- Erwin Balzer
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Erwin Balzer (* 15. März 1901 in Berlin; † 5. März 1975 in Hamburg) war ein evangelisch-lutherischer Theologe.
Leben
Der Sohn eines Lehrers übernahm nach dem evangelischen Theologiestudium seine erste Pfarrei auf Helgoland 1930. Bereits 1931 trat er in die NSDAP ein und wurde 1933 Pfarrer der Christuskirche in Hamburg. Im Alter von nur 33 Jahren wurde er am 1. Juni 1934 zum Bischof von Lübeck ernannt, wobei ihm das NSDAP-Parteibuch und die Empfehlung des Lübecker Justizsenators Hans Böhmcker Hilfe leistete. 1939 war er in Eisenach Mitbegründer des Instituts zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben. Am 4. April desselben Jahres war er Mitunterzeichner einer Erklärung, in der der „Kampf des Nationalsozialismus gegen jeden politischen Machtanspruch der Kirchen“ und dessen „Ringen um eine dem deutschen Volke artgemäße Weltanschauung“ als „Vollendung des Werkes, das der deutsche Reformator Martin Luther begonnen hat“ bezeichnet wurde.[1]
Am 1. Juli 1945 wurde Balzer als Bischof von Lübeck entlassen, erhielt die kirchlichen Würden jedoch 1955 zurück. Ein Jahr später ging er in Pension und lebte bis zu seinem Tode in Hamburg.
Literatur
- Karl Friedrich Reimers: Lübeck im Kirchenkampf des Dritten Reiches: Nationalsozialistisches Führerprinzip und evangelisch-lutherische Landeskirche von 1933 bis 1945. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1964.
Einzelnachweise
- ↑ Vollständiges Zitat bei Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, S. 26.
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