- Eugène Ysaÿe
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Eugène Ysaÿe (* 16. Juli 1858 in Lüttich; † 12. Mai 1931 in Brüssel) war ein belgischer Komponist und Violinist.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Ersten Unterricht erhielt er mit fünf Jahren von seinem Vater Nicolas. Nachdem der Vater 1865 zum Dirigenten der Lütticher Oper bestellt wurde, vertraute er seinen Sohn dem am Konservatorium lehrenden Désiré Heynberg an. Hier wurde er nach vier Jahren wegen der durch den Vater geäußerten Kritik an Heynbergs Methodik vom Unterricht ausgeschlossen. Henri Vieuxtemps nahm sich des Knaben an, arbeitete mit ihm und erreichte außerdem die Wiederaufnahme am Konservatorium. Von nun an wurde er von Rodolphe Massart unterrichtet und erhielt mit 15 Jahren das Abschlussdiplom. Durch Vieuxtemps’ Vermittlung erhielt er anschließend ein Stipendium in Paris, nach seiner Rückkehr 1873 studierte er in Brüssel bei Henryk Wieniawski.
Der Geiger Joseph Joachim führte Ysaÿe 1879 in das Kölner Musikleben ein, wo er mit Clara Schumann die c-Moll-Sonate von Ludwig van Beethoven aufführte. 1880 wurde er Konzertmeister des Orchesters von Benjamin Bilse in Berlin. Ab 1881 unternahm er Reisen als Solist unter anderem nach Norwegen und Paris, hier schloss er Freundschaft mit dem aus seiner näheren Heimat stammenden César Franck (1822–1890), der seine berühmte Violinsonate für Ysaÿe komponierte. Francks Schüler Ernest Chausson (1855–1899) widmete ihm sein Poème für Violine und Orchester. Auch weitere Musiker widmeten ihm bedeutende Werke: Claude Debussy die Quartette und Quintette, Camille Saint-Saëns, Edward Elgar (1857–1934), Gabriel Fauré und zahlreiche belgische Komponisten. Auf Reisen nach Wien und Bordeaux erregte er immer wieder Aufsehen mit Chaussons Poème.
1894 rief er die renommierten Brüsseler Ysaÿe-Konzerte ins Leben, die er leitete und häufig mit seinem Bruder Theo Ysaÿe auftrat. Ebenso gründete er das Ysaÿe-Streichquartett mit Mathieu Crickboom, der als sein Lieblingsschüler galt, als zweitem Geiger. Im gleichen Jahr machte er sein vielbeachtetes Debüt in den Vereinigten Staaten. Eine Professur am Brüsseler Konservatorium hatte er von 1886 bis 1898 inne.
Er spielte lange Zeit auf einer Stradivari- und einer Guadagnini-Violine, zuletzt musizierte er auf einer Guarneri.
Er war musikalischer Berater der belgischen Königin Elisabeth, die einen nach ihm benannten Violinwettstreit initiierte. Nach dem Tode der Königin 1965 wurde der Wettbewerb in „Concours international Reine Elisabeth“ umbenannt.
Werke
- 6 Sonaten für Violine solo, op. 27 (Berühmten Geigern gewidmet und deren Stil entsprechend komponiert).
- Sonate: Joseph Szigeti
- Sonate: Jacques Thibaud
- Sonate: George Enescu
- Sonate: Fritz Kreisler
- Sonate: Mathieu Crickboom
- Sonate: Manuel Quiroga Losada
- 8 Violinkonzerte stammten aus seiner Jugendzeit, er hat sie später als Spielerei bezeichnet und vernichtet. Lediglich das 8. Konzert wurde von seinem Enkel Jacques Ysaÿe orchestriert. [1]
- Sonate für Violine (Der Königin Elisabeth gewidmet)
- Sonate für 2 Soloviolinen, op. posth.
- Poème élégiaque, op. 12 (Roméo & Juliette) pour violon et orchestre
- Scène au rouet, op. 13 pour violon et orchestre
- Chant d’hiver, op. 15 pour violon et orchestre
- Rêve d’enfant, op. 14
- Berceuse de l’enfant pauvre, op. 20
- Poème de l’Extase, op. 21 pour violon et orchestre
- Les Neiges d’antan, op. 23
- Divertimento, op. 24
- Exil!, op. 25 pour orchestre à cordes sans basses
- Poème de l’amitié, op. 26 pour 2 violons et orchestre
- Sonate für Violine d-Moll op. 27
- Sonate für Violoncello Solo, op. 28
- Poème Nocturne, op. 29 pour violon, violoncelle et orchestre
- Harmonie du soir, op. 31 pour quatuor solo et orchestre à cordes
- Fantaisie pour violon et orchestre, op. 43
- zahlreiche kleinere Werke für Violinen und Orchester
- eine Oper: „Pier li Houyeu“ („Peter, der Bergmann“, 1931 in Lüttich uraufgeführt)
Einzelnachweise
Weblinks
Commons: Eugène Ysaÿe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Werke von und über Eugène Ysaÿe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Noten, Partituren und Auszüge zu Kompositionen von Eugène Ysaÿe im International Music Score Library Project
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