen bedeutenden Grabungen beteiligt, etwa in der Damenstiftskirche St. Servatius Quedlinburg, in den Domen zu Magdeburg, Halberstadt, Naumburg und Meißen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen wurden in mehreren Monographien und Aufsätzen veröffentlicht, zum Teil gemeinsam mit anderen Autoren. Seit 1977 gehörte er dem Domkapitel der Vereinigten Domstifter zu Merseburg, Naumburg und des Kollegiatsstifts Zeitz an, von 1984 bis 2003 als Dechant. Schubert ist seit 1991 Ordentliches Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt, deren Ehrenvorsitzender er heute ist, sowie zahlreicher weiterer wissenschaftlicher Gremien. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Kunstgeschichte und Geschichte Mitteldeutschlands. Am 11. September 2010 wurde Schubert mit dem Verdienstorden des Landes Sachsen-Anhalt ausgezeichnet.
Schriften (Auswahl)
- Der Westchor des Naumburger Domes. Ein Beitrag zur Datierung und zum Verständnis der Standbilder, Berlin 1964, 2. Aufl. Berlin 1965.
- Die frühromanischen Vorgängerbauten des Naumburger Doms. Mit Beitr. von Hans Grimm [u. a.], Berlin 1972 (Corpus der romanischen Kunst im sächsisch-thüringischen Gebiet : Reihe A, Architektur ; Bd. 4) (gemeinsam mit Gerhard Leopold).
- Der Magdeburger Dom, Leipzig 1974, 2. Aufl. 1984.
- Der Dom zu Halberstadt bis zum gotischen Neubau. Mit Beiträgen von Friedrich Bellmann, Paul Grimm, Friederike Happach, Edgar Lehmann und Ulrich Sieblist sowie einem Geleitwort von Hans Berger. Hrsg. vom Institut für Denkmalpflege, Berlin 1984 (gemeinsam mit Gerhard Leopold).
- Die Erforschung der Bildwerke des Naumburger Meisters, Leipzig 1994 (Sitzungsberichte der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Philologisch-Historische Klasse ; Bd. 133, Heft 4).
- Skulptur des Mittelalters. Funktion und Gestalt, hrsg. von Friedrich Möbius und Ernst Schubert, Weimar 1987.
- Dom und Domschatz zu Halberstadt. Aufnahmen von Klaus G. Beyer, überarb. Ausg. d. 1976 im Union-Verl. Berlin erschienen 2. Aufl. d. gleichen Titels, 1. Aufl. Leipzig 1990 (gemeinsam mit Johanna Flemming und Edgar Lehmann).
- Stätten sächsischer Kaiser. Aufnahmen von Klaus G. Beyer, Leipzig/Jena/Berlin 1990.
- Dom und Severikirche zu Erfurt. Fotos von Klaus G. Beyer und Constantin Beyer, Leipzig 2., unveränd. Aufl. 1991 (gemeinsam mit Edgar Lehmann).
- Der Naumburger Dom. Mit Fotografien von Janos Stekovics, Halle an der Saale 1997.
- Dies diem docet. Ausgewählte Aufsätze zur mittelalterlichen Kunst und Geschichte in Mitteldeutschland, Festgabe zum 75. Geburtstag, hrsg. von Hans-Joachim Krause, Köln, Weimar, Wien 2003 (Quellen und Forschungen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 3)
- Und alles fliesst bis ins Vergessen. Erlebnisse im Dritten Reich, in der DDR und in der vereinigten Bundesrepublik, Dößel 2009, ISBN 978-3-89923-222-6
Literatur
- Lothar Mertens: Das Lexikon der DDR-Historiker. Saur, München 2006, ISBN 3-598-11673-X, S. 554
Weblinks
Kategorien:- Kunsthistoriker
- Landeshistoriker
- Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften
- Träger des Verdienstordens des Landes Sachsen-Anhalt
- Deutscher
- Geboren 1927
- Mann
Wikimedia Foundation.