- Europäischer Installationsbus
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Der Europäische Installationsbus (EIB) ist ein Standard nach EN 50090, in der aktuellen Version als KNX-Standard auch nach ISO/IEC 14543-3,
- der beschreibt, wie bei einer Installation Sensoren und Aktoren in einem Haus miteinander verbunden werden können,
- der festlegt, wie Sensoren und Aktoren miteinander kommunizieren müssen (das Protokoll).
Die offizielle Bezeichnung lautet heute nur noch KNX (siehe auch Geschichte).
Der KNX steuert zum Beispiel die Beleuchtung und Jalousien beziehungsweise Beschattungseinrichtungen, die Gebäudeheizung sowie die Schließ- und Alarmanlage. Mittels EIB (KNX) ist auch die Fernüberwachung und -steuerung eines Gebäudes möglich. Eine Steuerung erfolgt dabei über den Benutzer selbst oder über einen mit entsprechender Software ausgerüsteten Computer.
KNX wird derzeit vor allem bei neuen Wohn- und Zweckbauten installiert, kann jedoch auch bei der Modernisierung von Altbauten nachträglich eingebaut werden. KNX- Installationen sind mittlerweile nicht nur im gehobenen Wohnungsbau zu finden. Es werden bereits auch bei preiswerten Fertighäusern KNX-Netze in das Gebäude standardmäßig integriert.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bereits Mitte der 1980er Jahre sind die ersten Überlegungen zur Anwendung der Bustechnologien für die elektrische Installationstechnik und zur Gebäudetechnik parallel von verschiedenen Firmen angeregt worden. Man hat erkannt, dass die Markteinführung von herstellerspezifischen Systemen einer breiten Marktdurchdringung im Wege stehen würde und dem Bauherren die unterschiedlichsten proprietären „Standards“ und „Systeme“ bescheren würde. Führende Hersteller der elektrischen Installationstechnik haben sich 1990 im Rahmen der European Installation Bus Association (EIBA) (Gründungsmitglieder waren Berker, Jung, Gira, Merten und Siemens) und später der KNX Association (KNX-Standard) mit der Zielsetzung zusammengeschlossen, einen Standard in den Markt einzuführen. Dieser Standard garantiert die Kompatibilität und Interoperabilität der verschiedenen Geräte und Systeme unterschiedlicher Hersteller aus vielen Bereichen, nicht nur der Elektroinstallationstechnik, sondern auch aus anderen Bereichen wie Klima & Lüftung oder Hausgeräte (zum Beispiel Herde).
Nachdem erste Produkte gemäß diesem Standard 1991 am Markt angeboten wurden, sind es heute nahezu 4000 Produktgruppen mit einem Vielfachen an unterschiedlichen Produkten von über 200 Firmen. Diese Produkte decken die verschiedenen Gewerke und Anwendungen im Gebäude unter der Wahrung der Austauschbarkeit der Produkte ab, sodass sie in einer mit dem KNX ausgeführten Anlage zusammenwirken können.
Mittlerweile ist KNX der erste offene Weltstandard für Haus- und Gebäudeautomation. Geregelt wird dies in Europa seit 1994[1] in der EN 50090. Die Standardisierung durch ISO ist als Standard ISO/IEC 14543-3 erfolgt.
Unterschiede zur bisherigen Schalttechnik
Wesentlicher Unterschied zur elektrischen Steuerung ist die Trennung von Stromversorgung und Gerätesteuerung.
Bisher wurden alle Geräte elektrisch an- oder ausgeschaltet. Dies erfolgte über die Stromkabel mittels Parallel- oder Reihenschaltung. Stromversorgung und Steuerung der Geräte erfolgte über ein Netz, betrieben mit 230 V Wechselspannung. Diese Art der Steuerung war Standard der letzten 100 Jahre bis heute, also seit Beginn der Elektrifizierung.
Mit der 1992 eingeführten Technik werden nun Stromversorgung der Geräte und ihre Steuerung erstmals getrennt. Es gibt nun zwei Netze, das Stromnetz zur Stromversorgung mit 230 V Wechselspannung und das Steuerungsnetz (=KNX-Netz) mit maximal 30 V Gleichspannung. Diese werden unabhängig voneinander beziehungsweise parallel im Haus verlegt. Zudem gibt es eine Powernet-Variante, wobei die Steuersignale über das normale (phasengekoppelte) Stromnetz gesendet werden. Powernet-KNX ist überwiegend für einen nachträglichen Einbau geeignet.
Technik des KNX-Netzes
Zwischen dem Verbraucher (zum Beispiel Elektrogerät, Lampe, Fensteröffner) und der Netzspannung wird ein Steuerungsgerät, „Aktor“ genannt, eingebaut. Der Aktor ist an das KNX-Netz angeschlossen und erhält von diesem Daten. Diese Daten stammen entweder direkt von einem Sensor (zum Beispiel Schalter, Helligkeit, Temperatur, CO2-Konzentration) oder indirekt von einem Computer (z. B. regelt dieser zeitgesteuerte Schaltungen, sonstige Auswertung von Sensordaten je nach seiner Programmierung).
Erhält der Aktor den Befehl, dem Verbraucher Spannung zuzuführen, so schaltet er die Netzspannung an das Gerät durch. Der Befehl kann von unterschiedlichen Sensoren kommen.
Die KNX-Leitung (Bezeichnung u.a. J-Y (St) Y 2x2x0,8 EIB bzw. YCYM 2x2x0,8) besteht in der Regel aus zwei Aderpaaren (rot-schwarz und weiß-gelb), wovon jedoch nur rot-schwarz verwendet wird. Die Busleitung soll wenigstens IEC 189-2 oder der äquivalenten nationalen Bestimmung entsprechen.
Die Leitungen mit den oben genannten Bezeichnungen werden diesbezüglich empfohlen. Als weitere Leitungen sind JH(St)H 2x2x0,8 bzw. A-2Y(L)2Y 2x2x0,8 empfohlen. Allen Leitungen gemein ist der Leiterdurchmesser von 0,8 mm. Als maximaler Durchmesser ist 1 mm angegeben. Bei allen empfohlenen Leitungen sind die Verlegevorschriften einzuhalten, lediglich bei der sogenannten zertifizierten EIB- (KNX-) Leitung (YCYM) darf die Leitung direkt neben Starkstromleitungen verlegt werden.
Die KNX-Anlage wird von einer Spannungsversorgung mit 30 V Nennspannung [Gleichspannung] versorgt. Diese Spannung versorgt die Busankoppler, über die jedes KNX- Gerät mit den anderen vernetzten KNX- Geräten kommuniziert. Der Datenaustausch zwischen den KNX-Geräten erfolgt über Telegramme.
Durch das Zugriffsverfahren CSMA/CA werden Telegrammverluste im Falle von Kollisionen ausgeschlossen. Der KNX-Bus kommuniziert mit einer Übertragungsrate von 9,6 kBit/s, was bei korrekter Programmierung auch für mehrere 10.000 Geräte ausreichend ist.
Durch die Verbreitung des Ethernets wurden schnell IP-KNX Koppler entwickelt, so dass übergeordnete Linien (Bereichslinien) auch über das deutlich schnellere Ethernetverbidnungen (10 MBit) kommunizieren und somit diese hohe Geschwindigkeit nutzen konnten. Durch diese Entwicklung wurde auch die vorherige maximale Grösse von 15 Bereichslinien mit jeweils 15 Linien mit jeweils bis zu 256 Teilnehmern (Geräten) gesprengt werden.
Vorteile von KNX-Netzen
Mit der neuen Technik KNX kann nun erstmals jede Art von elektrischem Verbraucher schnell und unkompliziert bedient werden. Durch Neuprogrammierung kann jede Art von Anschluss neu definiert werden. Ein Schalter, der vorher noch zum Anschalten einer Deckenleuchte bestimmt war, kann innerhalb von Minuten zum Einschalten der Gartenbewässerung umprogrammiert werden. Ebenso kann jedes System verschiedene Sensordaten abfragen.
Beispielsweise können die Daten des Windmessers genutzt werden, um Jalousien oder Markisen einzufahren oder alle Fenster und Türen bei einer bestimmten Windstärke automatisch zu schließen. Welche Aktionen jeweils erfolgen sollen, lässt sich dabei innerhalb weniger Minuten durch Programmierung der Anlage flexibel festlegen. Dabei werden auch verschiedene Gewerke miteinander verbunden. Heizung, Belüftung, Alarmanlage, Haussprechanlage, Gartenbewässerung, automatische Beleuchtung und Wetterstation können so über ein einheitliches Netz kommunizieren und selbständig auf sich wandelnde Umweltbedingungen reagieren.
Nachteile von KNX
Beim direkten Vergleich mit einer herkömmlichen Elektroinstallation ist eine KNX-Installation teurer. Es ergeben sich jedoch dann Kostenvorteile, wenn mehrere Gewerke (z. B. Beleuchtung, Beschattung und Heizung) miteinander kombiniert werden und dadurch Synergien entstehen. Durch den Einsatz von Aktoren in der Nähe des zu schaltenden Verbrauchers kann eine teure parallele Leistungsverkabelung vermieden werden. Im Idealfall hat jeder Raum eine Unterverteilung, bis zu der ein einziges Leistungskabel und eine Busleitung liegt. Erst von dort aus wird auf einzelne Verbraucher aufgespalten. Für Sensoren kann das Verlegen teurer, speziell abgeglichener Messleitungen stark reduziert werden, so dass nur die relativ preisgünstige Busverkabelung verwendet werden muss.
Der möglichen Energieeinsparung durch die zentrale Steuerung von Beleuchtung, Heizung und Klimatechnik steht der eigene Stromverbrauch der KNX-Anlage gegenüber. Pro Standard-Aktor oder Sensor ist mit 5 bis 8 mA zu rechnen. Daher sollten Aktoren und Sensoren mit möglichst hoher Portdichte verwendet werden, damit wird der anteilige Stromverbrauch pro geschalteter oder überwachter Funktion gesenkt, gleichzeitig sind bei großer Portdichte die anteiligen Kosten am Businterface niedriger, der Preis pro Port also geringer.
Beispiele für die Verwendung von KNX
Beispiel „Einschalten einer Deckenleuchte“
In der Regel wird der Befehl, die Deckenleuchte einzuschalten, durch einen „normalen“ Lichtschalter erteilt. Eine Person drückt den Schalter und das Licht geht an. Der Anschalt-Befehl kann jedoch auch kumulativ über Sensoren erfolgen. Ein Lichtsensor misst zum Beispiel bei Abenddämmerung, dass die Lichtintensität im Raum abnimmt. Daher erteilt er den Befehl an die Deckenleuchte zum Einschalten. Ebenso könnte er jedoch in der Dämmerung kontinuierlich die Deckenleuchte immer heller werden lassen. Wenn die Sonne vollständig untergegangen ist, leuchtet die Leuchte mit maximaler Helligkeit. Mit dieser kontinuierlichen Dimmung wird das Zimmer dann konstant hell gehalten. Befinden sich mehrere Deckenleuchten im Raum, so können verschiedene Beleuchtungsszenarien programmiert werden, sofern jede einzelne Deckenleuchte separat über Aktoren angeschlossen wurde. Auch diese können dann über einen regulären Schalter eingeschaltet werden. Über einen Zentral-Computer lassen sich auf diesen Schalter im Raum beliebige Beleuchtungsarten programmieren, da sich dann jede einzelne Leuchte ansteuern lässt.
Beispiel „Öffnen/Schließen von Fenstern“
In einem Raum befinden sich drei Fenster. Diese haben einen automatischen Öffnen/Schließen-Mechanismus. Über einen im Raum montierten Schalter kann jedes beliebige Fenster oder alle gemeinsam auf Tastendruck geöffnet werden. Zusätzlich kann in dem Raum ein CO2-Sensor installiert werden. Ist in diesem Raum schlechte/stickige Luft (= hohe CO2-Konzentration), so wird eines oder alle Fenster automatisch geöffnet und der Raum wird durchgelüftet. Danach werden die Fenster wieder automatisch geschlossen. Daneben kann dies mit einem Regensensor kombiniert werden. Registriert der Regensensor im Außenbereich Regen, so kann über das EIB-Netz der Befehl erteilt werden, alle Fenster zu schließen.
Unproblematisch können diese Funktionen auch mit anderen Systemen (=Gewerken) kombiniert werden.
Denkbar ist eine Koppelung mit der Schließanlage. Wird die Haustür abgeschlossen, so werden alle noch offenen Fenster in dem Haus automatisch geschlossen.
Denkbar ist auch eine Kombination mit einem Erdgas-Sensor. Tritt Erdgas aus einer Erdgas-Leitung aus und konzentriert sich etwa im Heizraum, so kann dies ein Erdgas-Sensor registrieren. Automatisch werden dann alle relevanten Fenster geöffnet, damit sich das Erdgas verflüchtigt. Damit wird eine Gas-Explosion verhindert. Zusätzlich kann ein elektrischer steuerbarer Verschluss die Erdgas-Hauptleitung verschließen, damit kein weiteres Gas in den Raum nachfließt.
Zusammenfassung
Mittels KNX lassen sich
- Beleuchtung
- Beschattung
- Heizung
- Klima
- Lüftung
- Alarm
- Information
- Fernzugriff (über Handy, Telefon, Internet)
- Zentrales Steuern des Hauses
integriert zusammenschalten.
Struktur des KNX
Physikalische Struktur (= Netztopologie)
Der KNX ist aufgeteilt in 15 Bereiche mit jeweils 15 Linien und 256 Teilnehmern pro Linie. Benötigte Koppler zählen als Teilnehmer und verringern damit die maximale Teilnehmerzahl. Somit können bis zu (255x16)x15+255 = 61455 Busteilnehmer einzeln gesteuert werden. Damit bezeichnet zum Beispiel die Physikalische Adresse
8.7.233
in Bereich 8, Linie 7, den Teilnehmer 233. Koppler erhalten stets die Teilnehmernummer 0!Pro Linie können 64 Busteilnehmer (TLN) angeschlossen werden. Diese Anzahl ist durch die Spannungsversorgung vorgegeben. Um eine Linie zu erweitern können maximal drei Linienverstärker verbaut werden. Es entstehen damit drei zusätzliche Liniensegmente mit wiederum bis zu 64 TLN. Der Koppler und die Verstärker zählen dabei als Teilnehmer und verringern damit die Anzahl der möglichen Endgeräte auf je 63 TLN. Jedes Segment benötigt eine Spannungsversorgung.
Um die Linien in ihrer Struktur zu erweitern, werden sie über eine so genannte Hauptlinie miteinander verbunden. Hierzu werden die Linien über Linienkoppler mit der Hauptlinie verbunden. Die Hauptlinie selbst benötigt wiederum mindestens eine Spannungsversorgung und kann maximal 255 Busteilnehmer beinhalten. Eine Hauptlinie verbindet maximal 15 Linien miteinander.
Hauptlinien können weiters über eine so genannte Bereichslinie verbunden und somit erweitert werden. Auch mit dieser lassen sich 15 Hauptlinien miteinander verbinden. Weitere 255 Teilnehmer lassen sich ebenfalls auf dieser einbinden.
Auf den übergeordneten Linien, Hauptlinie und Bereichslinie, werden meist Geräte, die Zentralfunktionen bieten, eingebunden. Dies sind z. B. physikalische Sensoren, eine Visualisierung, Logikkomponenten und Aktoren in Verteilern, die Schaltausgänge für Sensoren aus verschiedenen Linien zur Verfügung stellen.
Logische Struktur (frei programmierbar)
Zusammengehörige Aktoren und Sensoren werden mit einer sogenannten Gruppenadresse verbunden, die einfach einprogrammiert werden kann. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, die Zusammengehörigkeit von zum Beispiel Schaltern und Lampen jederzeit zu ändern, ohne neue Leitungen verlegen zu müssen.
Die Kommunikation der Geräte erfolgt mit standardisierten Befehlen. So ist sichergestellt, dass Geräte verschiedener Hersteller zusammenarbeiten. Damit wurde erstmals ein einheitlicher Standard geschaffen, der offen ist für alle Hersteller von Elektrogeräten bzw. Steuerkomponenten. Mittlerweile wurden weltweit mehrere hunderttausend Gebäude mit einer KNX-Anlage ausgestattet. Entsprechend groß ist auch die Vielfalt der Steuergeräte der verschiedenen Hersteller.
KNX ist ein offener Standard, d. h. jeder Hersteller/ Entwickler hat vollen Zugriff auf alle notwendigen technischen Informationen, die er für die Weiterentwicklung benötigt. Allerdings erfordert dies die beitragspflichtige Mitgliedschaft in der offenen Vereinigung KNX Association. Daher wird kritisiert, dass dies kein wirklich offener Standard sei, da durch die Mitgliedschaft grundsätzlich Kosten entstehen. Erst wenn diese Mitgliedschaft auch kostenfrei ist, könne von einem „offenen Standard“ die Rede sein. Hierbei wird aber verkannt, dass dies ein üblicher und gerade für kleinere Unternehmen sehr günstiger Weg ist, die notwendigen Patentrechte zu erhalten.
Steuerung und Programmierung
Die Programmierung der Teilnehmer und das Zuweisen der Gruppenadressen erfolgt mit einer speziellen, jedoch ebenfalls standardisierten Software, der Engineering-Tool-Software (ETS). Die ETS wird von der Dachorganisation KNX Association bereitgestellt und sichert die problemlose Zusammenarbeit von Komponenten verschiedener Hersteller (mittlerweile über 175 Hersteller weltweit).
Der KNX-Standard wurde mittlerweile auch von den USA und vielen asiatischen Ländern für den Hausbau übernommen.
Alle größeren Hersteller für Elektroinstallationsprodukte sowie Heizungsausrüster bieten mittlerweile KNX-kompatible Geräte an.
Als Nachfolger für EIB wurde der KNX-Standard im Jahre 2002 von der Konnex Association (heute: KNX Association) nach der Norm EN50090 weiter entwickelt. KNX ist abwärtskompatibel zum EIB, sodass bestehende EIB-Anlagen mit KNX-Feldmodulen erweiterbar sind.
Paket-Struktur
Octet 0 1 2 3 4 5 6 7 8 ... N-1 N<=22 Kontrollbyte Quelladresse Zieladresse DRL TPCI APCI Daten / APCI Daten Checksumme Das Kontrollbyte bestimmt die Paket-Priorität und unterscheidet zwischen einem Standard- und einem erweiterten Paket:
7 6 5 4 3 2 1 0 1 0 R 1 p1 p0 0 0 Das Wiederholungsbit R ist beim erstmaligem Senden des Paketes 1, bei einer Wiederholung 0, so dass Teilnehmer, die das Paket bereits korrekt empfangen haben, die Wiederholung ignorieren können.
Die Prioritäts-Level sind auf die Bits aufgeteilt:
p1 p0 Bedeutung 0 0 Systemfunktion 1 0 Alarmfunktion 0 1 hohe Priorität 1 1 normale Priorität Die Quelladresse (typische Schreibweise <Bereich>.<Linie>.<Teilnehmer>) besteht aus zwei Byte, wobei zuerst das MSB übertragen wird:
7 6 5 4 3 2 1 0 7 6 5 4 3 2 1 0 B3 B2 B1 B0 L3 L2 L1 L0 T7 T6 T5 T4 T3 T2 T1 T0 Bereich Linie Teilnehmer Die Zieladresse adressiert entweder einen individuellen Empfänger (uni-cast) oder eine Gruppe (multi-cast; typische Schreibweise: <Hauptgruppe>/<Mittelgruppe>/<Untergruppe>); der Typ der Ziel-Adresse wird im DRL-Byte gesetzt. Bei einer physikalischen Adresse entspricht die Kodierung der Quelladresse. Eine Gruppenadresse wird anders kodiert:
7 6 5 4 3 2 1 0 7 6 5 4 3 2 1 0 0 H3 H2 H1 H0 M2 M1 M0 U7 U6 U5 U4 U3 U2 U1 U0 Hauptgruppe Mittelgruppe Untergruppe Der Aufbau des DRL-Bytes (von Destination-adress-flag, Routing-counter, Length) ist
7 6 5 4 3 2 1 0 D R2 R1 R0 L3 L2 L1 L0 D Zieladresse 0 physikalische Adresse 1 Gruppenadresse Der Routing-Zähler R0..R2 wird mit 6 initialisiert und von jedem Linien- und Bereichskoppler dekrementiert. Ein Paket mit dem Wert 0 wird verworfen. Ein Wert von 7 verhindert eine Dekrementierung und lässt das Paket beliebig oft weiterleiten. Die Bits L0..L3 geben die Länge der folgenden Nutzdaten minus zwei an, d.h. eine Länge=0 entspricht 2 Bytes, Länge=15 entspricht 17 Bytes.
Die Transport Layer Protocol Control Information (TPCI) beschreibt die Kommunikation auf dem Transport Layer, z.B. um eine Point-to-Point-Verbindung aufzubauen. Die Application Layer Protocol Control Information (APCI) sind für die Application Layer Services (Lesen, Schreiben, Antwort, ...) zuständig. Eine mögliche Variante der Nutzdaten ist die standardisierte Kommunikation nach EIS (EIB Interworking Standard). Hierbei gibt es 15 verschiedene EIS-Formate:
EIS 1 Schalten EIS 2 Dimmen EIS 3 Uhrzeit EIS 4 Datum EIS 5 Wert, Zahl mit Nachkommastellen EIS 6 Relativwert, 0 ... 100% EIS 7 Antriebssteuerung EIS 8 Zwangssteuerung EIS 9 Gleitkommazahl EIS 10 16-Bit-Wert EIS 11 32-Bit-Wert EIS 12 Zugangskontrolle EIS 13 ASCII-Zeichen EIS 14 8-Bit-Wert EIS 15 Zeichenkette Die Checksumme ist eine invertierte, bitweise XOR-Verknüpfung aller vorher gesendeter Bytes des Paketes.
Bei einem Long Frame sind sogar N<255 Octets möglich.
Software-Frameworks
Plattformübergreifend
- OSGi – Middleware-Standard (Java-Framework) für die Einbindung von EHS/CHAIN, EIB, Konnex, LON, etc. in Service-Gateways
- MisterHouse - Perl-basierendes Framework zur Heimautomatisierung (EIB, X10, etc.)
Windows
In den 1990er Jahren wurde OPC (OLE for Process Control) als standardisierte Software-Schnittstelle für die Windows-Plattform entwickelt, um die Integration verschiedener, bis dahin meist Hersteller-abhängiger und somit proprietärer Automatisierungsbusse in einem System zu erleichtern. Ursprünglich in der industriellen Automatisierung beheimatet, zeichnete sich rasch die Möglichkeit ab, durch OPC interdisziplinär mit anderen Bereichen – wie eben zum Beispiel der Gebäude-Automatisierung – wirken zu können.
Mit dem OPC-Server kam 1998 folgerichtig das Software-Werkzeug auf den Markt, durch das die Einbindung des EIB (KNX) in hybride Automatisierungssysteme stark vereinfacht wurde. So lassen sich heute Softwarelösungen erstellen, die klassische Gebäudefunktionen z. B. der Heizungs- und Beleuchtungssteuerung einer Produktionsstätte mittels EIB sowie die Visualisierung und Automation des industriellen Produktionsprozesses über andere Bussysteme homogen zusammenführen. Auch die Koppelung verschiedener Gebäudebusse, z. B. EIB und LON, zu einem integrierten Managementsystem ist durch die vorhandenen OPC-Server für KNX und LON leicht möglich.
Linux
Der KNX-Daemon bietet eine Schnittstelle zum EIB/KNX-Bus unter Linux.[2]
Varianten von KNX-Netzen
- Powerline, auch Powernet genannt (Die phasengekoppelten Stromleitungen dienen als Netzmedium, somit sind keine separaten Busleitungen nötig.)
- Funk (Hierbei werden die Komponenten über Funk angesteuert.)
- kabelgeführtes KNX (Architektur bedingt vergleichbar mit einem Ethernet.)
- KNXnet (neueste Entwicklung: Verschmelzung der Netze KNX und LAN. Die gesamte Gebäudeautomation wird über ein Computernetz (Ethernet) gesteuert.)
Alternative Technologien
- SPS – Speicherprogrammierbare Steuerung
- Funksysteme zur Gebäudeautomatisierung
- Local Operating Network (LON)
- Local Control Network (LCN)
- SCLAN = Site Control Local Area Network (SCLAN)
Literatur
- Rainer Scherg: EIB/KNX-Anlagen - planen, installieren und visualisieren. Vogel, Würzburg 2008, ISBN 978-3-8343-3125-0.
- Willy Meyer: KNX/EIB Engineering Tool Software. Hüthig & Pflaum, München & Heidelberg 2007, ISBN 978-3-8101-0266-9.
- Karlheinz Frank: EIB/KNX Grundlagen Gebäudesystemtechnik. Huss, Berlin 2008, ISBN 978-3-341-01540-7.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Published/in progress. CENELEC. Abgerufen am 19. Juni 2009.
- ↑ http://www.auto.tuwien.ac.at/~mkoegler/index.php/eibd EIB-Daemon (englisch)
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