- Esnoga
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Die Portugiesische Synagoge Amsterdams, genannt Esnoga (אסנוגה oder Snoge, nl. Portugees-Israëlietische Synagoge), liegt an der Visserplein-Straße, nahe dem Stadtzentrum von Amsterdam. Die prächtige Synagoge wurde im 17. Jahrhundert, dem „goldenen Jahrhundert“ der Niederlande, gebaut. Bauherrin war die Gemeinde der Juden portugiesischer und spanischer Abstammung von Amsterdam. Die Einweihung fand am 2. August 1675 statt.
Das Gebäude wurde zum Rijksmonument erklärt.
Die Architektur der Portugiesischen Synagoge Amsterdams war Vorbild für andere sephardische Synagogen. Ihr Grundriss inspirierte die Pläne der Synagogen in Livorno (ca. 1700), der Bevis Marks Synagoge (1701) in London, die älteste Synagoge Englands, der Synagoge von Willemstad in Curaçao auf den Niederländischen Antillen (1732), der Synagoge von Paramaribo in Surinam (1737), der Touro Synagoge in Newport auf Rhode Island (1759), die ältesten Synagoge in Nordamerika, und der Shearith Israel Synagoge in New York City (1897).
In ihr lehrten die Rabbiner Isaac Aboab da Fonseca, Menasseh ben Israel und Saul Levi Morteira. Und Philosophen wie Juan de Prado, Uriel da Costa (Marrane aus Porto) und Baruch Spinoza – über die alle drei von der jüdischen Orthodoxie, aus eher politischen als religiösen Gründen, ein Herem (Bann) ausgesprochen wurde.
Heute, nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Holocaust, zählt die Gemeinde nicht mehr als 700 Mitglieder.
Dem imponierenden Gebäude blieb die Zerstörung durch die Nazis erspart. Es ist heute für das Publikum zugänglich, unweit des Hauses Isaac de Pinto.
Literatur
- Judith C. E. Belinfante, David Ph. Cohen Paraira u. a.: De Snoge. Monument van Portugees Joodse cultuur. D'Arts, Amsterdam 1991, ISBN 90-9004349-7.
Weblinks
52.36754.9054Koordinaten: 52° 22′ 3″ N, 4° 54′ 19,44″ O
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