- Euphorbos
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Euphorbos (griechisch Εὔφορβος, lateinisch Euphorbus), in der griechischen Mythologie der Sohn von Panthoos (Panthous) und der Phrontis, war einer der tapfersten Helden, der während des trojanischen Krieges auf Trojas Seite kämpfte. Seine Brüder sind Polydamas und Hyperenor. Er verwundete den von Apollon betäubten Patroklos, bevor dieser von Hektor getötet wurde. Im Kampf um Patroklos’ Leichnam fiel Euphorbos dann selbst durch die Hand des Menelaos[1]. Menelaos trug später den Schild des Euphorbos zum Tempel der Hera in Argos. In einigen Sagen tötet Euphorbos – und nicht Aeneas, Kyknos oder Hektor – den Protesilaos, der als erster der Griechen trojanischen Boden betrat.
Auszug aus Homers Ilias (XVII) 17. Gesang „Tod des Euphorbos“:[2]
- „Um die Leiche des Patroklos zankten sich derweil mit den Waffen Euphorbos, der Trojaner, und Menelaos, der Atride. „Du sollst es mir büßen“, rief jener, „dass du mir den Bruder Hyperenor erschlagen und sein Weib zur Witwe gemacht!“ Und damit rannte er mit der Lanze gegen den Schild des Atriden an, aber die Eisenspitze bog sich. Nun erhob auch Menelaos die Lanze und bohrte sie dem Feinde mitten in den Schlund, dass die Spitze zum Genick herausdrang und sein zierlich gelocktes, mit Gold und Silber durchringeltes Haar vom Blute troff. So sank er in den Staub, unter dem Klirren seiner Waffen, deren ihn sofort Menelaos beraubte; und er hätte die Rüstung fortgetragen, wenn ihn nicht Apollon darum beneidet hätte. Dieser aber spornte den Hektor, in Gestalt des Mentes, des Fürsten der Kikonen, an, von den unsterblichen Rossen des Peliden, die Automedon entführte, als einer unerreichbaren Beute, abzulassen und sich wieder der Leiche des Euphorbos zuzuwenden. Er kehrte um, und plötzlich ward er des Fürsten Menelaos gewahr, wie er sich die herrliche Wehr des Euphorbos, über den blutenden Leichnam hingebückt, zueignete. Dieser vernahm den schmetternden Weheruf des trojanischen Helden und musste sich errötend gestehen, dass er dem mit seinen Troerscharen heranstürmenden Hektor nicht standhalten könne. So wich denn Menelaos, Leichnam und Rüstung zurücklassend, doch nur unwillig, schaute sich, zurückeilend, von Zeit zu Zeit um, stand still und suchte den großen Ajax in der Schlacht.“
Einer Legende zufolge war der Philosoph Pythagoras eine Reinkarnation von Euphorbos. Er soll auch imstande gewesen sein, sich an seine früheren Inkarnationen zu erinnern, und erkannte den Schild des Euphorbos, der in Argos im Tempel der Hera als Beutestück aufbewahrt wurde, als den seinigen.[3]
Literatur
- Ulrich Hoefer: Euphorbos (1). In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band VI,1, Stuttgart 1907, Sp. 1173.
Siehe auch
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ Homer: Ilias XVI–XVII
- ↑ Projekt Gutenberg-DE Gustav Schwab: Sagen des klassischen Altertums (Kapitel 127) ISBN 3-458-31827-5
- ↑ Bartel Leendert van der Waerden: Die Pythagoreer. Zürich / München 1979, ISBN 3-7608-3650-X. S. 55f.
Kategorie:- Person der griechischen Mythologie
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