- Exchange Traded Commodities
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Exchange Traded Commodities (ETC) sind börsengehandelte Wertpapiere, die Anlegern eine Investition in die Anlageklasse Rohstoffe (engl.: Commodities) erlauben. Es handelt sich um eine Sonderform von Zertifikaten, genauer um unbefristete, besicherte Schuldverschreibungen des jeweiligen Emittenten[1].
Inhaltsverzeichnis
Hintergründe
Seit 2006 werden ETCs auf Edelmetalle an der Börse Frankfurt auf Xetra und mittlerweile auch auf der Zertifikatehandelsplattform Scoach gehandelt. Weitere Handelsplätze sind die Börsen München und Stuttgart. Bei diesen Exchange Traded Commodities handelt es sich um Zertifikate, also aus rechtlicher Sicht um Schuldverschreibungen der Emittenten ohne Laufzeitbegrenzung. Allerdings werden die ETCs im Gegensatz zu den normalen Open End-Zertifikaten physisch mit den Basiswerten besichert. Dies verringert das Kreditrisiko gegenüber dem Emittenten, da im Insolvenzfall die Anleger Anspruch auf die Herausgabe der hinterlegten Sicherheiten haben.
Die Preise der ETCs orientieren sich am Preis des jeweiligen Basiswertes. Die Kosten beispielsweise für die physische Lagerung von Gold tragen die Fondsanleger. In vielen Fällen werden die Rohstoffe allerdings nicht tatsächlich erworben, sondern mit Hilfe von Swaps nachgezeichnet, sogenannte synthetische Replikation.
Als weitere Kostenkomponenten kommen Managementgebühren hinzu.
Das höchste Handelsvolumen weisen ETCs auf Edelmetalle (Gold) und Erdöl auf, daneben sind sonstige Energieträger (bspw. Heizöl, Erdgas), Industriemetalle (bspw. Aluminium, Kupfer, Zink, Nickel) und Agrargüter (bspw. Weizen, Kakao, Mais, Schweine, Rinder) handelbar.
Anleger können mit ETCs sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse des Basiswerts (Short-ETCs) setzen. Darüber hinaus existieren so genannte gehebelte ("leveraged") ETCs, die durch den impliziten Einsatz von Fremdkapital eine höhere Volatilität aufweisen.
Mit über 110 Produkten ist ETF Securities Ltd. der größte Anbieter an ETCs. Weitere Anbieter sind die Deutsche Bank mit ihrer Plattform db ETC, Lyxor International Asset Management, eine Tochter der Société Générale und die Deutsche Börse Commodities GmbH, an der unter anderen auch die Deutsche Börse, Deutsche Bank, DZ Bank und Vontobel beteiligt sind.
Abgrenzung von ETFs
Wie die nahen Verwandten, die Exchange Traded Funds können auch die ETCs während der gesamten Handelszeit auf XETRA gehandelt werden. Im Gegensatz zu ETCs sind ETFs jedoch Investmentfondsanteile, beziehen sich also auf ein Sondervermögen. Generell weisen Exchange Traded Commodities (ETCs) eine dreistufige Struktur auf. Auf der ersten Ebene ist der Emittent, anders als z.B. bei Zertifikaten keine Geschäftsbank, sondern ein unabhängiges Emissionsvehikel. Ziel dieser ersten Stufe ist es kein Risiko zu haben, das aus anderen Geschäftsbereichen herrührt, so z.B. einem Kreditgeschäft. Analog zu einem Fond, entspricht der Emittent eines ETCs der Fondgesellschaft. Die zweite Stufe ist eine Hinterlegung der entsprechenden ETCs. Bei Edelmetall ETCs findet die Hinterlegung in der Regel über das entsprechende abzubildende Edelmetall selber statt, also Gold ETCs sind mit Gold, Silber-, Platin- oder Palladium ETCs mit dem jeweiligen Metall hinterlegt und besichert. Die dritte Stufe soll in der Regel sicherstellen, dass im unwahrscheinlichen Falle eines Ausfalls des Emittenten die Hinterlegung exklusiv für die Halter von ETC Wertpapieren reserviert ist. Diese Stufe wird über eine Auslagerung der Hinterlegung, sprich des Edelmetalls an eine Treuhandgesellschaft erreicht. Insgesamt sollen die drei Stufen ein ETC ähnlich sicher machen wie einen klassischen Exchange Traded Fund.
Weblinks
Siehe auch
Einzelnachweise
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