- Ewald Meltzer
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Ewald Meltzer (* 11. August 1869 in Auerbach/Vogtl.; † 30. Januar 1940 in Herrnhut) war ein deutscher Mediziner.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Ewald Meltzer studierte in Jena Medizin. Als Zuchthausarzt in Waldheim trat er für die Sicherungsverwahrung von „unverbesserlichen Berufsverbrechern“ ein. Später leitete fast 30 Jahre lang den Katharinenhof in Großhennersdorf bei Löbau, eine Erziehungsanstalt für etwa 250 Kinder (von denen nur 25 die Aktion T4 überlebten). In seiner Schrift „Das Problem der Abkürzung lebensunwerten Lebens“, der wohl eindringlichsten Widerlegung von Binding/Hoches Schrift, kommt er 1925 zu dem Urteil: „Der Vorschlag der Tötung von geistig Behinderten, und seien sie auch noch so schwer behindert, ist aus rechtlichen und ethischen Gründen abzulehnen.“
Er war Gegner der Euthanasie. Allerdings drückte er sich in späteren Vorträgen und Schriften, wie viele Euthanasiekritiker, in der Dialektik der Befürworter aus, so schrieb er beispielsweise: „Die Gefahr der Überschwemmung unseres Kulturlebens mit minderwertigen Menschen muß uns zu Gegenmaßnahmen anregen.“, wobei er allerdings lediglich die Sterilisation meinte. 1931 schreibt er:„Der normalbegabte Teil des Volkes muß sich ... in Abwehrfront gegen die Minusvariante stellen.“(in:Zeitschrift für die Behandlung Anomaler)[1]
Im Katharinenhof arbeitete Meltzer zuletzt in seinem Ruhestand.
Werke
- Das Problem der Abkürzung „lebensunwerten“ Lebens, Halle a. S. : C. Marhold, 1925
- Der Katharinenhof, Großhennersdorf : Verl. d. Meltzerstiftung, 1923
- Leitfaden der Schwachsinnigen- und Blödenpflege, Halle a. S. : C. Marhold, 1914
Einzelnachweise
Weblinks
- Literatur von und über Ewald Meltzer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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