- Anlageklasse
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Unter Anlageklasse (auch Assetklasse oder Asset Class; engl. asset = Anlage oder Anlagesektor) wird die Einteilung des Kapitalmarktes in unterschiedliche Klassen bzw. Anlagesegmente verstanden.
Die wichtigsten Anlageklassen sind:
- Aktien
- Renten (Festverzinsliche Wertpapiere)
- Immobilien incl. landwirtschaftlichen Flächen wie Waldfonds
- Liquide Mittel
- Rohstoffe (z. B. Gold, Öl)
Inwieweit alternative Investments wie Private Equity, Hedgefonds und Derivate eine eigene Anlageklasse darstellen, ist umstritten. Meist werden Derivate der Anlageklasse des Basiswertes zugeordnet, eine Aktienoption wäre nach dieser Auffassung Teil der Anlageklasse Aktien. Private Equity würde zur gleichen Klasse wie Aktien gehören (Oberbegriff Unternehmensbeteiligungen). Hedgefonds würden analog den Derivaten zur Anlageklasse der Wertpapiere zugeordnet, mit denen der Fonds handelt.
Oftmals werden Anlageklassen weiter unterteilt, beispielsweise nach Staaten. So teilt sich die Anlageklasse "Aktien" in "Aktien (Deutschland)", "Aktien (USA)" etc.
Beliebte Untergliederungen des Aktienmarktes sind:
- verschiedene Wirtschaftsräume, zum Beispiel Unternehmen in bestimmten Ländern oder Kontinenten
- die Aktien von Unternehmen verschiedener Branchen
- Standardwerte, den so genannten Blue Chips, oder Nebenwerte
- verschiedene Börsensegmente
Verwendung von Anlageklassen
Anlageklassen werden typischerweise zu zwei Zwecken verwendet. Im Bereich der Investmentfonds dienen die Anlageklassen der Beschreibung der Anlagepolitik des Fonds. Ein Aktienfonds legt z. B. in der Anlageklasse "Aktien" an. Vor allem aber findet der Begriff Verwendung in der Portfoliotheorie bzw. daraus abgeleitet in der Asset Allocation, z. B. in der Vermögensverwaltung (engl. "Asset Management"). Ziel ist es hier durch die Aufteilung des Vermögens auf verschiedene Anlageklassen (Risikostreuung) ein gewünschtes Risiko/Rendite-Verhältnis zu erreichen. Hauptartikel ist Asset Allocation.
Sektorbasierte Anlagestrategie
Die Auswahl eines oder mehrerer Anlagesektoren ist Teil einer Anlagestrategie. Diese kann zwei verschiedene Ziele verfolgen:
- Fokussierung (Beschränkung, Konzentration) auf bestimmte Anlagesektoren, in denen der Anleger eine besonders hohe Rendite erwartet oder bei denen er ein geringes Risiko sieht, zum Beispiel weil er mit diesen Bereichen schon Erfahrung hat
- Diversifikation, der Streuung des Kapitals auf verschiedene Sektoren, um nicht zu sehr von der Entwicklung eines Sektors abhängig zu sein und so das Risiko des Gesamtportfolios zu verringern; siehe Asset Allocation
Beide Strategien lassen sich auch kombinieren. Ein Anleger kann sich zum Beispiel auf europäische Aktien beschränken, seine Investments aber über verschiedene Branchen verteilen.
Kategorien:- Finanzstrategie
- Börsensegment
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