- Extraliga (Tschechoslowakei)
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Die 1. liga oder auch 1. celostátní hokejová liga (Deutsch: 1. Gesamtstaatliche Eishockeyliga) war zwischen 1936 und 1993 die höchste tschechoslowakische Spielklasse im Eishockey, die den Titel des tschechoslowakischen Eishockeymeisters ausspielte. Im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei und der Bildung der Slowakei und Tschechiens gingen aus der gemeinsamen Liga die slowakische und die tschechische Extraliga hervor.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die 1. Liga entstand 1936 aus der Eishockey-Meisterschaft der Tschechischen Krone (Mistrovství zemí Koruny české), die vor dem ersten Weltkrieg ausgespielt wurde. Serienmeister dieser Böhmischen Meisterschaft war der SK Slavia Praha, der den Titel 1909, 1911 und 1912 gewann.
Das erste Spiel der 1. Liga wurde am 3. Januar 1937 zwischen dem ČSK Vítkovice und AC Sparta Prag ausgetragen. Neben diesen beiden Klubs gehörten fünf weitere der neuen Liga an: LTC Prag, AC Stadion České Budějovice, HC Tatry Poprad, Troppauer EV Opava, SK Slavia Prag und der BK Mladá Boleslav. Nach insgesamt sieben Spieltagen stand der erste Meister der Liga fest: LTC Prag.[1]
Die höchste Spielklasse im Eishockey änderte während ihres Bestehens mehrfach den Namen:
- 1937–1938 und 1946–1949 Slowakisch: Štátna liga, Tschechisch: Státní liga, (Deutsch: Staatsliga)
- 1950 Slowakisch: Celoštátna majstrovská súťaž, Tschechisch: Celostátní mistrovská soutěž, (Deutsch: Gesamtstaatlicher Meisterwettberb)
- 1951 Slowakisch: Celoštátné majstrovstvo, Tschechisch Celostátní mistrovství, (Deutsch: Gesamtstaatliche Meisterschaft)
- 1952–1956 Slowakisch: Majstrovstvo republiky, Tschechisch: Mistrovství republiky, (Deutsch: Meisterschaft der Republik)
- 1957–1993 Slowakisch: 1. celoštátna hokejová liga, Tschechisch: 1. celostátní hokejová liga, (Deutsch: 1. Gesamtstaatliche Eishockeyliga, kurz 1. Liga)
Während des zweiten Weltkrieges und der Besetzung Tschechiens wurde parallel die Českomoravská liga im heutigen Tschechien und die Slovenská liga in der Slowakischen Republik ausgespielt. Nach 1945 wurde mit dem Bau von Kunsteisstadien die Eishockey-Infrastruktur deutlich verbessert, so dass viele Vereine entstanden und neue Mitglieder in die Spielklasse aufgenommen wurden. Dadurch stieg auch die Zahl der Saisonspiele, was zu einer Professionalisierung des Sports führte.
Mitte der 1960er Jahre stabilisierte sich die Liga in Bezug auf Teilnehmeranzahl und Modus, bevor Anfang der 1970 das erste Mal Play-offs eingeführt wurden. Die Liga kehrte jedoch schnell zum vorherigen Spielmodus zurück. 1980 wurde in der Tschechoslowakei bei Gleichstand nach 60 Minuten Spielzeit eine Verlängerung mit Sudden Death oder anschließendem Penalty-Schießen etabliert.
Meister
- Hauptartikel Tschechoslowakischer Meister
In der Geschichte der 1. Liga konnten zwei Klubs jeweils zwölfmal die Meisterschaft feiern: ASD Dukla Jihlava und der LTC Prag. Mitte der 1950er bis Mitte der 1960er dominierte ZKL Brno die Liga, bevor Dukla Jihlava zum Serienmeister der Tschechoslowakei wurde. Klubs aus dem Gebiet der heutigen Slowakei konnten nur selten Erfolge in der Liga feiern, Ausnahmen waren der Meistertitel von Slovan Bratislava 1979 sowie die von HC Dukla Trenčín bzw. HC Košice Ende der 1980er Jahre.
Klub Titel Verbleib ASD Dukla Jihlava 12 heute in der 1. Liga (Tschechien) LTC Prag 12 1964 aufgelöst,
inklusive Meistertitel der Českomoravská ligaZKL Brno 11 1. Liga (Tschechien) HC Kladno 6 heute in der Extraliga (Tschechien) HC Sparta Prag 4 Extraliga (Tschechien) HC Moeller Pardubice 3 Extraliga (Tschechien) HC Košice 2 Extraliga (Slowakei) HC Vítkovice Steel 2 Extraliga (Tschechien) ATK Prag 1 1956 Fusion mit Tankista Prag zum späteren HC Dukla Jihlava[2] HC České Budějovice 1 Extraliga (Tschechien) I. ČLTK Prag 1 Ab 1953 als Motorlet Prag; Auflösung 1998[3] HC Slovan Bratislava 1 Extraliga (Slowakei) HC Dukla Trenčín 1 Extraliga (Slowakei) Toptorjäger
In der Tschechoslowakei wurde jährlich derjenige Spieler ausgezeichnet, der am meisten Tore in der zurückliegenden Spielzeit erzielt hatte. Diese Auszeichnung konnten Vladimír Zábrodský und Vladimír Růžička jeweils fünfmal erringen. In der Spielzeit 1989/90 gelang es dem erst 19-Jährigen Robert Reichel, sowohl als Toptorjäger, Topscorer und bester Juniorenspieler ausgezeichnet zu werden.
Saison Name Klub Tore 1936/37 Josef Maleček LTC Prag 16 1937/38 Mike Buckna LTC Prag 14 1945/46 Vladimír Kobranov I. ČLTK Prag 10 1946/47 Vladimír Zábrodský LTC Prag 17 1947/48 Vladimír Kobranov I. ČLTK Prag 20 1948/49 Vladimír Zábrodský LTC Prag 19 1949/50 Antonín Bubník ATK Prag 26 1950/51 Čeněk Pícha SKP České Budějovice 24 1951/52 Oldřich Seiml
Miroslav KlucHC Vítkovice
Chomutov23 1952/53 Miroslav Kluc Chomutov 33 1953/54 Vladimír Zábrodský Spartak Prag Sokolovo 30 1954/55 Miroslav Kluc Chomutov 25 1955/56 Miroslav Kluc Chomutov 26 1956/57 Vadimír Zábrodský Spartak Prag Sokolovo 33 1957/58 Václav Pantůček RH Brno 27 1958/59 Vladimír Zábrodský Spartak Prag Sokolovo 23 1959/60 Ján Starší HC Slovan Bratislava 28 1960/61 Václav Pantůček
Jozef GolonkaRH Brno
HC Slovan Bratislava35 1961/62 Josef Vimmer SONP Kladno 38 1962/63 Jaroslav Volf SONP Kladno 28 1963/64 Josef Černý ZKL Brno 44 1964/65 Zdeněk Špaček Tesla Pardubice 33 1965/66 Jan Klapáč ASD Dukla Jihlava 41 1966/67 Václav Nedomanský HC Slovan Bratislava 40 1967/68 Jan Havel HC Sparta Prag 38 Topscorer
Neben der Auszeichnung zum besten Torschützen wurde in der Tschechoslowakei seit 1961 auch der erfolgreichste Punktesammler der Saison gekürt. Milan Nový gewann diese Auszeichnung insgesamt sechs Mal (1973, 1976, 1977, 1978, 1981 und 1982) für Poldi Kladno. Dahinter rangiert Václav Nedomanský von Slovan Bratislava mit vier Auszeichnungen (1967, 1971, 1972 und 1974).
Einzelnachweise
- ↑ hockeyarchives.info, Championnat de Tchécoslovaquie 1936/37
- ↑ hockeyarchives.info, Saison 1955–56 de Tchécoslovaquie
- ↑ ltcpraha.ic.cz,Historie des 1. CLTK Pra
Literatur
- Karel Gut, Václav Pacina – Malá encyklopedie ledního hokeje, Olympia Praha, 1986
Weblinks
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