Erwin von Helmersen

Erwin von Helmersen

Erwin von Helmersen (* 4. November 1914 in Bremen; † 12. April 1949 in Krakau) war ein deutscher SS-Hauptsturmführer (1944) und als Lagerarzt in dem Konzentrationslager KZ Auschwitz-Birkenau eingesetzt.

Leben

Erwin von Helmersen studierte nach dem Abschluss seiner Schullaufbahn in den 1930er Jahren Medizin an der Universität Bonn. 1933 trat er der SA und 1937 der NSDAP (Mitgliedsnr. 4.194.453) bei. Im Nationalsozialistischen Studentenbund war er Mitarbeiter im Amt für politische Erziehung und wurde in der Folge dessen Leiter. Seine dem Wehrdienst vorstehende Arbeitspflicht leistete er wahrscheinlich ab Mitte der 1930er Jahre beim Reichsarbeitsdienst ab. Der SS (Mitgliedsnr. 372.240) trat er 1940 bei. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges war er als Arzt bei dem 301. Infanterie-Regiment beziehungsweise dem 3. Sanitäts-Bataillon Berlin eingesetzt. Ab Dezember 1942 arbeitete er im SS-Lazarett Berlin-Lichterfelde und war Doktorand bei Fritz Lenz am Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik (KWI-A) in Berlin-Dahlem. Mit der Dissertation: Die Nachkommenschaft einer armenischen Familie in einem deutschen Siedlungsdorf in der Bukowina wurde Helmersen im August 1943 promoviert. Von August 1943 bis Oktober 1944 war von Helmersen als Lagerarzt im KZ Auschwitz-Birkenau eingesetzt, wo er unter anderem im „Zigeunerlager“ tätig war. Helmersen soll in Auschwitz-Birkenau an Selektionen von kranken Häftlingen für die Gaskammer und an den Sterilisierungsversuchen von Carl Clauberg teilgenommen haben. Nach Oktober 1944 soll er beim SS-Fallschirmjägerbataillon 500 und im SS-Lazarett Prag eingesetzt worden sein.

Nach Kriegsende wurde von Helmersen verhaftet, vom Bezirksgericht in Krakau am 17. Januar 1949 zum Tode verurteilt und am 12. April 1949 hingerichtet.

Literatur

  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich: Wer war was vor und nach 1945. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-16048-8.
  • Ernst Klee: Auschwitz, die NS-Medizin und ihre Opfer. 3. Auflage. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main, 1997, ISBN 3-596-14906-1.

Weblinks


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