- Euklidische Norm
-
Die euklidische Norm ist die durch ein Skalarprodukt induzierte Norm. Auf dem entspricht die dadurch definierte Länge der anschaulich natürlichen Länge einer Strecke. Die durch diese Norm induzierte Metrik ist die des euklidischen Raums.
Inhaltsverzeichnis
Definition
Sei V ein euklidischer Vektorraum, also ein endlichdimensionaler Vektorraum V über dem Körper der reellen Zahlen zusammen mit einem Skalarprodukt . Dann ist für alle die euklidische Norm definiert durch
Die euklidische Norm erfüllt die Bedingungen einer Norm.
Mit Hilfe der euklidischen Norm definiert man den euklidischen Abstand zweier Punkte x und y des Vektorraums durch
Da man jeden endlichdimensionalen Vektorraum mit einem Skalarprodukt versehen kann, existiert auf jedem endlichdimensionalen Vektorraum eine euklidische Norm.
Zur Unterscheidung von allgemeineren Normen wird die euklidische Norm auch oft mit einfachen Betragsstrichen notiert: | v | .
Beispiel
Das Standardbeispiel für einen n-dimensionalen euklidischen Vektorraum ist der Koordinatenraum mit dem Standardskalarprodukt
Jeder n-dimensionale euklidische Vektorraum ist zu diesem isometrisch isomorph. Auf diesem Raum ist die euklidische Norm durch
gegeben. Diese Norm entspricht der 2-Norm und wird deshalb meistens mit bezeichnet.
Für den euklidischen Abstand zweier Punkte x und gilt damit
Bemerkung
Auf dem wird manchmal nur diese vom Standardskalarprodukt herrührende 2-Norm als „euklidische Norm“ bezeichnet. Im allgemeinen Sinn definiert jedoch jedes Skalarprodukt auf dem eine euklidische Norm.
Parallelogrammgleichung
Für euklidische Normen gilt die Parallelogrammgleichung:
für alle Vektoren .
Umgekehrt gilt nach dem Satz von Jordan-von Neumann: Erfüllt eine Norm die Parallelogrammgleichung, so ist sie euklidisch, sie wird also von einem Skalarprodukt induziert. Dieses erhält man durch eine Polarisationsformel, zum Beispiel
oder
Weblinks
Wikimedia Foundation.