Esperhöhle

Esperhöhle
Esperhöhle
Eingangsbereich Esperhöhle

Eingangsbereich Esperhöhle

Lage: Leutzdorf, Fränkische Schweiz, Deutschland
Höhe: 440 m ü. NN
Geographische Lage: 49° 46′ 14,9″ N, 11° 17′ 47″ O49.77081666666711.2964440Koordinaten: 49° 46′ 14,9″ N, 11° 17′ 47″ O
Esperhöhle (Bayern)
Esperhöhle
Geologie: Dolomit
Typ: Tropfsteinhöhle

Das Naturdenkmal Esperhöhle ist eine im 18. Jahrhundert erstmals erforschte Höhlenruine in der Fränkischen Schweiz, einem Teil der Fränkischen Alb, bei Leutzdorf im oberfränkischen Landkreis Forchheim, Bayern.

Inhaltsverzeichnis

Geografische Lage

Die Esperhöhle liegt im Naturpark Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst 875 Meter nordwestlich von Leutzdorf, einem Gemeindeteil von Gößweinstein, in der zerklüfteten Nordflanke eines 469,3 m ü. NN[1] hohen und bewaldeten Berges. Ihr Eingang befindet sich südlich oberhalb des Wiesenttals auf rund 440 m ü. NN. Vor der Höhle liegt eine große Doline, die durch den Einbruch des Höhlendachs entstand.

Geschichte und Beschreibung

Die Höhle wurde im 18. Jahrhundert von dem Pfarrer Johann Friedrich Esper, nach dem sie benannt ist, erstmals bis zu ihrem Ende erforscht.

In der Höhle, heute als ein Bodendenkmal klassifiziert, konnte man eine Vielzahl menschlicher Knochen und Artefakte[2] aus der Späthallstatt- und Früh-La-Tène-Zeit finden, daher wird dort ein Bestattungsort oder Opferplatz vermutet.

Die Höhlenruine besteht aus Grotten, Einbrüchen und Nebenräumen. Der interessanteste Höhlenteil besteht aus dem etwa 22 Meter tiefen Schacht, der nur mittels Einseiltechnik begehbar ist. Am Boden des sogenannten Klinglochs befinden sich mehrere Wasserbecken mit durchgehenden Tropfsteinen (Stalagnaten) in der Höhlenwand. Es gibt kleine Nebenkammern, in denen man klettern kann und in einer, im Klingloch, zwei Meter höher wieder herauskommt.

Die Höhle wurde von den Anwohnern lange Zeit genutzt, um Eis einzulagern. Die vorderen Höhlenteile sind relativ leicht zugänglich und liegen tief. In der kühlen Höhle bildete sich durch die Einlagerung am Boden eine Schicht aus kalter Luft, die das Eis bis in den August hinein konservierte.

Literatur

  • Björn-Uwe Abels: Führer zu archäologischen Denkmälern in Bayern: Franken, Band 2: Archäologischer Führer Oberfranken. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1986, ISBN 3-8062-0373-3, S. 136.
  • Brigitte Kaulich, Hermann Schaaf: Kleiner Führer zu Höhlen um Muggendorf. Naturhistorische Gesellschaft - Abteilung für Höhlen- und Karstforschung, Nürnberg 1980, ISBN 3-922877-00-1, S. 104ff.
  • Wilhelm von Gümbel: Johann Friedrich Esper. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 6, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 376 f.

Weblinks

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Kartendienste des BfN
  2. Die Funde befinden sich heute im Museum der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg

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